Ich reise als Backpacker für eine sehr lange Zeit in Corona Zeiten. Ein Großteil der Backpacker Szene wird Aussteigern und Verschwörern zugerechnet. Ein Anzeichen, welches Backpacker teilen, ist, daß sie es preiswert haben wollen und Länder wie Nicaragua und andere sehr kostenniedrige Regionen der Welt aufsuchen.

Ich treffe während der 20 Monate meiner Reise Traveller an, die folgende Merkmale aufweisen: impfunwillig, verschwörerisch, reden vom Weltuntergang, extrem sparsam, nutzen Vieles aus für preiswertes Reisen.
Die meisten von ihnen sind reiseerfahren, nicht ganz jung und haben definitiv in ihrem Leben viel erlebt.

Die sehr jungen Traveller, die ich in Costa Rica antreffe, sind völlig anders drauf. Sie sind meistens geimpft, können mit Verschwörung und Aussteigerthemen nichts anfangen. Sie reisen zwar auch vereinzelt nach Nicaragua, aber “Nachhaltiges Reisen” und “Nachhaltige Aspekte in den Reiseregionen” die sie aufsuchen, bilden wesentliche Bestandteile ihrer Reisephilosophie.

Die wenigen Tage, die ich in Costa Rica verbrachte, zeigten mir, dass es jetzt auch wieder anderen Traveller Tourismus gibt, der i.d.R. sehr jung ist und nichts mit dem zu tun hat, was ich bisher antraf.
Hier in Brasilien reise ich mit Wolfgang ca. 3 Wochen zusammen. Er ist in Teilen Verschwörer und er ist geimpft. Er hört sehr viele deutsche Podcasts und Talkrunden, die nicht im Fernsehen und Rundfunk ausgestrahlt werden.

Wir sind in weiten Teilen einer Meinung. Wolfgang verteidigt das Recht, sich nicht impfen zu lassen und empfindet die Maßnahmen, die gegen Nichtgeimpfte angewendet werden, als verfassungswidrig.
Ich bin in diesem letzten Punkt etwas anderer Meinung. Die Talkrunden mit Sahra Wagenknecht und anderen finde ich sehr gut. Selbst die BILD Zeitung und CDU nahe Politiker produzieren kritische Talkrunden.

Das was ich am schlimmsten empfinde ist, dass Freundschaften wegen Meinungsverschiedenheiten zerbrechen.
Ja es gibt Leute, die den Nationalsozialismus sich wünschen. Sie nutzen ihre Ideologie in Pandemiezeiten zu verbreiten. Aber es müßte einen Mittelweg geben. Das weiß die Gesellschaft in Europa. Daher auch die Panik gegen Corona Gegner Aktivitäten und Demonstrationen.
Die Talkrunden, die Wolfgang verfolgt, können einen guten Weg abbilden, die Fackelträger von Grimma denke ich, definitiv “NEIN”! … und die Gewalt in den Niederlanden auch nicht!

Hier in Lateinamerika kann ich meinen Weg gehen. Aber ich bekomme vielleicht auch nicht alles mit, was insbesondere hier aktuell stattfindet.
Brasilien gilt als ein Land, dass absolut keine Nachhaltigkeit lebt. Ich traf einen Polizisten im Süden in einer Kleinstadt. Der sagte mir, dass der brasilianische Präsident durchgeknallt ist. Eine deutsche Hostelbetreiberin findet Jair Bolsenaro und seine Politik gut. Die Medien würden alles umdrehen, sagt sie.

Ich kann mir in 2,5 Wochen Brasilien noch keine richtige Meinung bilden, was hier abgeht. Corona Regeln gelten hier. Das wird definitiv nicht ignoriert. Das konnte ich von Nicaragua so nicht behaupten. Aber Brasilien hat auch deutlich mehr Geld!
Ich treffe hier bisher nur sehr wenige Backpacker an. Das liegt wohl daran, daß die Lebenshaltungskosten in Brasilien vergleichsweise hoch sind.
Andererseits spricht das rechte Gedankengut, welches in Brasilien stark verbreitet ist und die aktuelle politische Situation, die man hier antrifft, einen großen Teil der Travellergemeinde nicht wirklich an. Brasilien ist nicht Costa Rica! Und das wirkt sich auf den Tourismus in Brasilien aus. Beide Länder gelten als hochpreisig. Aber eines davon scheint Vieles irgendwie richtig zu machen!

