

Ein goßes Experiment wurde ab 1609 anderthalb Jahrhunderte lang von der Societas Jesu in den Regenwäldern Südamerikas durchgeführt. In extrem agbeschiedenen Gebieten errichteten die Priester reducciones (Missionen) und etablierten dort Gemeinden für die Guarani, die sie missionierten und ausbildeten. (Zitat: Lonely Planet Argentinien, Deutsche Ausgabe, 5. Auflage Dezember 2014, Seite 221)

Auf dem direkten Weg zwischen den Wasserfällen und Buenos Aires darf dieses Weltkulturerbe nicht fehlen. Zu den größten Ruinenanlagen zählen Trinidad und Jesus in der Provinz Itapúa in Paraguay und San Ignacio Mini in Missiones in Argentinien.

Als Basislager zum Besuch der Ruinen wird das kleine und erholsame San Ignacio empfohlen, welches direkt an der Nationalstrasse liegt. Man kann von hier ohne Umsteigen zu den Wasserfällen bzw. nach Buenos Aires reisen.

Das Adenture Hostel bietet so ziemlich alles, was den Rucksackreisenden aber auch dem Urlauber mit gehobenen Ansprüchen begehrt. Daher empfehle ich, in diesem Hostel zu übernachten. Das Hostel bietet nehmen kleinen Schlafsälen (3 Betten) Komfortzimmer an, hat einen großen Pool in einem tropischen Garten. Ein gutes Restaurant befindet sich auf dem Gelände. Die Restaurants in der Nähe des Ruinen-Eingangs sollen angeblich nicht gut sein.

Die Ruinen San Ignacio Mini befinden sich in Fussreichweite. Der Eintritt kostet Pesos 150 für Ausländer, was nicht ganz billig ist. Es gibt aber ca. 500 Meter hinter dem Eingang ein großes Loch im Zaun, wo Du kostenfrei zu den Ruinen gelangen kannst. Diese Ruinen gelten als die größten Jesuiten Anlage in Argentinien. Der Zustand ist ok, jedoch funktionieren einige der Interpretatiosstationen nicht mehr (in allen wichtigen Sprachen).

Die Jesuiten Ruinen in Paraguay sind eine Wucht! Viel besser restauriert und erhalten, tolles Museum, super Guides und ein Nachtspektakel mit religiöser Musik und Illuminationen. Daher sollten diese Ruinen auf keinen Fall verpasst werden und sie lohnen ausdrücklich den Umweg, den Du dafür in Kauf nehmen mußt.

Leider läßt die Infrastruktur in Trinidad sehr zu Wünschen übrig. Direkt am Eingang zu Trinidad gibt es ein sehr angestaubtes altes Hotel, welches von Deutschen geführt wird. 2 weitere deutsche Komforthotels befinden sich in 10 bis 15 km Entfernung. Man kann auch im 35 km entfernten Encarnacion übernachten, muß dann aber ggf. ein Taxi nach Ende des Nachtspektakels nehmen.

Wenn Du in San Ignacio übernachten willst, so kannst Du über das Adventure Hostel eine ganztägige Tour zu den Ruinen in Paraguay für ca. EUR 50 pro Person buchen. Das Nachtspektakel, also der Höhepunkt überhaupt, fehlt bei dieser Tour.

Du kannst aber auch auf eigene Faust von San Ignacio nach Trinidad fahren. Du nimmst um 7 bzw. 8 h den Bus von der Kirche nach Corpus. Dann hast Du einen 3 km Fussweg zur Fähre (Trampen möglich). Die Fähre über den Rio Parana fährt dann ab, wenn es genügend Autos (mindestens 4) hat. Vom Fähranleger in Paraguay kannst Du nach Bela Vista Sur trampen (8 km). Dann nimmst Du einen Bus nach Trinidad. Zwischen 11 h und 14 h ist der Fährverkehr in der Regel unterbrochen. Sonntags gibt es keine Fähre. Beide Seiten des Rio Parana verfügen über Grenzstationen und Geldwechsler.

Ich empfehle zuerst Jesus zu besuchen. Der letzte Bus fährt um 16 h von Jesus zurück nach Trinidad. Trinidad liegt an der Haupstrasse von Ciudad del Este nach Encarnacion, daher viel Busverkehr.
Ca. 90 Minuten vor Sonnenuntergang solltest Du in Trinidad sein. Dann hast Du das Tagesprogramm und das Nachtspektakel. Letzteres bildet den Höhepunkt eines Besuchs in Paraguay. Darauf solltest Du nicht verzichten!

Paraguay ist ein aufstrebendes und preiswertes Land. Die Menschen sind sehr gastfreundlich. In der als reich geltenden Provinz Itapúa wird viel Deutsch gesprochen. Auch die Deutschen, die man nicht unbedingt antreffen will, sterben allmählich weg und viele von deren Kindern sind anders drauf. Ein Großteil der touristischen Angebote rund um Trinidad befindet sich in deutschen Händen. Der Hauptort heißt Hohenau. Zum Glück wurde er deutlich vor dem 2. Weltkrieg gegründet und hat somit nichts mit der Judenvernichtung in Hohenau in Österreich zu tun.
Hallo Matthias, langsam werde ich richtig neidisch. Schönes Wetter im Gegensatz zu hier. Die Fotos sind einladend und die Texte beschreiben plastisch. VIel Spaß noch. Hans
Hallo Hans! Ja es wirklich alles erholsam und endspannend hier! Demnächst verfasse ich einen Beitrag, wo wir in der Gruppe eine riesige Anakonda im Pantanal eingefangen haben. Es grüßt Dich aus dem tropischen Santa Cruz de la Sierra ins kalte Festival Berlin Matthias