Präambel: Ich kämpfe auf meinen Reisen gegen Verschwörungstheorien und deren Verfechter. In Corona Zeiten ist es extrem wichtig, dass ich gegen Verschwörung, Gewalt, Wahrheitsleugnung, Aufstachelung zu Lügen, Volksverhetzung etc. eintrete.

Gedankenrückblick meiner 6 Monate Corona Reise:
Seit dem 14. März 2020 bin ich jetzt unterwegs. Ich kam am Morgen des 15. März 2020 in Santiago de Chile an. Seinerzeit hatte es 68 Corona Fälle in Chile.
Wenn ich gewusst hätte, was auf Lateinamerika zukommen wird? Ich wäre bestimmt nicht geflogen und zu Hause geblieben. Aber nun ist es passiert! ich bin weiterhin weg! Obwohl es Anfang April und später im Juni Angebote gab, abzubrechen und heim zu fliegen.
Einige, die mit mir im Flugzeug von Paris nach Santiago de Chile sassen, waren bereits am 3. April 2020 wieder in Frankfurt gelandet.
Jetzt nach knapp 6 Monaten mein Zwischenfazit: Ich erlebe etwas ganz Neues, dessen Stoff ein Buch über mich füllen wird. … und dieses werde ich im kommenden Jahr schreiben.
Ich lasse mir meinen Reise- und Freiheitsdrang von Niemanden verbieten. Trotz Corona: Ich reise trotzdem! Meine Freiheit nimmt mir niemand. Ich bin 63 Jahre alt. Ich habe nichts zu verlieren.
Deutschland gleich Überwachungsstaat, zumindest in den Wochen bis Ende April 2020: Nicht mit mir! In Chile und Ecuador gibt es Gesetze. Aber wer bricht diese nicht! Hier ist Lateinamerika! Freiheit erkämpft man sich hier! Gesetze stehen auf dem Papier! Mehr nicht!
Nach dieser Devise lebe und reise ich! Wer bricht hier keine Gesetze? Der Hostelwirt, der den Strom klaut? Der Gäste trotz Verbot beherbergt? Der jede Woche ein Drogentaxi zum Hostel vorfahren lässt? Der keine Steuern zahlt, weil er alles braucht, um zu überleben?
Und ich: Der trotz Verbot durch Chile reist? Der illegal in Hotels übernachtet? Der mit gefälschten “SalvoConducto” die Kontrollstellen passiert? Der trotz Verbot Touristenorte besucht? Der, nachdem er von den Beamten aus dem Bus geholt wurde, kurz danach trotzdem an den verbotenen Ort geht? Der bewusst auch mal auf eine Drogenparty in Montanita während der Ausgangssperre geht?
Dass Deutschland ab Mai 2020 freier wurde und dort mittlerweile deutlich mehr erlaubt ist als in Chile und Ecuador, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Ich hätte spätestens jetzt im Mai / Juni zurückfliegen können,was viele der hier verbliebenen Backpacker ja auch getan haben. Aber ich gehöre zu denjenigen, die nicht aufgeben.
Zugute halten muss ich den Politikern in Deutschland, das man hier am glimpflichsten von allen Ländern davongekommen ist. Mein Aktiendepot entwickelt sich so, dass ich nicht klagen kann (ein Ergebnis). Deutschland geniesst weltweit das mit Abstand beste Ansehen, zumindest hier in Lateinamerika. Die politisch wohl brisanteste Demonstration seit Ende des zweiten Weltkrieges wird weggesteckt. In einer anderen Superpower hätte jetzt der Scharfrichter nicht nur den wichtigsten Job, sondern auch den gesellschaftlich am meisten angesehendsten.
Ich trage stets in der Öffentlichkeit meine Maske und halte mich stets an die geltenden Regeln. Für mich bedeutet “Mund- und Nasenschutz tragen” keine persönliche Einschränkung. Ausser im Wald laufe ich nie “Ohne” rum. Zu den Regeln im öffentlichen Raum stehe ich! Ich finde es gut, dass Maske tragen und kostenintensive Abstandsregeln im ÖPNV in Chile bereits zwischen Anfang bis Ende April 2020 Pflicht wurden. Das Land ist arm und solche Schutzmassnahmen kosten viel Geld.
Zumindest gab es in Chile nie Regeln für Kontaktbeschränkungen in den eigenen 4 Wänden. Gerade das gefiel mir! So hatte ich meinen Freiraum im AJIVerde Hostel. Ob Party oder privater Spanisch-Unterricht! Beides in Deutschland im April und wohl auch im Mai 2020 undenkbar.
In La Serena in Chile hatten wir niemals Polizeibesuch im Hostel. Wir führten unsere Parties durch. Freier mieteten Zimmer mit ihren Prostituierten und schmissen Kokainrunden. Wir waren häufig über 10 Gäste und feierten. Das war im April und Mai. Traveller, Volontäre, Arbeiter auf Montage, Liebespaare und andere. Draussen war Corona, im Hostel Fiesta! … und wir feierten mit lauter Musik mit benachbarten Feiern im Quartier um die Wette, besonders gerne freitags. Das Militär und die Polizei: die hatten nichts dagegen! Alle hielten sich an die Ausgangssperre.
So zumindest überbrückte ich die härteste Corona Zeit von April bis Mai.
Anfang Juni befreite ich mich aus dem Gefängnis “Chile”, dessen Mauer immer höher wuchs.
Und kein anderer als “Uncle Sam” half mir dabei. Am 26. Juni brach ich aus diesem Knast aus. Auf nach Florida und weiter nach Ecuador. Alles war möglich.
Während meiner Zeit in Ecuador atme ich keine gesiebte Luft mehr! Ich kann weitestgehend das machen, was ich will. Wenn ich das mit Gefängnis vergleiche, so gleicht das einem Stufenvollzug bis zur Freiheit. Jede Woche wird immer mehr erlaubt: Busse verbinden stets mehr Regionen, Strände öffnen, Touranbieter dürfen wieder arbeiten, ich kann ein Bier in einer Gaststätte trinken. Schlafsäle in Hostels öffnen.
Klar es ist noch nicht so, wie vor der Pandemie. Aber dafür ist alles sehr kostengünstig. Es gibt ein Überangebot. Den ersten Räuber, den ich kaltgestellt habe, der nennt sich “booking.com”.
Ich treffe Leute, die ich ohne Corona wohl eher kaum treffen würde. Auch Hostelsituationen, wie im AJIVerde Hostel hätte ich nie kennengelernt.
Viele Reiseblogger bleiben jetzt zuhause. Einige richten Spendenprojekte für Dritte Welt Projekte ein. Ich nicht! Aber: Ich reise für ein ganzes Jahr. Ich lasse mein Geld dort, wo es am nötigsten gebraucht wird. Ausser einer Airline, bekommt kein Kapitalist aus dem Ausland sein Geld von mir. Ich gebe es an die kleinen Läden, das Hostel, das Restaurant an der Strassenecke, dem Friseurladen, der Marktfrau, dem Taxifahrer.
Welcher Reiseblogger kann soviel Spendenmittel auftreiben, wie ich im Vergleich dazu hier im Land lasse?
Die Menschen haben nichts mehr. Der Tourismus ist weg. Zumindest reisen am Wochenende einige betuchte Einheimische wieder. Ausländische Touristen kann man mit der Lupe suchen, so wenige sind hier. Ich reise seit 2 Monaten durch Ecuador, habe aber praktisch keine Backpacker in den Bussen angetroffen.
Jeden Schlafsaal, in dem ich geschlafen habe, da war ich stets alleine für mich. Einheimische Wochenendtouristen bevorzugen andere Beherbungsformen. Aber wenn das so weitergeht, dann wird kein Hostel- oder Restaurantbetreiber überleben.
Bereits jetzt verrotten und vergammeln die Touristenorte in Ecuador. Seit knapp 6 Monaten ist nichts mehr los. Besserung ist wegen neuen Corona Gesetzen, arbeitnehmerfeindlichen, angsteinjagenden neuen Gesetzen und Quarantäne Regeln nach Heimkehr wohl kaum möglich.
Ich reise weiter! Hoffentlich mit spannenden und sich ändernden Erlebnissen während der kommenden 6 Monate. Corona verändert sich. So auch das, was für mich kommt!

