Highspeed: Der Zug der Laos verändert

Seit dem 03.12.2021 verkehren chinesische “Higher Speed” Züge auf einer Streckenlänge von Vientiane mach Boten in Laos. Die Fahrzeit beträgt für 406 Kilometer Strecke 3,5 Stunden. Somit rücken wichtige Landesteile enger zusammen. Touristen wie Einheimische nutzen die Züge und erfreuen sich über Reisezeitverkürzungen von über 80 %. Laos hat sich mit diesem Projekt hoch verschuldet. Das Ganze ist umstritten, denn in Laos fehlt es an Vielem und weite Teile der Bevölkerung ist bettelarm. Ohnehin können sich nur reichere Menschen die im Vergleich zum Bus hohen Fahrpreise leisten.

Luang Prabang Station

Laung Prabang Bahnhof: Diese Prachtstation befindet sich ca. 15 Kilometer entfernt vom Touristenzentrum. Sie wird durch große Betonpoller gesichert, um Truckangriffe durch Terroristen auszuschliessen. Fahrkartenverkauf findet in einer Halle abseits des Eisenbahnzugangs statt. Der Zugang zu den Zügen läuft wie in einem Flughafen ab. Zuerst begibt sich jeder Fahrgast zur Sicherheitskontrolle. Vorab werden die Tickets gescannt. Danach begibt sich jeder in einem Wartebereich, der nach Zugnummern getrennt ist. Ca. 15 Minuten vor Zugabfahrt werden die Hallentüren zum Bahnsteig geöffnet.

Die Bahnhöfe sind hochmoden und sehr komfortabel ausgestattet. Zu den Aussenbahnsteigen führen Rolltreppen. Es hat große helle Wartebereiche mit vielen Sitzplätzen. Saubere Toiletten und VIP Säale für Business- und Firstclass Kunden dürfen ebenso nicht fehlen.

Infos über verfügbare Sitzplätze

Displays der neuesten Generation informieren die Kunden. Kioske und Verkaufseinrichtungen gibt es keine. Diese befinden sich ausserhalb des Bahnhofsvorplatzes. Der Bahnhofsvorplatz verfügt über Parkplätze, Busvorfahrten und wo nötig, gläserne Fahrstühle.

Alle Bahnhöfe verfügen über Durchfahrtgleise, die mit vollem Tempo passiert werden können. Die Bahnhöfe und Bahnsteiganlagen sind hermetisch durch Militär und Polizei gesichert. Dies gilt auch für alle Tunnel und Brückenbauwerke an der Strecke. Einen terroristischen Anschlag will man vermeiden.

Security Check im Bahnhof

Der Bau der Strecke hat ca. 6 Milliarden US Dollar gekostet. Im Abschnitt Vang Vieng bis Boten befinden sich mehr als 55 % der Strecke in Tunneln. Es gibt 75 Tunnel und 167 Brücken. Nur 38 % der Strecke ist ebenirdig ausgeführt. Die Strecke ist eingleisig. Aktuelles Tempolimit ist 160 km/h. Es gibt keine Bahnübergänge. Die Strecke ist eingezäunt! Bahnsteige der 10 Personenbahnhöfe sind grundsätzlich Aussenbahnsteige.

Bisher beschaffte die “China Railway Kumming Group” drei Schnelltriebwagen der Baureihe “CR200J”. Hinzu kommen 15 Waggons älterer Bauart, die modernisiert wurden und von Loks der Bauart “HXD3CA” gezogen werden.

Die EMUS´s (Multiple Electric Units) verfügen über eine Standard Class und eine First Class in einem der Waggons. Eine neunteilige Einheit der drei Einheiten verfügt über eine besonders luxuriöse Business Class. In jedem Waggon fährt eine Servicekraft plus ein Schaffner mit.

Inneneinrichtung Intercity

Intercity Züge verfügen über umgebaute Waggons aus China und bieten nur die Standardklasse an. Sie fahren mit Tempo 120 km/h.

Inneneinrichtung EMU Standard Klasse

Aktuell werden täglich 2 EMU Kurse (in Spitzenzeiten 4) und 1 Intercity Kurs angeboten. Zwischen Boten und Luang Prabang verkehrt nur je ein Kurs der beiden Zugkategorien. Business Class gibt es nur zwischen Luang Prabang und Vientiane.

Inneneinrichtung EMU 1. Klasse

Die EMU´s können zu zwei Einheiten gekoppelt werden. Der Intercity kann aus bis zu 15 Waggons gebildet werden. Im Regelfall verkehrt er mit 7 Reisezugwagen.

Inneneinrichtung EMU Business Class

Fahrkarten können nur in Person an allen Bahnhöfen bis zu 2 Tagen vor der Abfahrt erworben werden. In Luang Prabang und in Vientiane bietet die Bahngesellschaften LCR Stadtbüros an, in denen ebenso Fahrscheine gekauft werden können. Private Agenturen verkaufen auch Fahrkarten (mit Aufschlag). Im Regelfall sind alle Sitzplätze in den Zügen ausverkauft. Stehplätze gibt es nicht.

Die Fahrkarten werden beim Check In als auch beim Check Out gescannt. Ein Verlassen des Bahnhofs ohne Check Out nach Fahrtende ist nicht möglich. Die Ausgänge sind so gestaltet, daß grundsätzlich der Check Out durchgeführt wird. Alle Bereiche der Bahnhöfe werden video überwacht.

Vientiane Station

Jeder Fahrgast bekommt einen reservierten Sitzplatz zugewiesen. Die Bahnsteige der Bahnhöfe zeigen die Waggonpositionen sowohl für Züge in Einzeltraktion und Doppeltraktion an. Mitarbeiter der Bahn unterstützen Reisende, so daß sie sich am Bahnsteig so positionieren, um im Halteberich des reservierten Waggons zu warten.

Die Bahnhöfe sind so gebaut worden, daß bei zukünftiger Erhöhung des Zugangebots alles ausreichend ist. Ebenso ist damit zu rechnen, daß die Höchstgeschwindigkeit der Züge auf über 200 km/h angehoben wird. Ebenso ist es geplant, Züge bis nach Kumming in China durchfahren zu lassen.

Bord Bistro EMU

Die Bahnstrecke Vientiane nach Boten ist die modernste in Südostasien. Sie ist auch die einzige voll elektrifizierte Strecke. Sie ist an das chinesische Hochgeschwindigkeitsnetz in Kumming angeschlossen. Im Süden soll die Strecke bis nach Bangkok verlängert werden. Bauarbeiten haben in Thailand bereits im Abschnitt Bangkok nach Nakhon Ratchasima begonnen.

Für Traveller ist diese Eisenbahnstrecke sehr wichtig! Mit dem Bus fährt kaum noch jemand zwischen Vang Vieng und Laung Prabang bzw. Luang Namtha. Zwischen Vang Vieng und Vientiane verkehren Busse in Konkurenz über eine nagelneue Autobahn und benötigen von Zentrum zu Zentrum ca. 2 Stunden für 130 Kilometer. Backpacker, die von Luang Prabang nach Pakse wollen, nehmen den Zug bis Vientiane und von dort den Bus. Shuttlebusse verbinden den Bahnhof in Vientiane mit dem Busbahnhof für Fernbusse und einem weiteren Busbahnhof im Stadtzentrum für Lokalbusse. Vom Bahnhof in Vientiane verkehren Direktbusse zum Grenzübergang nach Thailand. Ebenso gibt es Flughafenbusse.

Mitnahme von Fahrrädern ist in allen Zugkategorien nicht möglich. Hunde habe ich ebenso nicht gesehen.

Kommentar verfassen