
Nunmehr bin ich seit mehr als 15 Monaten unterwegs.
Die Pandemie Situation in Europa normalisiert sich offensichtlich. Ich habe das Gefühl. dass es sehr schnell geht und die Regierungen der meisten Länder den Menschen ihre Freiheit zurückgeben wollen.
Aber was wird von all den vielen Maßnahmen hängenbleiben? Was hat die Staatsmacht liebgewonnen? Wie viele Überwachungsapps werden kommen? China macht es ja bereits allen vor und zeigt jedem, wie der moderne Staat funktioniert.

Dass der gelbe Impfausweis antiquiert ist, das wissen wir alle. Die neue App bringt sicherlich viel Erleichterung und auch Vorteile. Aber sie bildet auch ein neues Zeitalter von Kontrolle und Überwachung ab.
Es wird zukünftig viele solcher Beispiele geben! Viele Menschen betrachten nur die Vorteile! Die Nachteile ergründen sie nicht.
Da hat der Staat ein Leichtes, Instrumente zu schaffen, die uns Zug um Zug mehr überwachen und kontrollieren. Die IT- und Consulting Branche ist gierig nach neuen Projekten und Aufträgen. Der Staat gilt als ein zuverlässiger Kunde, der gut zahlt und stetig Aufträge vergibt. Er ist kein Wackelkandidat so wie die Privatwirtschaft.

… und was wird kommen, wenn es eine völlig neue Pandemie geben wird, wo alles von Neuem wieder losgeht?
Wieviel Geld hat der Staat während der Pandemie gedruckt, um alle seine Rechnungen und Unterstützungen bezahlen zu können? Warum informiert die Presse darüber nicht? Wann kommt die besagte Inflation? Auch diese, sollte sie kommen, wird unsere Freiheit einschränken. Der Staat hat in den zurückliegenden 16 Monaten viel gelernt und ausprobiert, um uns zu überwachen und zu kontrollieren.
Ja ich habe seit dem 09.06.2021 meine erste Impfung. Ich hätte mich darum viel früher in Mexiko kümmern sollen. Das wäre gescheiter gewesen. Dann hätte ich vielleicht bereits jetzt meine 2. Impfung und wäre damit durch!
Ein Anzeichen der wieder zu gewinnenden Freiheit ist, dass 2 Freunde von mir aus Deutschland am 24.06.2021 nach Kolumbien kommen werden. Bisher hätte ich nicht im Traum daran geglaubt, von eigenen Freunden Besuch zu bekommen und mit Ihnen gemeinsam zu reisen.
Aktuell glaube ich daran, dass jetzt der Zeitpunkt kommt, wo normales Leben wieder Einzug hält. Hoffentlich durchkreuzen neue Virus Varianten diese Pläne nicht!

Juni 2021
- Kokain und Pablo Escobar in Medellin
In Medellin steht alles im Zeichen von Pablo Escobar. Kokain gehört wie der ehemalige Terrorist zu dieser Stadt. Ob im Hostel unter den Gästen, am Grab von Pablo Escobar oder nachts im Industry Club: Es schneit hier überall!
Am 24.06.2024 kommen Wolfgang und Ralf aus Madrid hier am Flughafen an. Sie sind die ersten Freunde, die mich auf meiner “Corona Escape Tour” besuchen.
Eigens für deren Empfang am Flughafen, lasse ich mein “Verschwörer” T-Shirt herstellen.
In Medellin gehen wir viel in Sexclubs. Mit Ralf mache ich eine Slumtour mit den tollen Kabinenbahnen, die mittlerweile auf zahlreichen Linien der Stadt verkehren. Vor 9 Jahren habe ich das Seilbahnerlebnis bereits genossen.
Am 26.06.2021 unternehme ich eine “Tätertour” auf den Spuren von Pablo Escobar. Diese Tour wird über unser Hostel “Black Scheep” angeboten.
Die Stadt will am liebsten diese coolen Partytouren, die von Tätern, nicht Opfern angeboten werden, verbieten.

Die Tour setzt sich nicht kritisch mit den 42.000 Todesofern auseinander. “Haime” unser Fahrer, war Bodyguard und Beschützer von Pablo, nachdem er aus dem Gefängnis flüchtete. Der andere Bodyguard, namens Limon wurde während der Festnahme und Erschiessung von Pablo, ebenso erschossen.
Wir besuchen die Gedenkstätte für die Opfer, das Privatgefängnis und den Friedhof. Backpacker machen gerne Party auf dem Friedhof und ziehen Kokslinien auf dem Grab.
Im Hostel wurde Koks verkauft. Es gab Gäste, die nur am Saufen waren und stets irgendwie drauf waren.
Dann besuchten wir den “Industry Club”. Ein Gayclub, der samstags viele Gäste anzieht. Im Klub werden öffentlich auf der Tanzfläche Drogen konsumiert. Keiner muss dafür auf die Toilette gehen. Es schneit hier heftig! Praktisch alle Gäste sind drauf! Coronaregeln kennt man hier nicht.
Am 26.06.2021 war ich richtig drauf, so wie vor knapp 11 Monaten während der illegalen Party in Montanita in Ecuador. Wolfgang brachte sogar Cristal Meath aus Deutschland mit, welches hier konsumiert werden sollte. Aber das ist nicht meins!
Am Sonntag besuchten Ralf und ich wieder einige Sexclubs. Medellin hat eine große Schwulenszene. Ich war so fertig vom Abend zuvor, so dass ich beschloss erstmal keinen Alkohol zu trinken und eine Woche nicht zu koksen. Letzteres habe ich dann garnicht mehr konsumiert.
Am 28.06.2021 besuchten wir dann noch einige Monumente der Riesenmetropole. Medellin ist eine Reise wert.
Im Hostel lernte ich einige Backpacker kennen. Aber so viel Sauferei und so viele Drogen habe ich selten gesehen. Die Hostelgäste waren meistens über 40 Jahre alt, einige auch deutlich über 50. Und stets drauf!! Im Hostel darf öffentlich gekokst werden.
Juli 2021
- Kaffee Tour in der Zona Cafeteria
- Bogota: Ich werde überfallen und schwer verletzt. Erfreuen darf ich mich später beim CSD
- Auf der Suche nach einem weiteren Ayahuasca Retreat im Amazonas Gebiet
- Promis als Nachbarn: In der Flagship First nach Los Angeles
- Bei Freunden eingeladen in Southern California
August 2021
- USA Ostküsten Roadtrip mit meinen Freunden
- Meine restlichen Tage in LA und dann wieder “La Vida Mexicana”
Kaffee Tour in der Zona Cafeteria
Am 29.06.2021 reisen Ralf, Wolfgang und ich mit dem Bus von Medellin nach Salento. Eine Reise mit Abenteuern, wie sich herausstellen wird. Statt der anvisierten 7 Stunden, benötigen wir 10 Stunden. Ebenso fährt der Bus erst 3 Stunden später ab als wie wir das zuvor geplant haben.

Der Bus wird wegen umfangreichen Bauarbeiten über eine teilweise nich tasphaltierte Nebenroute umgeleitet. Wir werden durch eine besonders schöne Landschaft belohnt, aber es dauert halt lange und wir kommen erst gegen 23 h im “El Viajero” Backpacker in Salento an.
Wolfgang reagiert auf diese Busreise sehr ungeduldig. Er bringt deutlich zum Ausdruck, dass diese Tour in die Zona Cafeteria nicht sein Ding ist. Heute ist auch der einzige Tag, an dem er keine Drogen nimmt, denn sonst kokst er jeden Tag.
Ralf hat erheblich mehr Interesse an dieser Tour. Beide wollen am Folgetag ihre Aufenthaltsdauer in Salento verkürzen und bereits am 30.06.2021 nach Bogota weiterfahren. Ich hingegen habe so viel über die Zona Cafeteria gehört und möchte die 3 Tage und 2 Ausflüge geniessen. Schliesslich bleibe ich in Kolumbien für 3 Monate, um nicht zu hetzen.
Am 29.06.2021 machen wir einen Ausflug zur “Finca La Arzacia” Coffee Tour. Ralf zeigt großes Interesse an der Tour und stellt unserem Guide gute Fragen. Ich merke deutlich, welche journalistischen Fähigkeiten Ralf hat.