Meine Corona Regeln jenseits des “Großen Teichs”:
Jetzt bin ich knapp 6 Monate unterwegs. Die Welt ist von Corona gezeichnet. Ich mache Dinge, die von den meisten strikt abgelehnt werden. Fernreisen sind völlig aus der Mode gekommen. Dort wo ich bin, gibt es Reisewarnungen vom Auswärtigen Amt und auch allen anderen Aussenministerien. Das wird sich auch ab dem 14. September definitiv nicht ändern.
Und was sind meine Regeln und Verhaltensweisen?
Die Maske:
- ich reinige sie jeden 2 Tag (Waschen mit Seife)
- ich habe 10 Stück
- ich gehe niemals ohne auf die Strasse
- wenn ich in großen Hotels schlafen sollte, so würde ich mein Zimmer nie ohne verlassen.
- im Restaurant gehört sie stets beim Verlassen des Tisches dazu
Im Freien, im Auto und im ÖPNV:
- die Maske gehört immer dabei
- in bebauten Gebieten muss ich sie tragen
- an Bushaltestellen trage ich sie, auch wenn keine andere Person dort steht
- ich signalisiere dem Busfahrer, dass ich die Maske trage
- wenn ich trampe, trage ich sie stets
- wenn ich auf dem Land bin, halte ich einen Abstand von mindestens 4 Metern zu anderen, wenn ich sie nicht trage
- auf populären Wanderwegen (z.B. an Wochenenden), da muss ich sie tragen
- Im Auto mit Fremden, im Taxi und im ÖPNV geht´s nie ohne
- städtische Parkanlagen betreten: niemals ohne
In Gebäuden und Objekten, z.B. Busbahnhöfen, Restaurants, Hostels:
- grundsätzlich gilt: nie ohne
- es gibt Regeln: diese grundsätzlich einhalten
- Regeln sind z.B. Temparatur messen, Desinfektion, Schuhe, Kleidung und Gepäck desinfizieren und besprühen lassen, Eingang und Ausgang sind häufig getrennt, stets Hände desinfizieren und waschen
- stets beim Warten einen Abstand von 2 Metern zu anderen halten
- Im Supermarkt funktionieren die Wege als Einbahnstrassen, somit niemals anderen mit dem Einkaufswagen entgegnen
Gegenüber Fremden:
- niemals jemanden “ohne” ansprechen
- im Hotel oder Restaurant das Personal stets mit Maske ansprechen, auch wenn ich dort bereits wohne
- Im Restaurant darf ich nur am Tisch sitzend mit dem Personal “ohne” sprechen. Richtig wäre sogar, die Maske stets aufzusetzen, wenn Personal an den Tisch kommt
- Geld niemals Fremden in die Hand geben! Stets in den Desinfektionsteller legen
- Geld nur annehmen, wenn es zuvor deinfiziert wurde
- im Bus stets dort mich hinsetzen, wo kein anderer sitzt (Ausnahme: wenn der Bus voll ist). Regel: Nachbarsitz soll stets frei bleiben.
Meine Regeln:
- ich reise nur tagsüber
- nach Möglichkeit sollte ich selbst den Rucksack in den Gepäckraum im Bus legen, das Personal trägt nicht stets Handschuhe
- abends bin ich spätestens um 17 h im Hotel am Zielort.
- morgens stehe ich stets vor 7 h auf
- abends bin ich meistens um 22 h im Bett
- die Ausgangssperre gilt jetzt überall ab 23 h (ab 13.09.2020 in Ecuador aufgehoben)
- Busse fahren bis 20 h, Fernbusse bis 19 h
- ab 22 h sind praktisch alle zuhause
- keine Hotelbuchungen über Portale! Das Geld geht zu 100 % ans Hotel
September 2020
- Backpacker und Adrenalinparadies “Banos”
- Im “Oriente” – Ecuador dort wo es ursprünglich ist
- Gurus, Yoga, Naturheilkunde: Auf in das Gringodorf Vilcabamba
- Ob Mann oder Frau: Jeder trägt so seinen Zopf in Saraguro
- Cuenca, die Vorzeigestadt in Ecuador ist des Besuchers Liebling
Oktober 2020
- Galapagos Inseln: Das Weltnaturerbe am Ende der Welt
- Reisen mit vielen Hürden! Auf nach Peru!
- Warum ich auf Ayahuasca Zerominien verzichte
- Regionen San Martin & Amazonas: Perus Norden entdecken
November 2020
- Kolonialstädte des Nordens von Peru lassen grüßen
- Die Cordillera Blanca: Wandern und Klettern in schwindelerregenden Höhen
Backpacker und Adrenalinparadies “Banos”
Banos gilt als eine der ganz großen Backpackerhochburgen Ecuadors. Es liegt im östlichen Andengebirge unweit der Großstadt Ambato. Somit ist es auch Ausgangspunkt in das Amazonas Gebiet. Von Quito kommt man in weniger als 3 Stunden dorthin.