Hingegen nennen mir Backpacker, die ich hier antreffe, dass sie als nächstes nach Costa Rica gehen wollen.
Ich hoffe, dass ich in den kommenden Wochen hierzu mehr heraus bekomme. Leider war mein Treffen mit dem Polizisten in Sao Francisco do Sur zu kurz. Ich glaube, dass er das Zeug hat, die Situation in Brasilien gut einzuschätzen.
November 2021
- Buffets in VIP Lounges an Flughäfen plündern! Eine Tugend die mir gefällt
- Backpacking in einem Land, daß aktuell von einem Faschisten regiert wird
Dezember 2021
- Brasilien hofft auf einen Neuanfang! Man will sich vom Faschismus befreien
Buffets in VIP Lounges an Flughäfen plündern! Eine Tugend die mir gefällt

Am 17.11.2021 plane ich für mich einen radikalen Spartag. Ich will reisen, im Rausch leben und mal wieder nichts dafür bezahlen. Zumindest soll das heute so sein, was Essen & Trinken betrifft.
Von Jaco fahre ich mit dem Bus nach Orotina. Dort gibt es in Terminalnähe ein Labor, daß als zuverlässig und preiswert für den Covid 19 Schnell- und PCR Test gilt.
In Badeorten wie Jaco und auch am Flughafen ist der Covid 19 Test schlichtweg teuer.
Mit dem Billigbus komme ich dann von Orotina schnell zum Airport. Der Busfahrer setzt mich direkt vor dem Terminal ab. ich checke bei Avianca ein. Und dann gibts folgendes für mich gratis:
- Sitzplatz am Notausgang mit extra viel Beinfreiheit
- VIP Lounge Besuch am Flughafen in San Jose
- VIP Lounge Besuch am Airport in Bogota

In den Genuß des Komfortsitzes kam ich, weil die AVIANCA auf beiden Flügen das Fluggerät gewechselt hat. Die Sitzplatznummer durfte ich hingegen behalten. Üblich ist eine solche Vorgehensweise aber normal nicht.

Für mich gestaltete sich das super, zumal ich ca. 20 cm mehr Beinfreiheit geniessen durfte. Der zweite Flug dauerte knapp 6 Stunden. Dann macht sich ein solcher Komfort bemerkbar.
Am Flughafen in San Jose hatte ich vor Abflug noch zwei Stunden Zeit eine Lounge zu besuchen.
Ich begab mich zur Star Alliance Lounge. Ich zeigte meine American Express Goldcard vor. Die Dame vom Dienst meinte, daß ich damit nicht in die Lounge darf, auch nicht gegen Bezahlung.

Ich sah einen anderen Gast kommen, der eine Platinum Karte hatte. Damit darfst Du auch bis zu 2 Gäste in die Lounge mit reinnehmen. Die Rezeptionistin bestätigte das. Ich sprach den Gast an, ob er mich mit reinnehmen mag.
Ich versuchte glaubwürdig zu bleiben und ließ absolut nichts von Schmuggelgedanken durchsickern. Parkettsicheres Auftreten ist hier essenziell! Und siehe da: Es funktioniert! Ich bin drin und habe zwei Stunden Zeit für das Buffet und die Getränke. Enttäuschend ist die Auswahl hier! Dubai Emirates Lounge läßt grüßen!

Aber 2 Stunden sind ausreichend um gut zuzuschlagen!
Zur Eldorado Lounge in Bogota: Ich habe nur 45 Minuten Zeit, mich hier verwöhnen zu lassen. Das internationale Terminal ist an diesem Abend gestoßen voll. Covid 19 hat sich verkrümelt!
Ich nehme den Aufzug, nicht die Treppe ins Untergeschoß. Die Räumlichkeiten kenne ich, weil ich die Lounge bereits im Juli diesen Jahres legal besuchte. Die Rezeption kann den Winkel der Aufzugstür nur beschränkt einsehen. Wenn die Tür zur Lounge sich öffnet, dann rasch hinein!