Abends gehe ich dann mit Ralf am Parque Principal essen, während Wolfgang im Hostel seinen Rausch ausschläft. Eine Gelegenheit, mich in Ruhe mit Ralf vernünftig zu unterhalten. Das ist wichtig für mich und sicherlich auch für Ralf!
Am Folgetag fahren die beiden morgens nach Bogota. Wir wollen uns am nächsten Tag wieder treffen.
Ich hingegen unternehme mit einem Willys Jeep den Ausflug nach Filandia. Mir haben so einige Traveller von dieser Tour vorgeschwärmt.
In Filandia lass ich meinen silbernen Fingerring reparieren. Der Mann, der den Ring schweißt, zeigt mir stolz sein kleines Museum und seine bayerischen Porzellanpuppen aus den fünfziger Jahren, die er mal erworben hat.

Das “El Viajero” Hostel in Salento ist ein besonders schönes Hostel. Im Gegensatz zu deren Filialen in San Andres und Santa Marta ist diese Herberge kein Partyhostel.
Am 01. Juli 2021 fahre ich einen Tag später als Wolfgang und Ralf nach Bogota mit dem Bus. Der Bus kommt mit mehreren Stunden Verspätung in Bogota an.
Es sollte eines der schlimmsten Tage meines Lebens werden! Auf dem Weg vom Busbahnhof Salitre in die Stadt zum Hobu Hostel werde ich überfallen. Auf einer Fussgängerbrücke, die einen “Transmillenio” Bahnhof verbindet.
Ich werde von einem Radfahrer überholt. Als ich auf die Rampe zur Busstation einbiegen will, zückt er eine Pistole. Hinter mir kommt ein zweiter Radfahrer. Ich wusste nicht, dass beide zusammengehören. Der zweite Radler zückt ein Messer.
Beide grölen “Plata, Plata”, dass heisst “Geld her”! Ich habe keine Zeit zu überlegen. Ich renne sofort los auf die Rampe, da wo ich ohnehin hin wollte. Jede Sekunde zählt! Ich renne um mein Leben. Ich habe mein gesamtes Gepäck und Wertsachen dabei.
Während ich die Rampe runter renne, sticht der Messerinhaber mich ins linke Bein. Ich renne weiter! Ich renne auf die Autobahn um Autos anzuhalten. Irgendwann schau ich mich um, ob die beiden Räuber hinterherkommen.

Kein Auto hält an, um mir zu helfen. Ich muss es aber noch in die Busstation schaffen, um Hilfe zu rufen. Nach wenigen Minuten komme ich dort an. Mittlerweile fliesst mein Blut in Strömen mein linkes Bein herunter.
In der Busstation rufe ich nach Hilfe. Die Mitarbeiter rufen die Polizei. Ich liege in einer Ecke blutüberströmt. Ich bin nur noch am schreien. Ich schreie bestimmt 10 bis 15 Minuten. Ich bin völlig zerstört. Dann heule ich!
Polizisten kommen und helfen mir. Sie wollen mich beruhigen. Dann kommt ein Krankenwagen.
Zwischenzeitlich sage ich den Polizisten, was passiert ist. Meine Spanisch Kenntnisse sind ja ganz gut.
Im Krankenwagen schaut sich ein Arzt meine Stichverletzung an. Ich bekomme eine Infusion und Tetanus Spritze.
Ich bespreche mit einem Polizisten, wo ich übernachte und bitte die beiden Polizisten, mich später ins Hostel zu fahren. Das machen sie gerne, aber ich muss dafür etwas bezahlen. Ebenso muss ich für die ärztliche Versorgung zahlen. Insgesamt EUR 80.
Nach der Erstversorgung und der Infusion, fahren wir ein Stück, um einen weiteren Arzt zu treffen, denn die Wunde muss genäht werden.
Ich schreie wie am Spiess, als ich genäht werde. Meine Hose ist voll Blut getränkt. Ich bin nur am Schreien. Es geht mir so dreckig, wie noch nie zuvor!
Der Polizist, der mich unterstützt, hilft mir dabei, eine andere Hose anzuziehen, damit die Sitze im Polizeiauto nicht verschmutzt werden.
Der Überfall passierte gegen 19 h. Gegen 23 h komme ich mit den Polizisten im Hostel an. Mein Ansprechpartner bei der Polizei gibt mir seine Whats App Telefonnummer. Während der vielen Stunden dazwischen, informierte er meine Freunde und auch das Hostel.
Der Polizist war sehr einfühlsam und hat mir super geholfen. Ich merkte, dass die Polizisten wirklich für mich da waren. Auch die beiden Ärzte taten viel für mich.
Im Hostel musste ich mein Bett so beziehen lassen, dass ich nicht die Matraze und alles verschmutze.
Zwischenzeitlich meldeten sich Wolfgang und Ralf bei mir. Sie mussten in ein anderes Hostel gleich um die Ecke.
Tali und Andrej informierte ich ebenso von dem Überfall. Ebenso Jane und Felipe aus San Gil. Wir telefonierten.
Am nächsten Morgen telefonierte ich mit Freunden und meiner jüngeren Schwester. Ich brauchte Hilfe, um mich auszuheulen. Ich war so depressiv, dass ich nicht mehr weiter wusste.
Ich traf mich mit Wolfgang und Ralf. Mir ging es dreckig! Ich merkte, dass ich Angst habe auf die Strasse zu gehen oder im Bus zu fahren. Ralf hat mich super unterstützt, während Wolfgang wieder auf einem Drogentripp war.
Am späten Nachmittag fuhr ich zu “Decathlon” um mir eine neue Hose zu kaufen. Ich wollte eine Hose mit Reissverschlüssen, denn diese bewahrten mich während des Überfalls davor, ausgeraubt zu werden. Ich fuhr mit dem Bus dorthin. Aber ich hatte Angst, viel Angst.
Wolfgang war überwiegend mit einer Drogen Clique zusammen, wo er jemanden seit vielen Jahren kennt. Der hat Geld und hat ihn auch in Köln bereits besucht. Ralf ging dann Freitag Abend aus, denn es war CSD Weekend in Bogota.
Für mich galt jetzt, die Medikamente zu nehmen, keinen Alkohol zu trinken und natürlich keine Drogen zu nehmen. Ich beschloss, mich auf ein weiteres Ayahuasca Retreat vorzubereiten.
Am Samstag, den 03.07.2021 kamen Tali und Andrej in Bogota an. Ich brauchte Trost und die beiden haben mir sehr geholfen. Wir verbrachten den Tag zusammen. Tali organisierte eine Privatführung durch die Altstadt von Bogota.
Am 04.07.2021 trafen wir uns alle zusammen, auch mit Ralf und Wolfgang und gingen auf den CSD. Wolfgang war so auf Cristal Meath und das scheinbar die gesamte Zeit in Bogota. Tali hat sofort erkannt, dass etwas mit ihm nicht stimmt.
Wir hatten einen schönen gemeinsamen Tag. Ich konnte das alles nur deshalb mitmachen, weil der Messerstich nur eine Fleischwunde hinterliess. Ansonsten wäre ich wohl im Krankenhaus gelandet.
In Absprache mit dem Arzt setzte ich meine Reise am 04.07.2021 fort und flog nach Leticia ins Amazonasgebiet.

Es ist das erste Mal, dass ich einen solch schweren Überfall erleben musste. Ich habe teilweise mit Schuld an dem Überfall. Ich hätte nicht mit dem Bus fahren sollen. Hätte ich ein Taxi genommen, wäre das nicht passiert. Auch wenn es erst um 19 h war, es war bereits dunkel und selbst gute Stadtviertel können gefährlich werden.

Die Transmillenio Busstationen sind in den Aussenbezirken, wie Salitre, nachts nicht sicher. Gefährlich können die Fussgängerbrücken werden, die zu den Stationen führen. Die Busse fahren in der Mitte von Autobahnen. Was auf den Brücken passiert, sehen die Autofahrer nicht ein. Oftmals hat es nur wenige Passanten auf den Brücken und Rampen.