Eigentlich würde Banos ein Natur- und Wanderparadies sein. Die Landschaft ist sehr grün. Die Kleinstadt liegt auf 1.800 Meter Höhe. Somit hat sie ein gemäßigtes Klima. Die Vegetation ist üppig. Der Pastaza Fluss kämpft sich durch atemberaubende Felsmassive. Dutzende von Wasserfällen leiten weitere Bachläufe in den Fluss.
Was strengen Naturschutz betrifft, so hat man hier wohl wenig davon gehört, wie das funktioniert. Die Landschaft und das Flusstal werden durch dutzende themenparkähnlich geführte adrenalinfördernde Einrichtungen wie Canopy, Bungee Jumping, Seilbahnen, Tarzansprunganlagen verschandelt. So etwas wäre bei uns in einer solchen Landschaft nicht erlaubt.

Nicht die Natur und Wandern zieht die Leute hier her, nein es ist das Adrenalin, welches hier gefördert wird. Dazu gehört auch Wildwasser Rafting. Dieses zerstört aber die Landschaft nicht.
Dementsprechend jung sind die meisten der Backpacker, die es hier her zieht. Das Hostel wo ich wohnte, nennt sich “Erupcion”! Der Name wäre auch Programm, wenn Corona, wie stets überall, keinen Strich durch die Rechnung machen würde.
Es hat neben mir insgesamt 5 weitere Traveller hier. Alle kannte ich bereits aus Mompiche, wo ich knapp 3 Wochen zuvor war.

Neben Montanita gilt Banos mit als das Topziel in Ecuador. Aber es ist hier anders als am Strand in Montanita. In Montanita hatte es Ausländer, die dort für längere Zeit leben und die Quarantäne Zeit dort verbracht haben. Banos ist auch nicht so richtig ein Aussteiger Ding wie das Surferparadies am Pazifik. Hinzu kommt, dass die adrenalinfördernden Aktivitäten hier fremde Hilfe erfordern und somit Geld kosten. Surfen kostet in der Regel nichts extra.

Somit hatte es hier viel weniger Ausländer als in Montanita. Ich bin in 6 Tagen kein einziges mal wegen Drogen auf der Strasse angesprochen worden. Im Hostel wurde gekifft und auch Kekse gebacken. Koks wurde aber nicht konsumiert. Um illegale Parties durchzuführen, dafür fehlte es hier an Leuten, denn ich behaupte mal, mehr als ein Dutzend Traveller waren nicht hier.
Es hat eine Menge Restaurants, die jeden Abend öffnen, aber kaum jemand geht Essen. Bei uns wären sie geschlossen. Ich behaupte mal, dass einige von ihnen nicht mal einen einzigen Gast am Abend haben. Etwas besser hingegen läuft ein Burger Imbiss. Der ist qualitativ recht gut, aber auch nicht ganz so preiswert.

Ich machte hier eine Wanderung. Der Wanderweg ist auf einer Karte, die am “Parque Central” hängt, aufgeführt. Aber ich hatte Schwierigkeiten, ihn zu finden. Mehrfach musste ich unterwegs fragen, wo es weitergeht. Die Menschen auf dem Land wussten Bescheid! Der Wanderweg “Souces” befindet sich in einem schlechten Zustand.
Ich war insgesamt 6 Tage und ab dem 31. August 2020 in Banos. Die Radtour das Pastaza Tal hinab habe ich vor 8,5 Jahren bereits gemacht. Sie führt von Themenpark zu Themenpark. Diesmal ersparte ich sie mir weil es auch fast jeden Tag Regenwetter hatte. Eine Buslinie verbindet alle Attraktionen bis nach Rio Verde. Damit fuhr ich!

Corona hat Rio Verde mächtig zugesetzt! Das Touristendorf hat der viele Regen eingeholt. Seit 6 Monaten kaum Besucher und kein Geld für die Einwohner. Das Dorf wirkt heruntergekommen und verwahrlost.
Ebenso ersparte ich mir die Tour mit dem Chifa! Das ist ein Openair LKW Aufsatz mit Sitzen für Touristen.

Aber es gibt eine Buslinie zum “Casa de Arbol”! Das ist auch ein kleiner Themenpark, der aber ökologisch angelegt ist. Der Park liegt auf 2.600 Meter Höhe und somit 800 Meter höher als Banos am Fusse des 5.023 Meter hohen aktivenTungurahua Vulkans. Den habe ich nie zu sehen bekommen, denn stets hatte es Wolken. Seit dem Jahr 1999 meldet er sich immer wieder zu Wort und verbrennt umliegende Dörfer. Banos war ab dem Jahr 1999 für mehrere Jahre gesperrt.

Weil meine Sony Digitalkamera nach 3,5 Jahren ihren Geist aufgab, musste ich einen Tag nach Ambato fahren. Dort hat es die “Mall de los Andes”. In Banos gibt es kaum Möglichkeiten, eine Kamera zu kaufen, obwohl dort eigentlich Bedarf besteht. Aber selbst in der Großstadt ist das Angebot sehr dürftig. Ich empfehle jeden, der eine Kamera sucht, diese in Quito zu erwerben.
Ambato ist eine Hochgebirgsstadt per Excellence! So viele Hügel, Berge und Flussläufe. Die Stadt ist ganz nett. Dort fährt man zum Einkaufen hin. Auch im Zentrum hat es eine Menge Geschäfte. Die moderne Mall US amerikanischen Zuschnitts liegt etwas ausserhalb.