Die Damen vom Dienst haben viel zu tun. Die Kunden stehen Schlange! Das ist meine Chance auf dem Weg zum Buffet! Ich suche für 5 Minuten das Kachelkabinett auf. Da können sie Dich nicht verfolgen! Dann begebe ich mich zur Whiskeybar und bestelle einen hervorragenden Wein.
Das Restaurant lasse ich links liegen, denn dafür benötige ich einen Gutschein. Ich habe jetzt nur noch 30 Minuten Zeit. Es wird an der Frontbar Sushi gereicht. Da schlage ich zu! Dann gehe ich zur Craftbier Theke. Passt auch zu Sushi!

Noch schnell den Nachtisch mit Cookies und Brownies ausprobieren und zum krönenden Abschluß einen Tequila bestellen.
Die Zeit ist um, ich muß zum Gate. Im Flugzeug gibt es Corona Schmalspur Service. Das ist halt so und Kolumbiens Gesetze fordern das! Thunfischsandwich, Kartoffelchips, Flasche Wasser, Büchse Cola. Mehr dürfen sie nicht reichen!

Für EUR 285 finde ich die mir erbrachte Leistung für eine Flugstrecke von 5.500 km recht ordentlich. Ich will mich nicht beschweren!
Backpacking in einem Land, dass aktuell von einem Faschisten regiert wird
Am 18.11.2021 komme ich in der Frühe am Flughafen von São Paulo an. Wolfgang wird dann auch ankommen. Wir werden die kommenden Wochen zusammen ein Land bereisen, welches von einem Faschisten regiert wird. Ich setze aber auf den Verstand der eher als aufgeschlossenen Brasilianer, diesen Zustand im Herbst des kommenden Jahres zu beenden. Nur so kann ich es verantworten, dieses Land jetzt zu bereisen.

Unsere Reise startet in São Paulo und wir wohnen im “O Casa Hostel” in einem von Party und Wohlstand geprägten Hostel.
Das LGBTIQ Nachtleben wird die kommenden Tage Vorrang haben. Der RG Klub hat sehr nette und aufgeschlossene Gäste. Hier gehst Du hin, wenn BDSM Dein Ding ist. Themenparties werden geboten. Viele der Gäste waren auf Ketamin, als wir dort waren.

Die “Chili Pepper Sauna” bietet eine Spielwiese für über 500 Besucher und sie ist 24 Stunden geöffnet. Viel Rumgelaufe statt Aktion!
Im “Upgrade” wirst Du schnell fündig, für das, was Du suchst!
Einige Klubs wie das “The Week” sind geschlossen. Die Pandemie hat São Paulos Gayszene offensichtlich stark verkleinert.
Das Wetter war mal wieder schmuddelig, regnerisch und kalt. Somit hat ein Parkbesuch im Ibiraquera Park wenig Laune gebracht. Es hat tolle Museen in der Megametropole. Der Eintritt ist häufig frei, wenn Du über 60 Jahre alt bist.

Das Stadtviertel, wo das “O Casa Hostel” liegt, gefällt mir sehr. Viel Party, junge Leute, Bier. Aber auch nicht ganz so preiswerte Restaurants, die sehr auf internationale Küche ausgerichtet sind. São Paulo ist die kosmopolitische und mondäne Metropole des riesigen Landes.

Am 22.11.2021 fuhren wir mit dem Bus nach Joinville. Eine eher langweilige Stadt mit deutschen Wurzeln. Wir nächtigen im “Joinville Hostel und Posada”. Im Hostel war nichts los!
Die Bierecke ist ein deutsches Bierhaus. Das Essen ist eine einzige Katastrophe. Da war die Wood Bar & Choperia doch besser.

Am Folgetag machte ich einen Ausflug nach São Francisco del SUR. Ein nettes kleines Städtchen am Meer. Hier traf ich den Polizisten, der mir sagte, dass Brasilien einen verrückten Präsidenten hat.

Wir verbrachten etwas Zeit in einem Café. Er kam vom Dienst und musste alsbald zu seiner Familie. Er hätte mir bestimmt wertvolle Informationen über die Befindlichkeit des Volkes geben können. Als Polizist verfügst Du in einer gehobenen Position über gute Bildung und kannst Dinge gut einschätzen.

Am 24.12.2021 fuhren wir nach Blumenau. Diese Stadt hat neben Pomerode deutsche Wurzeln durch und durch.