Am 12.07.2021 kehre ich von Leticia nochmal für drei Tage nach Bogota zurück.
Ich bereite mich auf meinen USA Tripp vor. Dazu gehören ein Covid 19 Antigen Test, das Ausfüllen aller Online Dokumente, die von den Behörden und der Fluggesellschaft verlangt werden. Ebenso lasse ich meine Kleidung im Hostel waschen. Mein Portemonnaie habe ich zuvor bereits gereinigt und von irgendwelchen Anhaftungen und Substanzen befreit.
Am 13.07.2021 feier ich meinen Geburtstag im Hobu Hostel zusammen mit Tali und Andrej. Ich gehe im Exito Supermarkt einkaufen und besorge alles für ein gutes Essen.
Tali und Andrej wollen mit dem Nachtbus nach Neiwa fahren. Wir treffen uns zuvor und geniessen einen schönen frühen Abend bei leckerem Essen.

Es wird vsl. unser letztes gemeinsames Treffen werden. Beide wollen jetzt in das Department Huila reisen. Danach planen sie Mitte August 2021 wieder zurück nach Israel zu gehen und den dann bald 2 Jahre dauernden Backpacking Tripp zu beenden.

Wir haben viel Fun zusammen. Aber unsere schönen Treffen verteilt über die letzten 9 Monate werden jetzt wohl enden. Wir sprechen darüber, uns in Berlin bzw. in Israel wieder zu treffen.
Den letzten Tag (14.07.2021) lasse ich in Bogota ausklingen. Ich mache einige Erledigungen. Ebenso habe ich noch genügend Essen im Hostel, so dass ich nichts einkaufen muss.
Ja dann war da noch mein Besuch im Goldmuseum von Bogota. Dieser kostenfreie Museumsbesuch durfte natürlich nicht fehlen. Ein so schönes Museum, das so viel über die kolumbianische und indigene Geschichte des Landes aussagt. So viel Kunst aus purem Gold, das gibt es hier!
Am Nachmittag begebe ich mich ins Backpacker Hostel, welches sich in der Nähe des Flughafens befindet. Selbstverständlich bei Tageslicht, denn einen weiteren Überfall will ich vermeiden.
Auf der Suche nach einem weiteren Ayahuasca Retreat im Amzonas
Am 05.07.2021 flog ich von Bogota nach Leticia. Eigentlich wollte Ralf mitkommen. Aber er bestand darauf, diesen Trip nur zu machen, wenn er sich gegen Gelbfieber impfen lassen kann.
Wir prüfen mehrere Webseiten zum Stichwort Gelbfieber-Impfung. Übereinstimmend gilt eine Warnung gegen diese Impfung für über 60 jährige.
Somit war das Thema Regenwald Tour für Ralf erledigt.
Ja, ich traf eine andere Frau, die in den USA lebt und sie hatte diese Impfung. Also, unüblich ist es nicht, dass sich Touristen vor Abflug in den Dschungel, impfen lassen.
Ab Leticia machte ich dann mehrere Ausflüge. In Leticia wohnte ich ich im “Casa de las Palmas” Backpacker. Das Hostel bietet einen riesigen Pool, den ich jedoch wegen meiner Stichverletzung nicht nutzen konnte.
Am 06.07.2021 fuhr ich mit dem Schnellboot nach Puerto Narino und wohnte dort im Paraiso Ayahuasca.
Ich holte mir zuvor Informationen zu einem Schamanen, um ein Retreat durchzuführen. Schliesslich habe ich jetzt eine Woche keinen Alkohol mehr getrunken.
Aber: Ich habe zu wenig an meine Ernährung gedacht. Ich weiss von meinem ersten Retreat im November 2020, dass man sich übergibt und Durchfall bekommt. Somit gehört die Umstellung der Ernährung genauso dazu, wie Verzichten auf Bier & Co. Der Magen und Darmtrakt muss gereinigt werden, bevor man ein Retreat startet.
Ein seriöser Schaman wird darauf achten und entsprechende Fragen stellen. Somit hatte diese Sache sich für mich erledigt. Fleischverzehr am Vortag passt nicht, um in ein Retreat zu gehen. Selbst auf ein Dressing für den Salat sollte man verzichten.

Jetzt weiss ich auch warum sich andere, die ich in Mocoa traf, auf eine Ernährungsumstellung einliessen.
Ich machte einige Ausflüge in Puerto Narino. Aber ich musste immer verhandeln, um einen guten Preis zu bekommen.
Schöne große Tiere bekam ich eher selten vor die Kamera. Und die großen Rosa Delphine sind schwer zu knipsen.
Nach zwei Tagen fuhr ich nach Leticia zurück und ging in die Omshanty Jungle Lodge. Die Betreiberin ist sehr behilflich, gute Touren zu vermitteln. Sie wird aber ein Teil des Geldes für sich einstreichen.
Zumindest konnte ich mit einer Frau, die dort zu Gast war, die Nachtwanderung machen. Diese dauerte 3 Stunden und war besser als andere Angebote, die ich auf dieser Reise unternommen habe.
Nach 5 Tagen hatte ich eigentlich das meiste, was hier angeboten wird, durch. Es fanden am Wochenende 2 wichtige Fussballspiele statt. Einerseits Brasilien gegen Argentinen um den Südamerika Pokal. Das Spiel schaute ich mir in dem Dorf “Atalaia do Norte” in Brasilien an.
Ich musste feststellen, dass die Fussballbegeisterung in Brasilien gar nicht so groß ist, zumindest nicht hier. Auch wenn Brasilien gewonnen hätte, würde sich daran nicht ändern.
In dieser Dreiländer Region gibt es nur einen Ort, der wirklich einen Besuch wert ist. Er liegt in Peru und heisst “Islandia”. Dort verfolgte ich das Spiel “England gegen Italien”.
Viele Touren machte ich mit dem Boot auf den Flüssen, die zum Amazonas gehören. Auch Tabatinga liegt hier. Das ist so hässlich und nach Einbruch der Dunkelheit auch gefährlich.
Insgesamt verbrachte ich eine Woche am Amazonas. Touren werden angeboten, aber es hat schlichtweg zu wenige Touristen hier, damit sich Gruppen bilden können. Die Region wurde erst im Mai wieder mit der Aufnahme des Flugverkehrs geöffnet.

Auf dem Rückflug nach Bogota gab es eine amerikanische Touristengruppe. Ja, sie bekamen eine Anakonda zu sehen! Aber in Gefangenschaft in einem Gehege! Das zählt für mich nicht!

Ich hatte meine Anakonda vor über 5 Jahren zu Gesicht bekommen. Wild! Und unser Guide hat sie eingefangen und uns vorgeführt.
Promis als Nachbarn: In der Flagship First nach Los Angeles

Am 21.07.2021 fliege ich von Bogota über Miami nach Los Angeles. Ich wurde von einem engen Freund, den ich seit Ende der achtziger Jahre kenne, eingeladen.
Eine USA Reise muss gut vorbereitet werden! Dazu gehört, dass ich alle erforderlichen Dokumente für die Kontrollen an den Flughäfen ausfülle. Sowohl die Fluggesellschaft als auch die Behörden verlangen diese Dokumente, wie z.B. einen negativen Covid 19 Rapid Test, das CHECKMIG und ein Dokument der US Behörden, welches die Fluggesellschaft haben will.
Drogen, egal ob Marijuana oder Kokain, habe ich in den zurückliegenden 3 Wochen vor dem USA Flug nicht mehr konsumiert. Es kann vorkommen, dass an den Flughäfen in Bogota oder Miami Fluggäste vom Zoll herausgezogen werden und diese sich Drogentests unterziehen müssen.

Geschieht das bereits in Bogota vor dem Abflug und gleichzeitig zeigt der Test “Positiv” an, so hast Du ein gewaltiges Problem. Die kolumbianischen Behörden sind dazu verpflichtet, ihre US amerikanischen Kollegen darüber zu informieren. Ebenso müssen sie die Fluggesellschaft darüber in Kenntnis setzen. Folge: Du wirst nicht fliegen dürfen.

Desweiteren kann die kolumbianische “Immigration” Dir Deine Aufenthaltsgenehmigung entziehen und Dich auffordern, das Land zu verlassen. Das bedeutet definitiv “Heimflug” und nicht “Weiterflug”.
Solltest Du zu den Glücklichen gehören, die dann erst in Miami einen Drogen Schnelltest abgeben dürfen, so wirst Du nach mehreren Interviews mit der Einwanderungsbehörde der USA, den Rückflug nach Bogota antreten müssen. Positiver Test vorausgesetzt!