Im Erupcion Hostel lief wenig gemeinsam. Die anderen Gäste waren alle unter 30 Jahre alt und machten ihr Ding. Das Hostel verdiente sein Geld eher mit Stundenhotelgästen und Paaren, die die Privatzimmer mieteten. Der Inhaber hatte auch seine eigenen Freunde, die in Banos leben, auf der atemberaubenden Dachterasse zu Besuch.
Der Inhaber heisst Henry und er versucht jetzt gerade in Krisenzeiten sein Hostel in eine “CoWorking” Community für Digital Nomaden auszubauen. Es finden, wenn´s passt, bereits einige Workshops zu “Teambuilding”, “Flex@Work” und “Empowerment” statt. Genau solche Gäste hat es hier im Hostel, die mit diesen Themen etwas anfangen können. Vorteil für den Wirt ist, dass diese Zielgruppe sich gerne auch für längere Zeit im Hostel einrichten möchte und auf der Suche nach Gleichgesinnten ist.

Ich erinnere mich, dass ich Adrian vom AJIVerde Hostel genau diese Geschäftsidee nahegelegt habe. Enrique, meinen Spanischlehrer traue ich das zu. Adrian müsste an seinem Leben etwas verändern und weniger kiffen. Beide haben aktuell keinen Kontakt zueinander. Ausserdem benötigst Du auch vorzeigbare Räumlichkeiten. Diese hat es mit der Dachterasse im Erupcion!
Am 01. September hatte es Vollmond. Die jüngeren Gäste machten an diesem Tag eine Wildwasserrafting Tour. Das würde ich nicht mehr machen. Ich machte vor 10 Jahren in den USA eine solche Tour und da habe ich genug Angst ausgestanden.

Abends gab es eine sehr spirituelle Party mit 9 Leuten im Hostel zum Vollmond. Damit konnte ich wenig anfangen. Im Hostel in Quito waren wesentlich interessantere Leute für mich, die auch deutlich älter waren. Bis auf die beiden Motorradfahrer aus den USA war hier kaum einer mehr als 25 Jahre alt. Die Party lief sehr gemäßigt ab. Sprich es wurde relativ wenig gekifft und getrunken. “Gib mir die Kante” wie in Montanita, nein so waren die Gäste hier nicht drauf.
Im “Oriente” – Ecuador dort wo es am ursprünglichsten ist
Östlich von Banos schlängelt sich die Strasse ins Amazonas Gebiet “Das Oriente”. Dort ist es Feucht Warm. Die Vegetation ist üppig. Es gibt hässliche Gegenden, dort wo Erdöl gewonnen wird. Diese erspare ich mir.

Somit bereise ich ein Gebiet, welches die Provinzen “Napo”, “Pastaza”, “Morono – Santiago” und “Zamora – Chinchipe” umfasst. Die Provinzen haben eine dünne Besiedelungsdichte, aber zum Teil große Flächen. Ecuador ist größer als man denkt: Die Fläche umfasst mehr im Vergleich zu allen 11 “Alten Bundesländern” zusammen.
Zuerst zog es mich nach Tena in der Provinz “Napo”. Diese Provinz ist von den Vieren, die ich besuchte, die am dichtesten besiedelte. Ich wohnte in der Dschungel Lodge “Hostal Pakay”! Diese ist wunderschön am Berghang 15 Fusswegminuten vom Busbahnhof gelegen.

Von Banos nach Tena kam ich am 05. September bereits ohne “Umsteigen”, denn die Fernbusse fahren jetzt wieder. Somit sehe ich auch komfortablere und größere Busse, die ich aber auf meinen Strecken nur selten nutze.
Im Hostal Pakay bekam ich einen Bungalow inklusive Luxusfrühstück für nur US Dollar 15 pro Nacht. Mir gefiel es hier bei Toni und Herran so gut, dass ich auch 4 Nächte da blieb. Toni hat lange in Deutschland gelebt. Er ist halb indigen. Seine Freundin kommt aus Colorado.

Tena ist eher eine hässliche Stadt, aber hier im Dschungel bin ich in einer anderen Welt. Ich höre nachts die vielen Frösche und Leguane, tagsüber die vielen Singvögel, die es so in den Tropen hat.
Toni will gerne mit mir deutsch sprechen, denn so wie ich Übung für Spanisch brauche, so benötigt er das Gleiche für Deutsch. Er gibt mir super Tipps, für das, was ich von hier aus unternehmen kann.

Mein erster Ausflug führt mich zur Laguna Azul. Diese ist jetzt auch wieder am Wochenende direkt mit dem Bus erreichbar. Sie liegt am Übergang des Amazonas Hügellandes in Richtung des Andengebirges, aber noch ganz weit unten.
In den vier Pools kann ich mich erfrischen. Es hat heute am 06.09.2020, ein Sonntag, ca. 200 Besucher hier. Corona Regeln werden definitiv nicht eingehalten. Mittlerweile scheint alles wieder erlaubt zu sein. In Peru und in Chile sind alle Naturerlebnisse nach wie vor geschlossen.

Ich geniesse hier in einem der zahlreichen Imbisse einen Tilapia Fisch (Barsch), der in Fliesswasserbassins gezüchtet wird. Diese Fischzucht werde ich in nächster Zeit des Öfteren fangfrisch auf den Teller bekommen.
Zurück nach Tena geht es für mich per Anhalter.

Am nächsten Tag mache ich einen Ausflug nach Ahuano, sowohl mit dem Daumen, dem Bus und einer Fähre über den Rio Napo.

Am Fährhafen treffe ich Carmen. Sie betreibt hier ein Restaurant mit Deutscher Küche. Ich esse aber wieder einen Tilapia. Carmen lebt seit vielen Jahren hier und kommt aus dem alten Westberlin. Auch sie klagt darüber, dass es kaum noch Einkünfte gibt. Alle Quellen sind weggebrochen. Sie betont, dass sie für 2 Veranstalter geführte Gruppensafaris in den Urwald anbietet. Angeblich haben die bereits fürs Jahresende bei ihr wieder Touren gebucht, was ich mir aber eher schlecht vorstellen kann.