In der “Vila Germanica” gibt es einen deutschen Weihnachtsmarkt. Abends ist da viel los. Es ist wirklich wie bei uns. Die Restaurants, das Essen und die Geschäfte. Deutsche Weihnachtslieder aber auch Helene Fischer laufen aus den Boxen!
Blumenau gilt als wohlhabend für brasilianische Verhältnisse! Deutsch sprechen eher die Aelteren.

In Blumenau haben wir Schnitzel und Kässpaetzle gegessen. Dazu trinke ich “Eisenbahn” Bier.

In Pomerode hat es typische Niedersachsen Bauernhöfe und viele Pferde.


Am 26.11.2021 fuhren wir nach Curitiba und wohnten dort in einem deutsch geführten Hostel.

Die Eigentümerin des “Curitiba Casa Hostels” betont, das sie Jaír Bolsenaro und dessen Politik gut findet. Ich habe sie nicht gefragt, was sie über Hitler denkt. Aber sie betont, dass die Medien alle Aussagen umdrehen. Genau so etwas höre auch von einem AFD Mitglied, der von Luegenpresse in Deutschland spricht.

Ich hatte schon immer Schwierigkeiten mit älteren Deutschen, die in Brasilien leben. Aber noch mehr schockierend empfinde ich, dass selbst in der 3. und 4. Generation von Deutschen, die hier leben, der Nationalsozialismus starken Zuspruch findet.

Ich habe mir erspart, mit der deutschen Frau über Corona Themen zu sprechen. Sie führt ihr Hostel gut und unterstützt ihre Gäste.

Aber ich muss zugeben, so wie Deutschland im Süden von Brasilien präsentiert wird, so ist unser Land nicht. Deutschland besteht nicht nur aus Bier, Schwarzwald und Neuschwanstein. Auch sind viele der deutschen Gaststätten hier altmodisch und reichlich angestaubt. Das “Schwarzwald” in Curitiba ist so ein Lokal: viel Bier inklusive Schnapsglas im Bierkrug und eher schlechtes Essen. Das Lokal ist alt, groß und völlig angestaubt. Es stinkt aus der Küche heraus.

In Curitiba gibt es ein Oscar Niemeyer Museum. Aktuell findet dort eine Osgemeos Hop Hop Art Ausstellung statt. Wirklich beeindruckend!
Auf den Wiesen rund um das Museum trifft sich sonntags die LGBTIQ Gemeinde. Viele bringen ihren Vierbeiner mit. Bier und Marijuana gehören selbstverständlich dazu. Alternatives Leben weit entfernt der Ideologie des Präsidenten treffe ich hier an.

Am 29.11.2021 fahren wir mit dem Bus weiter nach Foz do Iguazú. Eine extrem lange Busfahrt. Flüge können in Brasilien auch teuer werden. Der Bus ist komfortabel und günstig!

Wir wohnen im “Colonial Hotel” in der Nähe des Eingangs zum Nationalpark. Das 3 Sterne Hotel bietet Zimmer zum halben Preis an. Frühstück inklusive. Ebenso hat es einen großen Pool.

Aktuell sollte man nur die brasilianische Seite der Wasserfälle besuchen, wenn man keine Weiterreise nach Argentinien plant.
Ich kompensiere meine dritte Reise zu den Wasserfällen mit einem Helikopter Flug. 1994 war ich zuletzt hier. Einen Flug über die grandiose Landschaft und das viele Wasser mache ich zum ersten Mal.

Wir besuchen auch das Wasserkraftwerk Itaipu. Die Anlage und der Staudamm sind sehr beeindruckend. Uns wird viel über Natur und Umwelt erzählt! Aber es wird nicht darüber berichtet, wieviel für einen See, der 170 km lang ist, zerstört wurde. Mich würde auch interessieren, wie viele Bauarbeiter ums Leben kamen. Ein Staudamm und ein Kraftwerk dieser Größe kann nicht umweltverträglich sein. So etwas baut heute keiner mehr, China vielleicht ausgenommen.

Am 01.12.2021 fliegen wir abends von Foz do Iguazú nach Río de Janeiro. Ich suche nach der Sicherheitskontrolle die VIP Lounges dieses kleinen Airports auf. Eine der beiden Lounges bietet den Eintritt für unter EUR 15 an, inklusive Futter und aller Getränke! Ich habe 2 Stunden Zeit, mich hier vollzufressen und gut zu trinken. Mache ich! Wolfgang trinkt keinen Alkohol und will kein Chiki Miki! Somit gehe ich alleine in die Lounge. Abendessen inklusive!