Weil auch die US Amerikaner ihre Kollegen in Kolumbien informieren werden, so ist es wahrscheinlich, dass Du nur einen Kurzurlaub in Kolumbien antreten wirst, um Dir Dein Heimflugticket zu organisieren.
Also: Lasse es nicht darauf ankommen. Sehe zu, dass wenn sie Dich herausziehen und testen, dass Dein Testergebnis “Negativ” ausfällt. Es liegt an Dir und nicht an den Behörden! Die Behörden machen ihren Job, mehr nicht! Und sie helfen, die Drogenkriminalität einzudämmen, wovon wir alle profitieren.
Dazu gehört aber auch, dass Du Dein Gepäck von Restsubstanzen befreist! Kreditkarten und Banknoten müssen von Resten des “Weissen Goldes” befreit werden. Die Mitarbeiter des Zolls wissen genau, dass sie auf Kreditkarten und Banknoten Kokainspuren finden können.
Du machst Dich definitiv verdächtig, wenn die Abstriche hier deutlich “Positiv” ausschlagen. Und Du wirst in Erklärungsnot kommen, woher das denn kommt!
All diese Tipps gelten auch für Deine Heimreise nach Europa! An praktisch allen Flughäfen in Europa gelten Standards, die zu den modernsten der Welt zählen.
Am 20.07.2021 fuhr ich mit dem “K23” Transmillineo Bus von Chapinero in Richtung Airport. Dort gibt es ein preiswertes Backpacker Hostel namens “Bababuy”! Das Hostel ist praktisch für jeden, der einen frühen Flug am Morgen hat. Der Rezeptionist ist die ganze Nacht auf und ruft Dir ein Taxi, so dass Du “sicher” zum Terminal kommst.
Vor dem Abflug hatte ich Gelegenheit, die “Eldorado Lounge” aufzusuchen. Ab 5 h gibt es dort Frühstück. Die beiden Bars haben nachts geschlossen. Die Lounge ist sehr luxuriös eingerichtet und ist 24 Stunden geöffnet. Man kann dort auch schlafen!
Ich flog in der Business Class nach Miami. Eingesetzt wurde eine 737 Max 8, ein fabrikneues Flugzeug von American Airlines.

Dieses Flugzeug ist sehr stylisch, aber leider viel enger bestuhlt im Vergleich zum Vorgängermodell 737 800. Also wer zukünftig mit Ryanair und diesem Muster fliegt, darf sich freuen!! Noch mehr zusammenrücken! Wenn ich das bereits in der Business Class zu spüren bekomme, wie sieht es dann in der Holzklasse aus.
In Miami begebe ich mich nach der Passkontrolle in den “Admirals Club”. Dort hat es reichlich Salate und Käsespezialitäten. Die Lounge hat ein gutes Angebot an Säften und Kaffeespezialiäten. Ich verbringe dort mehrere Stunden. Das Internet ist schnell und ich kann dort gut arbeiten und telefonieren.

Mit einer 777 300 ER fliege ich weiter in der Flagship First. Es gibt insgesamt 8 private Suiten. Alle Suiten plus die gesamte Business Class sind auf diesem Flug voll belegt. Nur für die 8 Fluggäste in diesem diskreten Luxusabteil gibt es 2 Stewardessen und auch 2 Toiletten. Die anderen Fluggäste dürfen hier nicht rein, denn es hat hier Promis, die privat sein wollen. Fotografieren ist nicht erwünscht.

Neben mir sitzt Willow Smith, die Tochter von Will Smith. Sie reist mit zwei weitern Personen zusammen. Wir haben die erste Reihe des Flugzeugs für uns ganz alleine. In der zweiten Reihe sitzen Sportler, die ich aber nicht erkenne.
Das Abteil ist sehr groß! Ich habe ein Büro und ein Schlafzimmer in einem! Drei Fenster gehören zu meiner Suite. Meinen Sitz kann ich drehen, z.B. hin zu meinem Büro, welches ich aber nicht nutze. Mein volles Bett nutze ich sehr wohl auf diesem 5 Stunden Flug.

Ich schaue mir die Business Class an. Die Sitze sind dort wesentlich enger und kleiner als die der First Class. Es gibt also einen signifikanten Unterschied zwischen diesen beiden Klassen.

Der Service ist auf Covid 19 Regeln zugeschnitten. Aber die Weine sind ausgezeichnet. Meine Stewardess ist sehr aufmerksam. Ich muss niemals nach etwas fragen. Sie kommt sofort, wenn das Glas sich leert. Sie hat nur 4 Fluggäste, die sie verwöhnen darf. Sie arbeitet seit 34 Jahren für American Airlines und liebt ihren Job. Sie betont, dass sie auch mal in der Holzklasse arbeiten muss. Dann hat sie sehr viel zu tun und muss sich um 50 Fluggäste kümmern.

Aber wenn sie nette und liebe Fluggäste in der ersten Klasse hat, die zufrieden sind und nicht meckern, dann macht der Job hier vorne Spass.

Es ist das erste mal in meinem Leben, dass ich “First” fliege. Es ist ein Geschenk von Neil, denn leisten könnte ich mir diesen Luxus nicht.
Im Laufe des Fluges freunde ich mich immer mehr mit den Stewardessen der beiden vorderen Kabinen an. Wir machen Selfies zusammen mit Willow Smith. Und wir lachen viel.
Willow Smith erzählt mir von ihren Konzerten in Berlin.

Nach 5 Stunden landen wir in LA. Meine Freunde, die ich über 2 Jahre nicht gesehen habe, werden mich abholen. Was für ein Moment! Entspannt komme ich mit so viel Eindrücken eines luxuriösen Flugerlebnisses dort an.

Bei Freunden eingeladen in Southern California
Am 15. Juli 2021 komme ich ausgeruht und entspannt in LAX an. Neil und Tom werden mich in ihrem Cabrio vom Flughafen abholen. Ich habe sie seit Juni 2019 nicht mehr gesehen.

Neil hat mich eingeladen hierher zu kommen. Er hat mir sogar den Flug von Bogota in der Flagship First geschenkt.
Grosse Freude kommt bei uns allen auf als wir uns im Terminal 4 an der Gepäckausgabe treffen. Ich musste meinen Weg dorthin erst finden, denn das Flugzeug parkte am internationalen Terminal, welches keine Gepäckausgabe für Inlandsflüge hat.
Wir fuhren nach West Hollywood. Das letzte mal war ich vor über 4 Jahren hier, nach unserer gemeinsamen Japan Reise.
Es gibt viel zu erzählen. Es ist das erste mal, dass ich langjährige Freunde treffe, seitdem ich diese Reise im März 2020 startete. Abgesehen von Ralf und Wolfgang, die nach Kolumbien kamen.
Somit kommt für mich die berechtigte Frage auf, wie werden sie mit meiner Einstellung zu Corona, Egoismus und Selbstgefallen umgehen. Bin ich auf einem guten Pfad, der es meinen Freunden und mir ermöglicht, in Harmonie und Einklang zu leben, oder wird es zu Konflikten kommen, die ich ja offensichtlich mit einigen Freunden daheim habe.
All das wird und soll sich in den kommenden Tagen klären. Mir steht ein Test bevor, den ich so seit Pandemiebeginn noch nicht hatte. Meine Freunde verkehren nicht unter Verschwörern, wie ein Großteil der Backpacker Szene, mit denen ich unterwegs bin.
Am Freitag kümmere ich mich um meine 2. Impfung mit “Pfizer Biontech”. Neil unterstützt mich, dass ich für den 17.07.2021 einen Termin im “Kaiser Permanente” Hospital bekomme.

Wir fahren mit seinem Auto dort hin. Einschliesslich Wartezeit sind wir 4 Stunden unterwegs.

Ich bekomme noch einen 2. Termin für einen sogenannten “Booster” Shot am 16.08.2021. Dann habe ich auch den US Amerikanischen Impfpass, der in vielen Ländern für die Einreise ohne PCR Test, anerkannt wird.