Hier beobachte ich das Treiben der Bootsfüherer und der einzigen LKW Fähre, die das gegenüberliegende Dorf versorgt. Dort hat es ein großes aber auch angestaubtes 4 Sterne Hotel. Für die US Dollar 89 (inklusive Essen) kann ich aber anderweitig viel machen.

Weil Toni gute Ideen hat, so treibt es mich am kommenden Tag zum “EL GRAN CANYON”. Der befindet sich mit dem Bus 25 km entfernt.

Heute regnet es viel. Ein Guide zeigt mir den Pfad, wie ich dort hinkomme. Dieser ist matschig! Aber der Canyon und die Wasserfälle sind nicht so weit weg. Ausser mir geht dort heute niemand hin. Beeindruckend fand ich die Höhlen und Schluchten, aus denen das Wasser schoss, allemal.

Weitere ausländische Touristen habe ich an den 4 Tagen hier in Tena nicht angetroffen. Ich blieb hier für 4 Nächte, weil die Unterkunft einfach super war und ich tolle Gatsgeber hatte.
Am 09. September 2020 zog es mich nach Macas in der Provinz Morona-Santiago. Diese Provinz ist großflächig und hat wenig Bevölkerung. Touristen kommen hier eher seltener hin. Macas hat aber viel zu bieten und die Region kann ein Traum für Motorradfahrer sein.

Als erstes fällt mir der neue und komfortable Busbahnhof auf. Wenigstens fahren die Fernbusse wieder und somit ist auch ein bisschen hier los. Gleich gegenüber des Bahnhofs befinden sich zwei preiswerte Pensionen. In eine der beiden steige ich ab. Die Pension “Esperanto” ist relativ neu und wirklich gut. Ich bleibe hier 3 Nächte.

Fussläufig zur Pension befindet sich der “El Rock Garden”. Das ist ein Bierlokal mit Burgeressen, welches sehr gut geführt ist und jedem ermöglicht, trotz Corona Regeln ein Craftbeer zu trinken. Corona Regeln bedeuten: Trinken nur dann, wenn auch Essen bestellt wird, Sitzen nur an Tischen, Abstandsregeln, keine Kneipensitten. Genau das klappt hier recht gut. Das Bier ist für hiesige Verhältnisse teuer. Offensichtlich gibt es aber in Macas eine Zielgruppe, die sich leisten kann, hierher zu gehen. Der Laden ist populär.

Es gibt noch zwei weitere Restaurants, die sich im gehobenen Segment ansiedeln. Für eine abgelegene nicht sehr touristische Kleinstadt mit 20.000 Einwohnern ist das erstaunlich.

Am 10.09.2020 will ich einen Ausflug zum Wasserfall “Cascada Musap” machen. Gezogen habe ich die Info hierzu in der Bierkneipe am Vorabend. Im Busnahnhof gibt es eine Touristeninformation. Ich werde angesprochen, bekomme eine Landkarte mit allen Informationen und der Mitarbeiter zeigt mir die Schalter der beiden Busgesellschaften, die nach Musap fahren.

Musap ist ein Dorf mit 120 Einwohnern. Der Bus braucht 60 Minuten für die 40 km dorthin. Im Dorf gibt es keinerlei Hinweise, wie ich zum Wasserfall komme. Leute auf der Strasse erklären mir den Weg. Meine Spanisch Kenntnisse helfen mir hier weiter.

Ich treffe den Besitzer des Flurstücks, wo der Wasserfall liegt. Mit seiner Frau, die 64 Jahre alt ist und der Enkelin mache ich den Ausflug zum ca. 50 Meter hohen Wasserfall. Er gilt als eine der höchsten in Ecuador. Die Tour dauert insgesamt 2,5 Stunden.

Es soll aber Hindernisse geben, dorthin zu kommen! Wir müssen durch einen rauschenden Bach von ca. 15 Meter Breite waten. Das mache ich mit meinen Schuhen. Für meine Fussgröße hat die indigene Familie keine Gummistiefel. Das wäre einfach zu viel verlangt. Aktuell kommen nur sehr wenige Touristen hier her.

Wasserfälle gibt es Tausende in Ecuador. Nur diejenigen, die nahe der Infrastruktur liegen, werden besucht. Die “Cascada Musap” ist zwar besonders schön, aber eben abgelegen.

Am 11.09. mache ich einen Ausflug mit Bussen nach Sucua und Logrono. Die Region und die Dörfer sind indigen geprägt. Wilde Hängebrücken überspannen den “Rio Upano”! Der TÜV würde diese bestimmt nicht genehmigen. Das macht es für mich desto spannender, sie mal richtig in Schwung zu bringen. Dass Autos darüber fahren dürfen, ist umso erstaunlicher.

Die Gastgeberin der kleinen Pension “Esperanto” ist sehr gastfreundlich. Ich bezahle hier US Dollar 8,5 inklusive Frühstück. Gute und nette Unterkünfte verleiten mich dazu auch mal einen Tag länger zu bleiben.

Am 12.09. fahre ich dann mit dem Bus weiter nach “El Pangui”, einem indigenen Dorf in der Provinz Zamora-Chinchipe gelegen. Mit 240 km Streckenlänge ist es die längste Busfahrt für mich an einem Tag in Ecuador.

Der Osten Ecuadors wird durchzogen durch die “E45” Strasse. Diese führt heute durch einsamste Bergregionen. Hier fahren die Busse eher nur alle 2 Stunden und die Strasse befindet sich in einem schlechten Zustand.

Ab Gualaquiza geht´s für die letzten 40 km mit einem Chifa weiter. Aber hier fährt die Dorfbevölkerung mit, kein Tourist, so wie in Banos! Ein Chifa ist einfach kostengünstiger zu betreiben als ein Bus.

“El Pangui” finde ich hässlich. Ein staubiges Strassendorf. Ich bleibe daher nur eine Nacht und schlafe in einer Einfachstpension direkt beim Busbahnhof.

Am nächsten Tag fahre ich weiter nach Zamora. Diese Provinzhauptstadt ist etwas attraktiver, aber auch nicht besonders einladend. Wieder wohne ich in einem gesichtslosen Hotel für wenig Geld.