In Rio kommen wir gegen 1 h an. Wir uebernachten im Airport Hotel. Sicherheit geht uns um diese Uhrzeit vor!

Am Folgetag fahren wir mit Bus und U-Bahn zum Hostel in Botafogo. Río de Janeiro hat verdammt viele Elendsquartiere in den Außenbezirken der Stadt. Die sollte sich man mal ansehen, statt nur die mondänen Strandviertel. Wir sehen sie vom Bus aus.

Im Bruna Hostel wohnen praktisch nur Einheimische. Obwohl es ein großes Backpacker ist.

Am frühen Abend gehen wir in die “Seven Cruising Bar” beim República Park! Mehr Rumgelaufe und wenig Action. Am Folgetag gehen wir in die “Sexy Rose”, einem Pornokino dass sehr gut besucht ist. Action in den Kabinen. Mehrheitlich junge Männer gehen dort hin.
Am Samstag besuchen wir ein Bordell und Sauna namens “Club 117”. Die Hütte ist rappelvoll! Männer unter 30 Jahre und dann wieder 50 aufwärts!

Es ist schier unmöglich mit einem Gleichaltrigen sich zu Vergnügen. Aber die Jungs für Geld haben alles im Griff!

Wolfgang wird auf “G” eingeladen! Er hat Sex mit einem Jungen ohne dafür zu zahlen. Ich zahle grundsätzlich nicht für Sex und gehe folglich leer aus. Der “Club 117” ist ein Puff, aber der Eintritt von EUR 10 gibt Dir Einblicke in eine Welt, die ich erleben wollte.

Ansonsten erleben wir das übliche Programm, welches Rio bietet. Favela und die “Zwei Brüder” für mich. Zuckerhut besuchen wir gemeinsam. Ipanema, Barra de Tejuca, Copacabana sind Standard! Die Innenstadt wird restauriert! Hier hat es die mondäne Pracht einer ehemaligen Hauptstadt!

Ich finde Rio viel schöner als São Paulo! Aber leider ist hier weniger los. Ausländische Touristen kommen aktuell sehr wenig hier her.
Zumindest unternehme ich die Tour zu den Zwei Brüdern! Eine Favela wollte ich auch mal betreten. Ronald Schill habe ich nicht getroffen!

Am 06.12.2021 fahre ich mit dem Bus von Rio nach São João del Rei. Dort schlafe ich im Hostel Del Mundo. In der Nähe hiervon befindet sich Tiradentes. Da es dort kein Hostel hat, entscheide ich mich für die Nachbarstadt.

Im Hostel treffe ich einen Brasilianer, der mir wertvolle Tipps für Belo Horizonte gibt. Ansonsten hat es hier keine ausländischen Traveller.

Ich besuche Tiradentes. Dieser Ort wurde sehr herausgeputzt. Hier kommen Menschen mit dem nötigen Kleingeld her. Es wirkt wie ein Disneyland. Nicht so ganz das, was mir wirklich gefällt. Die Eisenbahn fährt nur am Wochenende und ist auch noch recht teuer.

São João del Rei ist eine Kleinstadt. Sie hat auch einen kolonialen Kern. Hier wirkt alles viel natürlicher. Schicke Hotels und Restaurants sind hier Fehlanzeige.

Am 09.12.2021 fahre ich weiter nach Belo Horizonte. Ich nächtige im BH Hostel. Dieses ist preiswert und ordentlich. Auch hier hat es nur Einheimische.

Als erstes gehe ich in die “Sauna 24 Horas”. Dieser Klub ist recht groß und soll an den Wochenenden populär sein. Leider hatte er am Samstag gegen 21 h bereits zu, welches auf einen großen Polizei Nachwuchs Event zurückzuführen ist.