Am 16.07. und am 19.07.2021 telefoniere ich auch mit der Arbeitsagentur. Es stellt sich für mich heraus, dass der Anspruch auf ALG 1 laut §161, Absatz 2, SGB jetzt erst nach 5 Jahren erlischt. Ich bin stets von 4 Jahren ausgegangen.
Somit kann ich meine Reise verlängern!
Neil bietet mir an, mit ihm, Tom und Rick vom 05.08. bis 14.08.2021 an die Ostküste zu reisen. Ich bin komplett eingeladen und er will mir die Flüge hierfür buchen. Er freut sich sehr, wenn ich bis zum 18.08.2021 sein Gast bin.
Ich buche meinen Heimflug nach Berlin um und werde jetzt bis 22.02.2022 auf dem amerikanischen Kontinent bleiben.
Freunde kündigen ebenso an, dass sie mich in Lateinamerika diesen Winter treffen wollen.
Neil will die Kosten für meinen Besuch bis zum 18.08.2021 in den USA übernehmen. Somit schenkt er mir praktisch einen 5 wöchigen Urlaub in einem sehr teuren Land.
Ich erinnere mich, dass meine Mutter zu Lebzeiten gerne in die USA flog. Sie hatte hier Freundinnen, u.a. auch eine Freundin in Malibu, welches hier ganz in der Nähe ist. Ich bin mir sicher, dass sie auch eingeladen wurde. Meine Mutter reiste, was Fernreisen betrifft, immer gerne in die USA.
Wir unternehmen viel in den kommenden Tagen. Wir treffen Freunde, die ich praktisch alle kenne und die ich lange nicht gesehen habe.
Zu irgendwelchen Meinungsverschiedenheiten kommt es absolut nicht. Neil sieht mich und meine Gedanken zu Corona als realistisch und nicht weltfremd. Ich bin auf dem Weg, der offensichtlich vertretbar und nachvollziehbar für meine Freunde ist.
Meine Unsicherheit und offenen Fragen legen sich schnell im Rahmen unseres Zusammenfindens.

Neil und ich suchen eine Buchhandlung auf, um das Bestsellerbuch meiner Schwester “Das Kind in Dir muss Heimat finden” für den US Markt zu sichten. Ja wir werden fündig. Bei “Barnes & Noble” haben sie das Buch “The child in you”! Rasch teile ich die Info Steffi mit und sende ihr Fotos.

Am 18.07.2021 fahren wir gemeinsam mit Tom in den Wüstenort “Palm Springs”. Der Ort ist als schwules Rentnerparadies bekannt. Hochpreisig sind die Immobilien hier. Wir wohnen im “Inndulge”, einem Luxusresort für schwule Männer. Preislich könnte ich mir das hier nicht leisten. Backpacker Hostelbetten sind ein anderer Schnack!

Ich lerne sehr rasch, dass die USA ein Land des Luxus Rausches sind, welches für Langzeit Traveller eher unerreichbar ist. Wenn Neil mich nicht einladen würde, mein Geld wäre sehr schnell alle.
Beim sonntags Teadance im “Oscars” erleben wir die 80 ziger Jahre der Gay Community. Viele Männer, die sich in unserem Alter befinden, schlagen hier auf. … und es gibt hier bestes Marijuna aus einer elektronischen Pfeife. Der Laden ist rappelvoll, befindet sich aber im Freien. Corona Test, das interessiert hier niemanden. Danach fragt keiner hier!

Gleiches gilt auch für den 2. Kurztripp, der uns nach Las Vegas nur wenige Tage später führt. Selbst für diesen kurzen Flug von LA ins Spielerparadies fliegen wir in der ersten Klasse im Flugzeug. Den “Admirals Club” im Flughafen besuchen wir ebenso.
In Las Vegas wohnen wir im “Palazzo” im Venetian Resort in einer riesigen Luxus Suite. Der Komfort und die unbegrenzten Möglichkeiten bei Uncle Sam sind unglaublich. … wenn Du über das entsprechende Geld verfügst!!!
Wir erleben viel, gehen in eine “Minus 5 Grad Eisbar”, ins Hofbräuhaus, frühstücken im “Urth” Cafe, gehen im “Outback” Steaks essen. “Daddeln” gehen wir nicht, dafür sind wir zu konservativ! Fürs “Zocken” bekommst Du alle Getränke und Cocktails kostenfrei, aber wir sind schlichtweg so nicht drauf.

Ich bin seit annähernd 10 Jahren nicht mehr in Las Vegas gewesen. Gerne schaue ich mir die neuen Casinos und Resorts an.
Mittlerweile richte ich mich auf die abermalige Verlängerung meiner Reise ein. Alles habe ich umgebucht, weiteren Impftermin und Freunde vorbereitet für den Winterurlaub. Bei Neil kann ich sein Büro nutzen, um wichtige liegengebliebene Dinge zu erledigen.
Aber da ist ja auch noch John aus Pittsburgh! Er kommt am 28.07.2021 für einige Tage nach LA um mich und seinen Freund Gilles zu besuchen.
Ich freue mich riesig, John in LA zu treffen. Die Verlängerung meines Aufenthaltes in Kalifornien ermöglicht es uns, über mehrere Tage zu sehen.

John traf ich im Dezember 2019 in Berlin. Es war übrigens seine letzte Reise überhaupt. Er teilt mir mit, wie sehr er sich freut, wieder zu verreisen. Er war also ca. 20 Monate nicht weg aus Pittsburgh.
Gilles und ich hecken einen Plan aus: John kommt erst abends am LAX an. Er wird müde sein nach dem langen Flug inklusive eines Umstiegs in Chicago. Ausserdem fliegt er Economy, was für seine Gesundheit und Alter nicht gut ist. John geht davon aus, dass er nichts an diesem Abend unternehmen wird.
Somit warte ich in Gilles Wohnung, während er John vom Airport abholt. Sein Cabrio ist schlichtweg zu klein für 3 Fahrgäste. Es soll eine Überraschung für John werden.
… und John freut sich riesig, mich zu sehen, als er die Wohnung betritt.
Ja, wir gehen noch in ein sehr schickes Restaurant gleich gegenüber vom “Avalon”, wo Gilles wohnt.
Die folgenden Tage unternehmen John und ich einiges zusammen in LA. Am Freitag muss John aber absagen, denn er fühlt sich nicht gut. Er teilte mir bereits vor seiner Abreise mit, dass seine Gesundheit leider sehr stark runtergegangen ist. Das sehe ich deutlich.
Höhepunkt bildet zweifelsohne ein Dinner, welches ich am 02.08.2021 in Neils Wohnung koche. Da war John sehr gut drauf, trotz des mächtigen Katers vom Sonntag Abend, wo wir uns im “Mickeys” so richtig die Kante gegeben haben.
Es tat mir richtig gut, einen Freund, den ich seit 30 Jahren kenne, wiederzutreffen. Er ist nur weniger Jahre älter als ich, aber seine Gesundheit macht nicht mehr so gut mit.
Neil erzählt mir von einem Freund, der nicht mehr lebt. Ich kenne ihn! Vor ca. 10 Jahren war ich auch für mehrere Wochen in LA und auf einer Party bei ihm eingeladen. Die Party war so einzigartig, dass ich mich gut erinnern kann. Dort gab es die besten Torten meines Lebens. Es gab nur Torten zu essen, sonst nichts. Die waren aber so speziell, dass sie für mich unvergesslich bleiben.
John ist jetzt in der Bay Area auf Besuch bei einer Freundin. Das ist nur eine Flugstunde von hier entfernt.
Am 24.07.2021 waren wir auf einem Alumni Treffen. Dort lernte ich Chelsea kennen. Wir haben uns auf Anhieb so gut verstanden, so dass sie mich zum Essen einladen will. Sie wohnt in Venice Beach. Da gehe ich am 04.08.2021 hin.

Wir hatten einen super Abend in einem Pub beim Strand. Chelsea brachte ihren Hund mit. Ebenso lernte ich ihren Mann Mike kennen. Beide sind sehr an meinen Abenteuern in Lateinamerika interessiert. Sie erzählen mir von interessanten Untergrundparties, die es zahlreich am Wochenende in alten Lagerhallen in der Downtown gibt.
Wie alle hier, müssen sie viel arbeiten. Das Leben am Venice Beach ist teuer. Wir sind hier nicht in Kreuzberg oder Neukölln.
Mit Neil verbrachte ich ebenso viele schöne Abende in den vergangenen 3 Wochen. Teilweise bis tief in die Nacht. Er betont, dass ich Urlaub in sein Leben bringe.
Am 05.08.2021 fliegen wir gemeinsam nach Philadelphia und werden für 10 Tage in Maryland und Pennsylvania herumreisen.
USA Ostküsten Roadtrip mit meinen Freunden
Am 05. August 2021 fliegen Neil und ich abends von LA nach Philadelphia. Selbstverständlich hat Neil für uns beide Tickets in der First Class besorgt. Somit besuchen wir vor dem Flug den Admirals Club im Flughafen Terminal.