Hier gibt es die “Cascada Velo de Novia”. Die liegt direkt an der Strasse und wird somit auch stärker besucht. Der Bus fährt direkt daran vorbei. 2 Kioske hat es hier auch.

In Zamora selbst hat man eine Uferpromenade am Fluss angelegt. Diese kommt sehr gut bei der Bevölkerung an. Die Kleinstadt liegt sehr schön in einem Tal, jedoch wird sie touristisch kaum berührt.

Die Ostroute an der “E45” in Ecuador ist südlich ab Puyo somit wirklich eher etwas für Motorradfahrer. Landschaftlich gibt sie einiges her. Aufgrund der Gesamtstrecke von über 520 km zwischen Puyo und Loja benötigt man mehrere Tage. Neben der Stadt Macas hat es einige attraktive Hosterias entlang der Route. Ob diese aber jetzt in Corona Zeiten wirklich für Gäste offen stehen, weiss ich nicht. Um in Hosterias zu übernachten, da empfiehlt sich eher ein fahrbarer Untersatz und nicht der Bus.
Gurus, Yoga, Naturheilkunde: Auf in das Gringodorf Vilcabamba
Am 14.09.2020 zieht es mich nach 8,5 Jahren zum 2. Mal nach Vilcabamba. Diese 6.000 Seelen zählende Gemeinde liegt weit im Süden von Ecuador und unweit von Peru.

Ich suchte mir zuvor ein Hostal aus, welches sich sehr gut im Internet präsentiert und definitiv alles das verspricht, welches es auch einhält. Es befindet sich nur 2 Strassenblöcke vom zentralen Platz entfernt.
Ich kam dort am frühen Nachmittag an. Die Gastgeberin ist eine Deutsche und auch knapp in meinem Alter. Ich sagte, dass ich aus Berlin bin. Darauf erwähnte sie, dass es ja in Berlin in letzter Zeit sehr schöne Demonstrationen gab. Ich konterte, dass das Nazi Demonstrationen waren.

Womit wir beim Thema sind! Ich hätte jetzt kehrt machen können und mir eine andere Pension zu suchen. Die Gastgeberin machte aber ansonsten einen sympathischen Eindruck und die Pension präsentiert sich in einem sehr einladenden Zustand. Somit blieb ich.
Aus Sicherheitsgründen werden ich hier keine Namen nennen und keine Fotos von der Pension zeigen.

Am vorletzten Tag nannte mir die Gastgeberin zwei Namen von Autoren bzw. Künstlern: Ken Jebsen und Kai Stuht. Nachdem ich zu diesen beiden Recherchen anstellte (ich kannte sie nicht), fragte ich die Gastgeberin, ob sie mal darüber nachgedacht hat, dass der Bundesnachrichtendienst ihr einen Spitzel ins Haus schicken könnte.

Zu mir: Ich bin kein Anhänger der AFD. Ich sehe die Querdenker Demos als sehr kritisch an. Es ging dort nicht nur um Corona! Ja, ich werde mich impfen lassen, sobald es einen Impfstoff gibt. Ich glaube, dass es Corona gibt, so wie es auch die Pest gab.

Zu der Situation, die ich in Vilcabamba erlebte: Es bestätigte sich für mich zum wiederholten Mal in diesem Urlaub, dass in der spirituellen Szene, unter Esotherikern bzw. Aussteiger- und Hippieszene sich Leute befinden, die zu Verschwörern gehören, die gerne das Wort “Lügenpresse” in den Mund nehmen, die von “Eliten” sprechen und wo ich raus höre, dass sie Tendenzen zum Rechtsradikalismus zeigen und die AFD als eine angesehene Partei gilt.

Wo ich dagegen bin: Die Massnahmen, die zur Bekämpfung der Seuche eingesetzt werden, ähneln denen, die in Kriegszeiten eingestzt werden könnten. Wenn die Maßnahmen, die eingesetzt wurden, ausschliesslich der Bekämpfung der Krankheit dienen, wäre das ok für mich. Aber ich glaube, dass Nachrichtendienste, Streitkräfte, Polizei, IT, Sicherheitsdienste, Behörden, Versicherungen, Banken und andere sich der gewonnenen Informationen bedienen und diese missbrauchen werden. So wertvolle Daten bekommst Du nicht alle Tage!!!!

Hier in Südamerika bin ich mir sehr sicher, dass die gewonnenen Informationen Kriegszwecken dienen können. Ebenso können sie verwendet werden um unbequeme Menschen aus dem Verkehr zu ziehen. Welche Demokratie ist hier gefestigt!
Beispiel: In Deutschland werden Daten, die für die Terrorismusbekämpfung gewonnen werden, an Gesundheitsämter weitergegeben. Und genau da liegt das Problem!

Mein 74 jähriger Onkel, der viel von der Welt gesehen hat, bezeichnete die Hippie- und Aussteigerszene stets als realitätsfremd und auch verschwörende Spinner. Andere Freunde von mir lehnten es stets ab, in Orte zu reisen, an denen sich diese Szene gerne aufhält.
Insbesondere stört diese Leute, dass diese Szene offen gegenüber Drogen steht. Drogeneinsatz, wie z.B. Ayahuasca Therapien für Selbstfindungszwecke werden nicht nur strikt abgelehnt sondern auch als gefährlich angesehen.

Ich habe mich stets von dieser Szene angezogen gefühlt. Tendenzen, die mit Scientology oder einer Colonia Dignidad vergleichbar wären, lehne ich strikt ab. Ken Jebsen und auch Kai Stuht sind nicht meins. Mir reicht es, dass im Hostel in La Serena ein anderer Deutscher stets das Wort “Eliten” gebrauchte. Denn genau diesen Hostelgast schätze ich als rechtsradikal ein. Kurz gesagt: Das Wort “Eliten” gehört für mich in den Jargon, den ich nicht verwenden will.

Ich werde zukünftig sehr genau hinschauen, wen ich so alles treffe.
Reisen zu Coronazeiten hat etwas negativ besetztes an sich. Ich füge Egoismus hinzu. Der betrifft mich! Der Titel dieses Beitrags ist egoistisch und ich habe diesen bewusst so gewählt. Ich werde dadurch von meinen Freunden angegriffen. Somit gerate ich in Rechtfertigungssituationen.
Dazu wird es in diesem Blog noch viele zukünftige Situationen geben, dieses zu beleuchten.
Aber was habe ich in Vilcabamba, dem Ort der Gurus, Wunderheiler und Ayahuasca Therapien so erlebt?