Am Folgetag besuche ich das Inhotim Freiluftmuseum für moderne Kunst. Es gilt sicherlich als eines der besten Museen für Brasilien. Ich benötige den gesamten Tag für meinen Besuch. Aber es hat sich definitiv gelohnt. Belo Horizonte hat mit der Eroeffnung dieses Highlights im Jahr 2006 viel dazu gewonnen. Das Inhotim liegt außerhalb der Stadt und man kann einmal am Tag mit einem besonderen Besucherbus direkt zum Inhotim fahren. Es sind stolze 60 Kilometer.
Am 12.12.2021 fahre ich mit der Eisenbahn von Belo Horizonte nach Aimores. Die Fahrt ist für Pufferkuesser sehr gut geeignet. Der Abschnitt bis Aimores dauert 10 Stunden. Der Zug endet im Vitoria.
Die 480 Kilometer von Belo Horizonte nach Aimores führen durch Bergbaugebiete des Staates Minas Gerais. Der Zug fährt über zahlreiche Talbruecken. Man bekommt viel zu sehen. Auch viele Fabriken und ein großes Stahlwerk.
Im weiteren Verlauf der Strecke folgt der Zug überwiegend Flusstäler. Ebenso sehe ich viele Slums und Armenviertel, die ich im Bus weniger zu sehen bekomme.
Um eine Fahrkarte für eine kurzfristige Fahrt mit dem Zug zu bekommen, bedarf es starker Nerven. Die Fahrkarten kosten sehr wenig. Somit sind sie lange im voraus ausverkauft. Ich ergatterte eine, aber nur bis Antonio Dias. Am Reisetag selbst gibt es keine Fahrkarten. Die meisten kaufen im Internet, wofür ich aber eine brasilianische Steuer Identität benötige.
In Antonio Dias bleibe ich im Zug sitzen. Es hat freie Plätze. Am Ausgang in Aimores werden die Fahrkarten erneut gescannt. Meine ist selbstverständlich hier nicht gültig. Ich komme trotzdem raus ohne zu zahlen. Sprich: ich bin 300 km schwarz gefahren.
In Aymores wohne ich im Palace Hotel , gegenüber des Bahnhofs. Diese Kleinstadt bietet sehr wenig, obwohl die Umgebung recht nett ist.
Am 13.12.2021 fahre ich mit dem Bus nach Vitoria. Dort bleibe ich für drei Tage und wohne im “Guanaani Hostel” in der Altstadt.

Im Hostel arbeitet ein Volontär, der als Mönch lebt. Aber verschwörerisch, wie andere hier, so ist er nicht drauf. Im Hostel musste ich übrigens meinen Impfausweis vorzeigen.

Vitoria ist nur eine Stadt von vielen weiteren, die sich in diesem Ballungsraum befinden. Es leben hier annähernd 2 Millionen Menschen.

Der “Thermas People Club” ist die populärste Gaysauna. Dienstag Abend ist wenig los hier. Die “Seven Cruising Lounge” ist ein Kabinen Pornokino in der historischen Altstadt. Das hat aber erst ab Mittwoch wieder auf.

Trotz COVID-19 hat der Betreiber der “Seven Cruising Lounge” in Rio eine Dependence in Vitoria im Sommer 2021 eroeffnet. Die LGBTIQ Gemeinde trifft sich in Vitoria auf der Straße und ihren Kneipen sehr gerne. Auch im “Shopping Vitoria” trifft man sich.

Die anderen Städte, wie Vila Velho habe ich nicht erkundet. Aber es hat Saunen in diversen Städten der Region. Große und wilde gemischte Parties finden für das Ruhrgebiet am Atlantik gelegen an Wochenenden statt.

Am 15.12.2021 fuhr ich mit dem Nachtbus über Eunapolis nach Trancoso. Dort stieg ich im Hostel “Casa Serena Trancoso” ab.

In Trancoso leben viele Gays. Man trifft sich überall im Ort und auf dem ultra schicken Quadrado.

Leider sind die Zeiten von kiffenden Freaks hier vorbei. Der Quadrado ist Treffpunkt für Promis und die Schickeria. Hätte ich da nicht ein paar interessante Leute getroffen, so wäre das hier nichts für mich.

Am Folgetag zieht es mich nach Arraial D’Ajuda. Hier wird mich das “Adios Amigos” Hostel beherbergen.

Abends treffe ich einen 43 Jahre alten griechischen Hooligan und Verschwörer in einer Kneipe. Ich denke, dass er Nazi ist. Er lebt hier seit vielen Jahren.

Im Hostel bildet sich abends eine Gruppe und wir gehen zusammen aus. Auf dem Dorfplatz ist freitags viel los und straf unmündige Jugendliche verkaufen Drogen. Es schneit heute mal wieder seit langem!