Für einen 5 stündigen Nachtflug ist die First Class wesentlich angenehmer als die Holzklasse. Und der Flug ist ausgebucht!
In Philadelphia checken wir im Double Tree Hotel in der Innenstadt ein. Dort wohnten wir bereits vor vielen Jahren schon einmal.
Neil zeigt mir die Stadt, wo er mehrere Jahre zur Uni ging. Er kennt sie recht gut. Wir besuchen die neuen Wolkenkratzer am westlichen Ende des Zentrums und den Uni Campus, wo er studierte. Dort waren wir auch vor 4 Jahren im Rahmen eines Alumni Treffens. Neil freut sich sehr, dass ich seine jungen Lebensjahre mit ihm teile.
Den Abend lassen wir im “Bike Stop” einer alten Leder- und Fetishbar ausklingen.
Am Samstag, den 07.08.2021 fahren wir nach Allentown auf ein Klassentreffen von Neil. Ich bin bereits zum 3. Mal dabei und kenne die Leute.

Besonders freue ich mich, Neils Bruder Carl und seine Frau Patty zu treffen. Patty besuchte im Februar 2020 Berlin im Rahmen einer Klassenfahrt. Wir erinnern uns sehr gut an das Konzert “Feuervogel” von Stravinsky in der Philharmonie Berlin kurz bevor die Corona Pandemie startete.

Wir haben uns sehr viel zu erzählen. Neil und Carl können wenig mit klassischer Musik anfangen. Neil kennt einen “Firebird”, dass ist ein Classic Car.
Auf dem Klassentreffen hat´s viele Hunde. Neil ist der einzige, der noch arbeiten geht. Andere bevorzugen im Wohnwagen oder Motorhome das Land und die Nationalparks zu erkunden. Vierbeiner sind stets dabei!
Ich genoss das Treffen und die interessanten Gespräche. Da waren wirklich tolle Leute dabei.
Abends checken wir ins “Wind Creek” Casino und Resorts in Bethlehem ein. Es ist die Woche des “Musikfest”, eines großen Rockmusikfestivals. Ich will nicht wissen, was die beiden Übernachtungen in diesem Hotel gekostet haben.

Auch Carl und Patty wohnen in diesem Hotel. Neil hat uns alle eingeladen. Wir sind zu sechst.
Am Sonntag besuchen wir nach dem Frühstück in einem Fiftees Diner eine große Classic CarShow in einem benachbarten Dorf. Es handelt sich um die 3. größte Autoausstellung dieser Art in Pennsylvania.
Wir verbringen den gesamten Tag zu sechst zusammen. Neil sieht seinen Bruder ja auch nicht so oft. Wir gehen in einem Pub mit Lifemusik essen. Diese Kneipe kennen Neil und Carl aus ihrer Jugend.
Am 09.08.2021 fahren wir in die Kleinstadt Frederick in Maryland. Toms Eltern leben dort mit Sohn und der Tochter des Sohnes und deren Familien. Sie sind bereits Urgroßeltern. Leider geht es Toms Eltern nicht gut und sie befinden sich im Krankenhaus.
Neil lädt abends 10 Mitglieder von Toms Familie und mich ein. Wir gehen in ein Steakhaus essen.
Am 10.08.2021 fahren wir ein 2. Mal zum Krankenhaus. Neil und ich gehen aber nicht hoch zu Toms Eltern. Das würde sie überfordern.
Wir nutzen den Tag aber auch, um nach Harpers Ferry zu fahren. Im Jahr 2010 machten Neil und ich eine Radtour auf dem “C & O” Towpath. Ich wollte auch nochmal diesen Fernradweg sehen. Er ist in Abschnitten renoviert worden.
Das Wochenende verbrachten wir zu viert im “Rainbow Mountain” Resort in den Pocono Mountains. Dieses für die LGBTIQ Gemeinde eingerichtete Hotel gibt es seit über 40 Jahren.
Der Pool ist riesig. Heteros sieht man hier nur vereinzelt. Dafür aber auch viele Lesben.
Das Resort ist lustig, aber mit über 60 Jahren ist es nicht mehr leicht, hier Sex zu finden. Es hat am Wochenende eine eher für mich langweilige Disco und ein Cruising Areal im Wald.

In der Woche hat es nur wenige Leute hier, dafür ist die Hütte am Wochenede voll. Die meisten Gäste befinden sich in den vierziger Jahren.

Am 12.08.2021 machen wir einen Ausflug nach Hawley für eine Draisinentour. Weil Tom und Rick recht schwer behindert sind, so bildet diese Tour ein Element ab, was wir alle zusammen machen können.
Am 14.08.2021 zeigt mir Neil seine Highschool, die er besuchte. Die “Moravian Academy” ist wirklich beeindruckend. Ich würde sagen, eine private Schule für Kids reicher Eltern. Alles hier ist so sauber und gepflegt. Der Campus befindet sich inmitten der Natur. So eine riesige Parkanlage habe ich für eine Schule noch nie gesehen.
Abends geht es dann für Neil, Tom und mich zurück nach LA. Rick fliegt nach Boston, wo er wohnt. Diesmal sitze ich aber in der Economy! Ist für eine normale Airline wie AA absolut vertretbar. Ich fliege nicht mit Ryanair!! Wir haben alle unseren Abendsnack im Admirals Club des Flughafens konsumiert.
Neben mir sitzt ein junger Kolumbianer, der in den USA aufgewachsen ist. Er war noch nie an der Westküste. Einen 5 stündigen Flug kennt er nur von 2 Reisen nach Kolumbien. Er ist sehr aufgeregt, LA kennenzulernen, denn Reisen gehört eher nicht zu seinem Repertoire, aus welchen Gründen auch immer. Ich halte mich zurück, was ich erzähle. Wir sprechen Spanisch und ich rede ein wenig über meinen Kolumbientrip.
Meine restlichen Tage in LA und dann wieder “La Vida Mexicana”
Ab dem 14.08.2021 verbringe ich meine letzten Tage in LA, bevor ich dann zu den Azteken zurückkehre.
Neil wird ab jetzt sehr viel arbeiten müssen und kaum noch Freizeit haben. Vor 4 Wochen hat er mich fast angefleht länger zu bleiben, denn ich würde soviel Leben und Lebensqualität in sein Zuhause und den gemeinsamen Touren bringen.
Fakt ist, dass er mir einen fünfwöchigen Urlaub schenkte. Hinzu kommt der Komfort und Luxus, den ich hier genoß. Corporate Hotels, Wellnessoasen, schicke Restaurants und Business Class Flüge passen nicht ins Budget und Konzept eines Langzeit Backpackers wie mich.
Am 16.08.2021 bekam ich meine 2. Impfung mit Pfizer Biontech im Kaiser Permanente Hospital in West LA. Somit bin ich Besitzer des USA Impfausweises, der mir unkompliziertes Reisen ermöglicht sowie Kosten für Covid 19 PCR Tests erspart. Auch eine etwaige Quarantäne nach Rückkehr in die Heimat wird mir wohl erspart bleiben.
Die letzten 4 Tage meiner Zeit in LA hatte Neil nur noch abends Zeit. Am Sonntag gingen wir einen “Heben” in der “Saddle Ranch”, wo die Promis und Schönen des Sunset Strips sich begegnen. Einen Ferrari hier auf dem Valet-Parking zu erspähen ist Alltag.
Zuvor besuchte ich das Museum “The Broad” in der Downtown. Unglaublich dieses Museum und seine Ausstellungen für moderne Kunst. Ja die Downtown einschliesslich der Disney Concert Hall, den neuen Museen und der Gourmet Mile “Grand Central Market” erweckt zu neuem Leben.
Am Montag traf ich Chelsea und Mike in Venice Beach wieder. Wir hatten tolle Gespräche. Beide waren am Wochenende auf der Hochzeit eines Kartell Bosses, irgendwo in Kalifornien.
Chelsea zeigte mir ein Video über seine “Indoor Plantage”. Der Boss ist Broker für Marijuana. Er betreibt eine Flotte von Sportflugzeugen für Geldwäschetransporte. Einmal soll er mit 10 Millionen Dollar in einem Truck erwischt worden sein. Die Polizei beschlagnahmte den Fund.
Waffen, Sprengstoff, Bomben! Das gehört selbstverständlich zum Selbstschutz und zur Verteidigung. Im Knast soll er gesessen haben, sogar in einem sehr berühmten Gefängnis, welches jeder kennt. Ich schaute mir dieses Gefängnis, dass eine Hinrichtungskammer unterhält, mit dem Mietauto vor vielen Jahren an.
Solche Themen finde ich spannend und interessant. Wann treffe ich schon mal Leute, die auf der Hochzeit eines Mafiabosses eingeladen werden. Aber ich bevorzuge ein bequemeres und weniger gefährliches Leben.
Am 17.08.2021 gingen Neil, Tom, David und Angel zum letzten Mal gemeinsam ins Carneys zum Taco Abend. Es ist mein letzter Abend hier in LA. Alle Vier kenne ich seit vielen Jahren.
Um 6 Uhr morgens am 18.08.2021 begebe ich mich zum Flughafen. Backpacker Leben kehrt für mich zurück! Ich fahre mit dem Bus zum Airport. Neil muss heute arbeiten! Für ein Taxi habe ich kein Geld. Der Bus ist kostenfrei, denn seit Beginn der Pandemie ist der ÖPNV in LA gratis für alle!

