Kolumbien ist berühmt für sein Kokain. Es bildet weiterhin eine Schattenwirtschaft. Guerillakriege in zurückliegenden Jahren forderten tausende von Todesopfern.
Nach wie vor werden wertvolle Urwaldbestände abgeholzt, damit Kokapflanzen wachsen können. Die eingesetzten Chemikalien für die Kokainherstellung verschmutzen das Trinkwasser und die Umwelt.


Kokain gilt als preiswert in Kolumbien, dementsprechend groß ist die Nachfrage innerhalb der Travellerszene. In den letzten Jahren ist ein Trend festzustellen, der eher in Richtung sogenannter schamanischer Ayahuasca Retreats geht. Spirituelle Zeremonien werden immer populärer und lösen Partydrogen ab, bzw. ergänzen sie.
In touristischen Kleinstädten wie z.B. San Agustin spezialisieren Landwirte sich auf touristische Geldquellen von drogensuchenden Rucksacktouristen.
Sie unterhalten Kokaplantagen und stellen Kokain her. Die anzusprechende Zielgruppe finden sie über weitere Tourismusgeschäfte wie Pferdeausritte oder Gästehausvermietung.
In San Agustin traf ich Manuell an. Er macht genau dieses! Kennengelernt habe ich ihn im Jahr 2012, als ich das erste mal in San Agustin war. Ich fragte mich in der Nähe des Archäologieparks durch, denn ich wusste, dass er in dieser Gegend wohnt.
Und ich hatte Recht! Sein Geschäft ist Kokainhandel! Er bietet Tütchen mit ca. 0,8 Inhalt für 25.000 Pesos (EUR 5,60) an.
Interessanter jedoch ist seine Schauproduktion, sprich die Herstellung des “weissen Goldes”. Wenn Du daran Interesse hast, so kannst Du eine Demoherstellung inklusive Rezeptour und Fotografiererlaubnis buchen. Diese kostet aber doppelt so viel, wie nur der Erwerb.
Dafür bekommst Du ungestrecktes Reinkokain. Die Konzentration liegt bei ca. 95 %.
Ich traf andere Backpacker an, die betonten, dass in Travellerhochburgen mittlerweile auch gestrecktes Koks verkauft wird. Das habe ich im Jahr 2012 noch anders erlebt.
Ich empfehle Dir nur kleine Eigenbedarfsmengen zu kaufen. Auf keinen Fall solltest Du Drogen über Grenzen schmuggeln. Die Technik, die der Zoll einsetzt, ist das Modernste, was es auf dem Markt gibt. Sprich, die Wahrscheinlichkeit, dass Du auffliegst, ist sehr groß.
Beachte auch, dass die einheimische Bevölkerung gegenüber Drogen wie Kokain sehr ablehnend eingestellt ist. Kolumbien hat in den vergangenen Jahrzehnten sehr darunter gelitten, dass hier soviel davon produziert wird. Aktuell ist das Land dabei, dieses Schmuddelimage abzulegen und auf einen erfolgreichen Pfad zurückzukehren. Kaffee und landwirtschaftliche Produkte und deren Export verhelfen diesem südamerikanischen Land zu einem besseren Ruf.
Am 26.05.2021 traf ich in Palomino 3 Traveller aus Frankreich. Die waren Mitte April bei Manuell und haben sich Kokain herstellen lassen. Deren Fotos sind täuschend ähnlich mit meinen. Manuell gab sich als “Pedro” aus. Er heisst aber Manuell, denn mit diesem Namen kennen ihn die Nachbarn.
Nein, danke. Mich interessiert nur die Sprache und die Kultur. Nicht Drogen, um Gottes willen!
Hallo Robert! Nicht jeder Traveller oder Backpacker, der nach Kolumbien reist, interessiert sich für Drogen. Das Land hat erheblich mehr zu bieten als Suchtbefriedigung. Auffällig ist jedoch, dass sehr viele Backpacker nach Kolumbien reisen, weil es dort extrem preiswert ist. Kolumbien schafft es leider nicht, mehr anderen Tourismus anzuziehen, ich meine Leute mit Geld. Das hingegen gelingt in Costa Rica sehr gut! Drogen sind in Kolumbien weit verbreitet und es gibt Hostels, wo diese angeboten werden. Viele Backpacker lieben geführte Pablo Escobar Touren, die von ehemaligen Moerdern und Verbrechern angeboten werden. Menschen auf Opferseite werden gar nicht gefragt, solche Touren anzubieten. Stattdessen nehmen Traveller an Touren teil, die als cool gelten und auf dem Rücken Tausender Todesopfer stattfinden. Angeboten werden diese Touren in zahlreichen Hostels von Medellín. Es gibt also eine Menge zu tun, was nachhaltigen Tourismus in Kolumbien betrifft! Grüße von Matthias