Die Kids werden von den Dealern instrumentalisiert. Sprich, sie werden gezwungen Drogen feilzubieten. Bei uns würdest Du zu Recht dafür sehr lange in den Knast gehen.

Meine Freunde daheim finden es widerlich, dass Brasilien immer wieder Schlagzeilen zu einer Kriminalität bietet, die uns fremd ist. Aber so viele kaufen Drogen aus Kinderhand! Dennoch bin ich sehr froh darüber, dass es so etwas bei uns nicht gibt. Kinder sind viel wert ! Aber nicht um zu Straftaten gezwungen zu werden.

Am nächsten Tag haben wir alle einen Kater, zumindest diejenigen, die am Vorabend im Ausgang waren.

Am 19.12.2021 fuhr ich weiter mit dem Bus nach Itacare. Im Bus saß auch jemand aus Argentinien, der im “Adiós Amigos” für 2 Monate als Volontär arbeitete. Ebenso lebt er davon, selbstgebastelten Schmuck zu verkaufen.

In Itacare steige ich im Buddys Hostel ab. Dieses Hostel wirkt sehr sympathisch. Es hat aber , wie immer, fast ausschließlich Brasilianer hier.
Itacare ist viel weniger kommerziell im Vergleich zu den Badeorten, die in der Nähe von Porto Seguro liegen. Aber immer noch nicht der relaxte Hippieort, den ich mir wünsche. So wie ich Strände am Pazifik mit vielen kiffenden Freaks erlebte.

Am 20.12.2021 kam ich in Barra Grande an. Dieser Badeort gefällt mir am besten von allen Badewannen in Bahia. Keine asphaltierten Straßen, weniger kommerziell und irgendwie mehr “Hippie”!

Ich hatte Glück, als ich im Fährhafen von Camamu ankam! Das schnelle Boot benötigt 30 Minuten nach Barra Grande und kostet Reais 45 pro Weg. Das langsame Boot bietet Dir grandiose Naturerlebnisse mit Mangroven in 90 Minuten und kostet nur 15 Reais. Es fährt Mo, Mi, Fr und Sa um 12 h ab Camamu und an den gleichen Tagen um 6 h ab Barra Grande.

In Barra Grande wohnte ich im Roots Hostel! Der Name ist hier Programm, wenn es mal gut besucht ist. Ab 22.12.2021 wurden die Preise für die Hochsaison angepasst. Ich reiste dann logischerweise ab.

Am 23.12.2021 unternahm ich einen geführten Ausflug an die Strände, SüßWasser Lagunen und Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Eine wirklich sympathische Familie war auch dabei. Wir gingen abends gemeinsam Essen.

Der Vater sagte, dass er fassungslos ist, dass es Menschen wie Jaír Bolsenaro gibt. Er hat nicht daran geglaubt, dass es so charakterlose Bestien gibt. Außer Hitler! Wir verstanden uns sehr gut!

Am gleichen Tag dann die haessliche Fratze eines deutschen Auswanderers! Er ist ungeimpft, spricht von Besatzungsmächten, die Deutschland und Europa verwalten und wählt die AFD! Bolsenaro gilt für ihn als jemand, der für sein Land kämpft und alles für sein Volk gibt. Wir lieben den Nationalsozialismus.

Da liebe ich doch eher die sympathische Familie als die ewig Gestrigen!

Am 22.12.2021 fahre ich mit Paul aus dem Hostel nach Salvador de Bahia. Wir nehmen das langsame Boot morgens um 6 h! Paul kommt aus Minas Gerais. Er spricht leider nur Portugiesisch.

In Salvador wohne ich im “Galeria 13” Hostel direkt in der Altstadt “Pelourinho”. Das Hostel wird seit 14 Jahren von einem Engländer geführt!

Zu meiner Freude besitzt der Inhaber einen riesigen Kampfhund der Rasse”Corso Carne”! Er ist ein Fan robuster und Respekt einflößender Hunderassen. Früher hatte er auch einen Fila Brasileiro. In Zukunft will er mehr reisen und daher sich nicht wieder einen Mastiff zulegen.

Ich traf hier Antonio aus Chile (Verschwörer) und Daniel aus Portugal (Frauenheld)! Letzterer ist 52 Jahre alt und reist um Frauen , auch in seinem Alter, zu treffen. Strand Ziele passen für ihn gut.