Im Flughafen frühstücke ich im “Admirals Club”. Ich begebe mich legal in diese VIP Lounge, denn Neil besorgte mir einen “Day Pass” hierfür.
In Mexiko City wohne ich im “Casa MX Hostel”, einem bekannten Partyhostel für die Szene. Hier wird unglaublich viel gesoffen und gekifft. Christian aus Berlin wohnt seit 6 Wochen hier. Er steckte sich trotz Impfung mit Covid 19 an und lag für einige Zeit flach. Er betonte, dass diese Saufszene nicht sein Ding ist. Auch ich stellte für mich fest, dass normale Gespräche mit einem Teil dieser Gäste nicht möglich sind. Die merken nicht mehr, wie herunter gekommen sie sind.
Am 19.08.2021 begebe ich mich in ein nahegelegenes Gesundheitszentrum, um mich kostenfrei untersuchen zu lassen. Bluthochdruck, Herzprobleme und meinen Leistenbruch will ich untersuchen lassen. In den USA hätte ich dafür viel Geld hinlegen müssen!
Ich bekomme ein kostenfreies EKG. Aber um dafür einen Termin zu erhalten, benötige ich bis zum 23.08.2021 in einem anderen Gesundheitszentrum. Leider sieht das Ergebnis nicht so gut für mich aus. Somit werde ich in anderen mexikanischen Staaten weitere Gesundheitszentren aufsuchen, um einen kostenfreien Termin bei einem Kardiologen zu bekommen.
In Kolumbien sind solche Arztbesuche nicht kostenfrei. Daher meine Energie, das hier in Mexiko zu erledigen.
In Mexiko City besuche ich auch eine sehr wilde aber heruntergekommene LGBT Sauna. Da ging es richtig ab! Ich bekomme den Namen vom “TepozSpa” genannt. Ich google diesen Wellness Klub und fahre am 22.08.2021 dorthin. Dieses Spa befindet sich bei Tepoztlan im Staat Morelos.

Der Ausflug lohnt sich sehr! Nicht wegen dem Szeneladen, sondern wegen der Kleinstadt, die für Yoga und Meditation bekannt ist. Am Sonntag ist hier sehr viel los. Viele Großstädter nutzen einen Tagesausflug hierher. Die Landschaft ist wunderschön!

Das Nachtleben in Mexiko City lässt zu Wünschen übrig. Die Corona Regeln sind wieder strenger im Vergleich zum Winter und Frühjahr. Viele Klubs sind geschlossen, wahrscheinlich sogar für immer. Im “Nicho” ist es langweilig und es hat Regeln, die mir nicht gefallen. Ich weiss dass es Bars und Klubs gibt, die sich nicht an Corona Regeln halten und da gehe ich gerne hin.
Zumindest treffe ich im Nicho einen US Amerikaner, der Heads auf Marijuana Basis raucht. Das ist das beste Hanfprodukt, das es aktuell gibt. Es kommt aus den USA und wird elektronisch geraucht.

Am 23.08.2021 fahre ich am Nachmittag nach Papantla, um mir die Ruinen von “El Tajin” anzusehen. Am Vortag hat ein Hurrikan hier alles verwüstet.
Die Ruinenanlage ist offiziell geschlossen und das bereits seit März 2020. Aber das interessiert mich nicht. Ich fahre trotzdem hin! Security gibt es hier keine mehr weil viel zu teuer. Nur Gartenarbeiter, die die Sturmschäden beseitigen. Ich bin alleine in “El Tajin”. Einen Ausländer hat diese Anlage in diesem Jahr bestimmt noch nicht gesehen. Nichts wird überwacht! Die Arbeiter interessieren sich nicht dafür, wie ich hier reingekommen bin. Im Gegenteil, sie beantworten alle meine Fragen.

Ja es ist für mich ein grandioses Erlebnis, diese Ruinen für mich alleine zu haben. So viel Natur, nur der Sound der Vögel. Das war es!
Am 24.08.2021 fahre ich weiter nach Xalapa. Dort hat es eine von Kaffeeanbau geprägte sehr schöne Landschaft. Dörfer wie Xico, Tecelo und Jalcomulco erkunde ich.
Ich wohne im Backpacker “Casa de Juan Hostel”. Ich bin der einzige Ausländer hier. Offensichtlich werden Orte wie El Tajin und Xalapa von der Travellerszene links liegen gelassen.
In Xico besuche ich den Wasserfall “Cascada de Texolo”. Aber der viele Regen forderte mich heraus, lange warten zu müssen.
Am 26.08.2021 wagte ich den Trip nach Jalcomulco. Dort gibt es Extremsportangebote. Das Dorf ist mittags vollständig verwaist. Als ich zum Fluss herunter gehe, werde ich fündig! Zwei Rafts werden für Wildwasserrafting vorbereitet. Es hat ca. 10 einheimische Touristen hier. Ich frage, ob ich mitmachen darf.

Für ca. 20 Euro nehme ich seit dem Jahr 2010 zum ersten Mal wieder an Wildwasserrafting teil. Wir sind eine Gruppe von 4 Personen plus Guide. Die restlichen sind in einem 2. Schlauchboot.
Die Strecke ist ca.16 km lang. Viele Class III und Class III+ Stromschnellen überbrücken wir. Auch drei ClassIV Stromschnellen sind dabei. Wir werden komplett nass. Kamera und Handy habe ich nicht dabei, die würden zerstört werden.
Unser Guide hat uns bestens instruiert, was unseren Job und Koordination betrifft. Somit kommt auch nicht zu Unfällen. Der Guide kennt sich bestens aus und manövriert uns durchs Wildwasser.
Mein Raftingerlebnis im Jahr 2010 auf dem Lower Yough River in Pennsylvania war nicht gut. Neil landete im Wasser 2 mal, ich 1 mal. Und wir hatten keinen eigenen Guide. Heute war alles sehr proffessionell organisiert. Sprich: Ich hatte ein grandioses Erlebnis.