In meiner Unterkunft habe ich morgens an Yogaeinheiten teilgenommen. Eine Extrastunde schenkte mir meine Gastgeberin. Diese bestand aus Yoga und Meditation. Ich empfand diese 6 Tage hier gut für mich nachzudenken und in mich zu gehen. Aber wie gesagt: Ich muss auf mich aufpassen!
Es hat hier für mich das beste Frühstück gegeben, welches ich seit Reisebeginn bekommen habe. Auch das vegetarische Abendessen war sensationell.
Ich machte hier einige Touren, so mit dem Bus über die hohen Berge nach Palanda. Das liegt nahe der Grenze zu Peru. In Vilcabamba bekam ich übrigens Tipps, wie man illegal nach Peru einreisen kann. Ein weiteres Thema, um gegen Corona Regeln zu verstossen.
Ebenso machte ich einige Wanderungen in die Umgebung von Vilcabamba. Einige Wanderwege, die es hier hat, wurden von zwei Brüdern aus Deutschland angelegt. Sie betreiben das wohl bekannteste Hostel in Ecuador. Ich wohnte dort bereits vor 8,5 Jahren. Das Hostel ist perfekt ausgestattet.

Aber nichts geht hier ohne Bestechung! In Vilcabamba hat es eine Touristeninformation. Die Räumlichkeiten geben den Eindruck ab, als wären sie von den beiden pfiffigen Brüdern eingerichtet worden. Rollups, Werbung, Prospekte: Deutsche wissen, wie man es macht. Und deshalb sind sie so erfolgreich. Aber in einem staatlich geführten Tourismusbüro?
Während der Tage wo ich hier war, hat eine Kneipe neu aufgemacht. Die bieten deutsches Bier an, welches die beiden Brüder brauen. Und die bieten ca. 8 verschiedene Biere an.

Am Eröffnungsabend waren ca. 20 Gäste hier. Kritik: Die Joints drehten hier die Runden. Zu Corona Zeiten ziehen die Teilnehmer an dem gleichen Joint. Selbst ein Kiffer, der jede Gelegenheit nutzt, wird in Deutschland kritisch hinterfragen, wie hoch die Ansteckungsgefahr ist, wenn man das macht.
Eine logische Antwort hierauf: Ein striktes Alkohol- und Versammlungsverbot! Aber dann wird das Leben dröge und langweilig. Aber vielleicht wird es weniger Corona geben.

Vilcabamba gehört zu den Hauptreisezielen in Ecuador. Höhepunkt der Beliebtheit dieses magischen Ortes bildete das Jahr 2012. In diesem Jahr endete der Maya Kalender. In gewissen Kreisen spach man damals vom Weltuntergang.
Das zog Leute hierher, die glaubten Ufos fliegen zu sehen. Daher mein Tipp: Wenn Du absolut gegen solche Handlungsweisen bist, dann fahre nicht nach Vilcabamba.

Ich bin nicht lange genug hier gewesen, um mir ein volles und wahres Bild zu machen, von dem was hier abgeht. Aber mit Corona und Verschwörung hat die Szene hier ein Thema. Ich kann mir vorstellen, dass diese Aspekte zukünftig sehr kritisch hinterfragt werden und durch den Begriff “Gehirnwäsche” ergänzt werden. Und das kann dazu führen, das Touristen den Besuch solcher Orte strikt ablehnen werden. Ebenso wird die Reisebuchpresse auf diese Begriffe zukünftig eingehen können.
Was lerne ich daraus? Ich werde die Augen und Ohren offen halten, wenn ich solche Orte wie Vilcabamba zukünftig besuche. Ebenso werde ich in jedem Backpackerhostel meine Antennen hochfahren, um kritische Situationen zu erkennen. Ich werde analysieren, wo es Ansätze zu Gehirnwäsche geben kann. Ich werde meine Freunde zukünftig darüber informieren, was sie zu erwarten haben, wenn ich vorschlage, in solche Orte zu gehen.

Warum ich weiterhin solche Orte besuchen möchte? Ganz klar, es ist das Partyangebot und Feeling, welches es hier gibt. Dazu gehört auch die Offenheit gegenüber Drogen. Ayahuasca lehne ich ab. Ich hatte vor Jahrzehnten Erfahrungen mit LSD gemacht und das war nicht mein Ding.
Ich hoffe, dass ich ein bisschen herausgearbeitet habe, welches die feinen Unterschiede von partywütigen Menschen in Aussteiger- und Hippieorten oder einer Ballermann Szene auf Mallorca sind.

Ob Mann oder Frau: Jeder trägt so seinen Zopf in Saraguro
Nach Vilcabamba zog es mich ins ca. 100 km nördlich gelegene indigene Dorf Saraguro. Grund hierfür ist der jeden Sonntag stattfindende indigene Rindermarkt.

Ich trage seit 1 Monat einen Zopf. Hier trägt praktisch jeder einen! Auch die Männer! Nur haben alle hier sehr lange Zöpfe. Alle tragen schwarz! Und sie haben sehr festes Kopfhaar.

Saraguro ist klein. Du solltest stets am Wochenende hier sein. Der Rindermarkt, 2 Wasserfälle und 2 zusammenhängende Höhlen, das ist das, was Du hier sehen und erleben kannst. Am zentralen Platz kannst Du recht gut und preiswert Essen gehen. Das Hostal Saraguro in der Nähe der Kirche empfehle ich.

Der Sonntag ist Dein Tag für dieses indigene Dorf! Du solltest bereits um 8 h auf dem Viehmarkt sein. Gegen 10 h enden bereits die Tierauktionen. Das bunte Treiben, die vielen Rinder, Zopf- und Huttracht, viele Stiere und wedelnde Dollarscheine in den Händen zopftragender Männer: Ja das ist Saraguro zum Frühschoppen am Sonntag.

