
Asuncion ist die Hauptstadt von Paraguay. Sie liegt am Rio Paraguay und bildet ein Konglomarat aus vielen Städten, die zusammen 2,5 Millionen Einwohner zählen (Tendenz stark steigend). In der Altstadt befindet sich der Regierungssitz aber auch ein für Backpacker interessantes kleines Nachtleben. Im weiter entfernten Villa Morra findet man zahlreiche Botschaften, Luxus Einkaufstempel und ein ausgeprägtes Nachtleben für die Reichen und Schönen des Landes.

Backpacker und Gays bevorzugen aber die Altstadt. Jeden Sonntag Abend finden Freunde der elektronischen Musik vor der Lido Bar Ihr zuhause. Dann legt ein DJ auf der Strasse auf. Der Strom kommt aus einem Laternenmast, der angezapft wird. Coole Drinks gibt es für unter 1,50 Euro.

Ich wohnte für 2 Wochen im El Nomade Hostel. Dort kannst Du feiern ! Es hat eine Küche und Peleg aus Israel hat für uns an einigen Abenden leckeres veganes Essen gekocht. Es hat einen kleinen Pool und wir haben darin viel gechillt. Das Hostel ist klein, sehr persönlich und wird von einem Franzosen und dessen Frau aus Paraguay betrieben. Alles ist sehr gepflegt. Ab Mitternacht kann man gut schlafen. Neben Schlafsälen werden sehr komfortable Zimmer mit gutem Hotelstandart vermietet.

Das El Nomade Hostel befindet sich in der Nähe des Excelsior Shopping. Hier ist die Gay Szene mit dem Hollywood Dance, dem Somos Gay Switchboard und mehreren Saunen zuhause. Der Bus 38 verbindet das Hostel mit dem Busbahnhof, somit kann man sich die EUR 5 für das Taxi sparen.

Spanisch Lernen kann man perfekt im CELPE Institut. Lidia und 3 weitere Lehrerinnen bieten guten Einzelunterricht an. Wenn es Studenten auf Deinem Level hat, wird auch Gruppenunterricht angeboten. Das CELPE ist nur 10 Minuten Fussweg vom El Nomade Hostel entfernt.

Besuchen sollte man auf jeden Fall das Museum Bellas Artes, das Casa de la Independencia und den Cabildo. Zum Besuch des Congreso National wird anständige Kleidung mit langen Hosen verlangt. Ferner ist der alte Bahnhof und die Fahrkartenausgabe interessant.

Mit dem Bus 30-B und 30-6 gelangt man zum Kongresszentrum des Südamerikanischen Fussballverbandes. Hier gibt es ein tolles Museum für Fussballverrückte. Nebenan kann man in der Lobby des Hotel Bourbon, dem besten der Stadt, sich bei der extremen Hitze abkühlen.

In Villa Morra befindet sich das beste Kunstmuseum “Del Barro”. Im Januar ist es leider, wie viele andere Einrichtungen auch, geschlossen. Das grösste Shoppingcenter “Sol” für Luxusartikel befindet sich gegenüber dem Sheraton Hotel. Hier entstehen 2 tanzende Türme, wie man sie auch in Hamburg antrifft. Dieses Reichenviertel ist aber eher langweilig.

Ausflüge kann man in 2 Tagen zum “Salto Cristal” machen. Dieser höchste Wasserfall lässt sich für Backpacker bestens erkunden, wenn Du alleine reist. Einen Teil der Strecke kann man hervorragend “Per Anhalter” zurücklegen. Er befindet sich 165 km von Asuncion entfernt. . Die letzten 25 km musst Du trampen (klappt sonntags sehr gut) oder ein teures Taxi nehmen.

Tagesausflüge bieten sich am Wochenende nach San Bernardino an, einem Ort mit großem Badesee. Dort stehen zahlreiche Villen und es gibt deutsche Restaurants und Weizenbier. Eher austauschbar! Politisch ewig Gestrige würden sich hier sicher wohl fühlen.

Unser Ausflug ins kleine Areguá mit der Spanisch Schule ans westliche Ufer des gleichen Sees war dagegen viel interessanter. Der Bus 11 bringt Dich dort hin. Dort hat es viele Künstler, die Ihre Tonartikel verkaufen.

Um aus Asuncion heraus zu kommen, benötigen die Fernbusse teilweise 90 Minuten. Die Stadt zieht einen Gürtel von biszu 30 km um sich. Der Verkehr ist chaotisch und die Luftverschmutzung tut ihr Übriges.

Die Stadtbusse sind ok und sehr preiswert. Die neuen klimatisierten Luxus Stadtbusse sind etwas teurer und sehr gepflegt. Die Fahrpreise wurden Ende Januar um 10 % gesenkt, weil die Spritpreise gefallen sind. Wichtige Linien für Backpacker sind die 11, 14, 15, 23-24, 28, 30, 31 und 38. Die Linien 38 und 31 verbinden den Busbahnhof mit dem Zentrum. Die Linien 23-24 das Zentrum mit dem Botanischen Garten und der Trinidad Kirche. Die Linie 30-6 den Flughafen mit dem Zentrum. Die Linien 31 und 30 fahren nach Villa Morra ab der Altstadt.

Ein Besuch hier in Paraguay und der großen Stadt lohnt sich auf jeden Fall auf den zweiten Blick. Der erste Blick kommt einem beschissen vor und man möchte schnell wieder weg. Aber wenn Du genauer hinschaust, dann kannst Du hier viel erkunden und erfahren. Die Menschen sind hier herzlich und es hat weniger von den alten Nazis in der Stadt. Zum Spanisch Lernen ist die Stadt eine Empfehlung wert.

In Paraguay kam ich mit einem Tagesbudget von EUR 53 aus (inklusive 4 Stunden pro Tag Privatunterricht). In Argentinien kostete mich 1 Tag im Durchschnitt EUR 84. Auch Besuche im Bolsi und Lidobar Restaurant waren drin.