Am 27.08.2021 fahre ich weiter nach Puebla. Ich wohne im “Posada Vee Yuu” Hostel. Hier hat es die meisten Traveller in Puebla.
Ich besuche nach vielenJahren die “Banos las Termas” Sauna wieder. Diesen Szenetreff habe ich noch in guter Erinnerung.
Leider ist die Corona Ampel in Puebla auf “Rot” gestellt. Bars und Kneipen sind weitestgehendst geschlossen. Restaurants nur wenig gefüllt. Wenigstens im Hostel gab es am Samstag Abend eine Party mit DJ. Gegen 23 h machten sich einige Gäste auf, um illegale Parties zu besuchen. Auch eine LGBTIQ Party wurde angeboten. Die Werbung dafür im Internet zeigte Transvestiten, so ich hatte kein Interesse, dorthin zu gehen.
In Puebla fand ich heraus, wie man preiswert mit dem Bus im Süden von Mexiko reisen kann. ADO Busse sind schlichtweg zu teuer. Aber Fypsa ist ok und deren Busse sind akzeptabel. Der Fahrpreis beträgt nur 40 % der ADO Busse.
Viele der neuen Hostelgäste sind bereits geimpft. Aber es gibt weiterhin Traveller, die sich nicht impfen lassen wollen. Im Hostel in Puebla traf ich einen Voluntär aus England an, der nicht geimpft ist. Er erkrankte an Covid 19. Sprich, das Hostel kontrolliert seine Mitarbeiter nicht auf Covid 19 Erkrankungen.
Für nicht Geimpfte scheint das Risiko in Hostels sich anzustecken groß zu sein. Den Hostelbetreibern ist es egal, wer dort als Voluntär arbeitet. Ich werde meinen Freunden daheim wohl kaum schmackhaft machen können, in Hostels zu übernachten.
Am 29.08.2021 fahre ich mit dem Billigbus von Fypsa nach Oaxaca. Ich wohne im angesagten Hostel “Casa de Angel”!
Hier hatte ich ein tolles Erlebnis: Dale aus Pforzheim lud mich ein zu einem Essen bei der Tante seiner mexikanischen Freundin. Ich sagte spontan ja! DieTante wohnt in einem Aussenbezirk von Oaxaca. Es kamen die Oma, ihr Sohn, die Mutter der Freundin plus die Schwester, Dale und ich zum Abendbrot. Insgesamt waren wir 8 Leute. Wir sprachen ausschliesslich Spanisch.
Die Mutter von Dales Freundin ist solo und lebt mit ihren drei Töchtern zusammen. Sie ist gegenüber Schwulen sehr offen eingestelt.
Das Erlebnis für diesen Abend war familiär geprägt. Aber es ist authentisch und nicht vergleichbar zu den Abenden im Hostel. Für mich ist der Kontakt zur einheimischen Bevölkerung wichtig. Hostelparties kann ich überall haben!
An den Abenden zuvor unternahm ich einiges mit Hostelgästen. Am ersten Abend traf ich Adam aus UK. Er lernte in Puerto Escondido seine Freundin kennen und plant jetzt zu ihr in die USA zu gehen. Er ist Langzeit Backpacker, genau wie ich auch. Sie wollen Marijuana “trimmen”. Trimmen funktioniert auf Akkord. Angeblich lässt sich damit Geld verdienen.
Am letzten Abend gab es eine wilde Kokainparty im Hostel. Ich lehnte dankend ab, teilzunehmen. Hintergrund bildete mein Termin bei der Kardiologin im Krankenhaus am Folgetag. Da wolte ich absolut kein Risiko mit bewusstseinsverändernden Stoffen eingehen. Die Ultraschalluntersuchung für mein Herz war mir schlichtweg zu wichtig!

Ja ich hatte es geschafft, einen kostenfreien Termin bei der Kardiologin zu bekommen. Sie diagnostizierte Dinge, die ich unbedingt nachverfolgen muss, sobald ich wieder in Deutschland bin. Der Termin nahm 1,5 Stunden in Anspruch und die eingesetzte Technik war modern. Die Kardiologin schätze ich als erfahren und kompentent ein. … und ich bin jetzt einiges schlauer als vorher! Dennoch gehe ich das Risiko ein, weiterzureisen, statt nach Hause zu fliegen und sofort handlungsaktiv zu werden.

Am 02.09.2021 fahre ich nach San Jose del Pacifico. Hier dreht sich alles um Pilztourismus! Aber die Pilze bringen Dich auf einen magischen Trip! Praktisch jeder sucht das “Hostel La Cumbre” auf, um hier die “Ongos” zu erwerben und diese zu konsumieren.
Ich entschied mich dafür, das morgens nach dem Frühstück zu tun und nicht abends. Der Trip dauert ca. 6 bis 7 Stunden. Die Natur bildet einen wesentlichen Bestandteil, wenn Du psychodelische Drogen nimmst!
Die Natur in diesem Bergdorf ist unglaublich und hier auf Trip zu gehen, passt sehr gut. Wäre da nicht der viele Regen, der mittags einsetzt und für viele Stunden anhält. Den grandiosen Ausblick in Richtung Pazifik geniesse ich nur früh am Morgen.

Mittags im Hostel sind viele der Gäste auf ihrem “Trip”! Abends kehrt wieder Normalität ein, wenn die meisten wieder “Runter” sind.
Wegen des schlechten Wetters fahre ich nach 2 Tagen weiter nach Zipolite. Es ist Samstag und im “Casa Nudista” gibt es eine Nacktparty, wie zuvor im Januar für mich. Ich bin der Älteste auf dieser Party.
Am 05.09.2021 gehe ich wieder nach Mazunte zum Strand. Die Wellen sind diesmal sehr hoch. Ich gerate unter zwei riesige Wellen. Meine Haare und das Innere meiner Ohren bekommen einigen Sand ab.

Sogar einen Schuh von mir haben sich die Wellen geholt Der ist nun weg. Wenigstens habe ich ein 2. Paar Schuhe dabei. Aber meine kleine Pocketkamera bekommt auch Wasser ab. Sie ist nun defekt! Ich werde mich erstmal der Kamera meines Handys behelfen. Zukünftig werde ich mich nach einer anderen Art von Kamera umschauen!
Zipolite und Mazunte waren diesmal nicht so gut besucht im Vergleich zum Februar 2021. Aber es hat nicht mehr geregnet! Ich wäre auch gerne länger in San Jose del Pacifico geblieben, aber so blieb es bei dem Pilzerlebnis, mehr nicht.

Am 06.09.2021 fahre ich mit Lokalbussen Richtung Tapachula. Unterwegs übernachte ich in Arriaga. Lokalbusse kosten erheblich weniger als die teuren Nachtbusse von ADO und OCC.
In Tapachula wohne ich im “Mision Surf Hostel” am Strand von Puerto Madero. Im Hostel treffe ich Christian aus Peru. Er ist auch Langzeit Backpacker. Er ist 42 Jahre alt und hat Familie. Seine Frau blieb mit den Kindern daheim.

Christian ist leidenschaftlicher “Kiffer”! Marijuana gehört praktisch in jedes Hostel. Es gab kaum ein Hostel wo ich war, wo nicht gekifft wird.
Christian ist gegenüber Schwulen offen eingestellt! Das erleichtert Gespräche und Verständigung.
Hallo Matthias,
wie geht es Dir? Ich habe lange nichts mehr von Dir gelesen. Kommst Du bald nach Berlin zurück? Corona hier ist jetzt die 4.Welle. Aber immer noch keine größeren Partys in Berlin. keine Sauna keine Clubs . In Dänemark mit einer Impfquote von über 80% sind alle Einschränkungen aufgehoben. In Berlin mit etwa 60% ist alles noch was richtig feiern betrifft ziemlich schwierig zwar kein “Lockdown” aber halt keine offene Freiheit.
Ich freue mich mal wieder von Dir zu hören.
Liebe Grüße
Martin
Hallo Martin! Lieben Dank für Deine Nachricht. Ja ich bin weiterhin in Lateinamerika unterwegs und plane erst Ende Februar 2022 zurückzukommen.
Ich war 5 Wochen in den USA und in Los Angeles bei Neil. Er bat mich länger als die ursprünglich geplanten 2 Wochen zu bleiben.
Seit 3,5 Wochen bin ich wieder in Mexiko und jetzt seit Januar zum 2. Mal am Atitlansee in Guatemala.
Ich geniesse definitiv das Hippieleben und die Aussteigerszene.
Ggf. will Erika Frank, Du kennst sie von meinem 50. Geburtstag, Ende Oktober herkommen. Auch Roland aus Zürich plant im Winter zu kommen.
Ansonsten waren Ralf und Wolfgang für wenige Wochen in Kolumbien auf Szenetour.
Ich aktualisiere regelmäßig meinen Blog und werde die Zeit hier am See ebenso dazu nutzen.
Es grüßt Dich Matthias