Antonio ist eher Esotherik ch drauf und selbstverständlich ungeimpft. Wir gehen am 22.12. einen Heben. Die Gratis Caipiriñas erbringen viel. Aber die beiden wollen lieber durch die Gassen auf Brautschau ziehen. So richtig viel gemeinsam haben wir nicht.

Eine Frau schwarzer Hautfarbe macht sich an den 33 jährigen Antonio ran. Aber er steht wirklich nicht auf schwarze Hautfarbe. Passt auch zu Verschwörern!

Daniel bekommt von einer Gleichaltrigen einen Korb.

In Salvador hat es nur wenige Touristen. Paulo vom Hostel denkt, dass die Presse in Europa sehr negativ gegenüber Brasilien und die hiesige Politik eingestellt ist. Nachhaltigkeit ist ein weiteres Thema!

Vor der Pandemie hatte er häufig 40 Backpacker jede Nacht in seinem Hostel, jetzt ist er froh, wenn 2 kommen. Die Masse der Gäste sind Einheimische.

Ich hatte hier vor, Szene Saunen zu besuchen. Aber außerhalb des Pelourinhos ist Salvador bei Dunkelheit gefährlich. In der Altstadt steht an jeder Straßenecke ein Polizist. Da wo LGBTIQ Leben ist, leider nicht. Ich benötige somit stets Taxis , um auszugehen!

In Salvador gibt es erschreckend viel Armut! Aber es hat eine supermoderne S-Bahn hier. Die bringt mich auch zum Flughafen.

Ich verstehe, dass die meisten Leute eher die Strände Bahías bevorzugen, statt den Molloch einer verslummten Großstadt. Sehenswert ist der Pelourinho und das Hafenviertel.
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Eine Frage: Abseits von Rio und Sao Paolo, wie würdest du die Sicherheit des Reisens im Restland betrachten, wenn man normal (Bus, Bahn, Auto) unterwegs ist.
Auch hatte ich Kolumbien (Pre-Corona) geplant. Durch den rechtsradikalen Präsidenten dort, wirtschaftlichen Abschwung und Politik kam es ja zu schweren Ausschreitungen, und leider auch, alten, wieder liebgewonnenen Touristenentführungen als Lösegelderpressung. Davon hört man hier nichts mehr. Ist Kolumbien wieder ruhiger geworden?
Hallo Georg! Brasilien ist ein erste Welt Land ! Es ist in Teilen sehr modern, viel IT, Bargeld wird durch Kartenzahlung ersetzt. Es hat drei große Fluglinien, die jeden Winkel des Landes mit den Umsteige Hubs verbinden. Busse sind komfortabel, neu und modern. FlixBus startet jetzt in Brasilien. Mit dem Mietwagen kommst Du bequem durchs Land. Brasilien ist wie Europa. Armut existiert und es hat große Elendsquartiere und Obdachlose. Lebenshaltung gilt als recht teuer in Brasilien. Du benötigst für Backpacker Style EUR 60 pro Tag. Einreise nach Brasilien nur noch geimpft möglich. Kolumbien ist neben Mexiko das wichtigste Land Lateinamerikas für Backpacker. Es ist extrem preisgünstig ! Ich habe die Unruhen Anfang Mai 2021 erlebt und bin auf die Insel San Andres geflüchtet. Den Flug buchte ich am Abend zuvor. Kolumbien hat eine starke Backpacker Struktur. Ueberall hat es Hostel, viel Party und auch Drogen. Das Land verfügt über mehrere Billigflug Linien und moderne Flughäfen. Busse sind gut, die Straßen aber nicht. Daher wird sehr viel geflogen, auch auf Kurzstrecken. Kolumbien ist für Individualtourismus sehr gut aufgestellt. Du benötigst als Backpacker EUR 40 pro Tag. Israelisch geführte Hostelketten und andere internationale Investoren betreiben ein dichtes Netz an Unterkünften. Kolumbien verschärft aktuell die Einreisebestimmungen wieder. Einreiseregeln für alle Länder Lateinamerikas findest Du unter Ruppert Brasil Corona. Dieser Blog ist top aktuell. Wird von einer Reiseagentour für Lateinamerika betrieben. Ich empfehle Brasilien und Kolumbien uneingeschränkt!