200 bis 800 Dollar für eine Kuh, 200 bis 1200 Dollar für einen Stier. Heute wurde die teuerste Kuh für 500 Dollar angeboten, der teuerste Stier sollte 800 Dollar kosten. Mega Prachtexemplare von Rindern waren somit nicht vertreten.

Corona Regeln wurden auf dem wieder erlaubten Markt eingehalten. Soldaten achteten darauf! Übrigens gilt der Markt als Messe, eine sogenannte “Feria”!

Hol dein Lasso raus, so heisst hier die Devise!

Der Markt ist relativ klein und überschaubar. Aber als ich in Otavalo war, galten noch strenge Corona Regeln. Somit bin ich froh, diese schöne Feria erlebt zu haben.

Den Nachmittag verbrachte ich dann bei den Wasserfällen und den Höhlen “Banos del Inka”.

Viel interessanter fand ich aber das Volleyballspiel der indegenen Männer in Onacapac. Das findet auch sonntags statt. Nimm Dir also auch Zeit, die indigenen Dörfer in der Umgebung von Saraguro zu besuchen. Busse fahren halbstündlich schräg gegenüber der Kirche ab.

Saraguro ist wesentlich ursprünglicher als Otavalo. Das liegt daran, dass die indigene Bevölkerung im Dorf lebt und auch viele Gewerbe hier betreibt. Wer lange Haare und Zöpfe sowie Hüte liebt, der sollte hier her fahren. Direkt auf dem Weg zwischen Vilcabamba und Cuenca gelegen.

Cuenca, die Vorzeigestadt in Ecuador ist des Besuchers Liebling

Die Hochgebirgsstadt Cuenca fühlt sich wie eine mittelgroße Stadt in Spanien an. Sie ist sehr gepflegt, Weltkulturerbe, tolle Cafes und Restaurants hat es hier und sehr viel Grün. Sie gilt bei Ausländern als die beliebteste Stadt in Ecuador. Armut gibt es sicherlich, aber man sieht sie nicht so richtig.

Seit Ende Mai 2020 schlengelt sich eine ultramoderne und mega saubere Strassenbahn durchs Tal und die Gassen der Altstadt. Sie gilt als die höchstgelegene Strassenbahn der Welt. Für die insgesamt 14 beschafften Strassenbahnen benutzt man Chipkarten die auch in den Bussen gelten. Es wird ein Ehrlichkeitssystem angewandt. Schwarzfahren kostet stolze US Dollar 120.

Auch alle Busse in Cuenca sind neu. Chipkarten statt Ticketkauf beim Fahrer. Im Gegensatz zu anderen Städten wird ambulanter Handel nicht erlaubt. Auch in den Strassen der Altstadt wird dieser nicht gerne gesehen. Die Busse sind sehr sauber und gepflegt.
In der Altstadt hat es sehr schöne Gaststätten. Das Niveau ist hoch. Auch ist die Altstadt viel sicherer im Vergleich zu der von Quito. Ein kleiner Fluss schlengelt sich durch Cuenca. Es hat schöne Wege und Parkanlagen. Hier gehst Du gerne mit Deinem Hund spazieren.
Fahrradwege kommen auch nicht zu kurz. Es hat viele Studenten in Cuenca. Auch leben hier mehr als 10.000 Ausländer. Aktuell hat es viele Rentner unter ihnen. Die Studenten sind weniger anzutreffen, denn die Hochschulen sind wegen Corona aktuell geschlossen.
Von Cuenca aus solltest Du unbedingt die Ausflüge zum Nationalpark “Cajas” machen. Ebenso zur einzigen Incaruinenstadt “Ingapirca” in Ecuador. Einen weiteren Ausflug kannst Du zur Zylinderhutstadt Sigsig machen, aber nur wenn Du noch ausreichend Zeit dafür hast. Um alles zu sehen, benötigst Du 5 bis 6 Tage.
Ich wohnte ab dem 21.09.2020 fünf Nächte im Mallki Hostel, welches in einem Villenviertel, südlich des Flusses “Tomebamba” liegt. Andres betreibt das Hostel mit seiner Frau Jude aus England.
Am ersten Abend als ich dort ankam, war Fiesta. Drei Hostelgäste plus die Gastgeber und 4 weitere Feierwütige aus Cuenca.
Ich traf hier Tim aus England. Er reist seit 9 Jahren. Seine Einstellung zu Corona: Das ist ein Fake. Andres drückt sich gemäßigter aus. Er sagt, dass Corona existiert und sichtbar ist. Aber die Gesellschaft reagiert über. Genau diese Meinung teile ich. Deswegen reise ich! Ich füge dieser Meinung meinen Egoismus hinzu. Beides zusammen ergibt mein Handeln.
Mein Egoismus ist die beste Waffe zu meinem Selbstschutz und Verteidigung. Ich lasse mir nicht alles bieten. Dafür muss ich aber nicht mit Querdenker Demos sympathisieren. Ich verwende weder die Wörter “Eliten”, “Maulkorb” oder “Lügenpresse”.
In Asien tragen viele Menschen einen sogenannten Mundschutz im ÖPNV und da, wo viele Menschen anzutreffen sind. Ich bin dafür, dass grundsätzlich ein Mundschutz im ÖPNV getragen werden sollte. Soviel Husten und Niessen in der Bahn und im Bus! Das hat nichts mit Corona zu tun. Genau da stecken sich viele an.
Freunde von mir schaffen sich jetzt wieder Autos an, weil sie nicht mehr den ÖPNV nutzen wollen. Corona rüttelt Menschen wach! Wenn stets in Bus und Bahn Mundschutz getragen wird, so wird mehr Rücksicht genommen. Asiaten machen uns das seit vielen Jahren vor, wie es besser gehen kann.
Maulkörbe für Menschen gibt es. Sie werden renitenten Gefängnis- oder Psychiatrieinsassen bei gleichzeitiger Fesselung in den USA angelegt. Somit können sie weder Beissen und Spucken.
Also ein Mundschutz ist kein Maulkorb. Leider verstehen dass einige der Traveller und Partyhostelgäste nicht.

Das Mallki Hostel kann ich empfehlen, wenn Du nicht zu pingelig wegen der Sauberkeit bist. Es ist preiswert! Aber Andres und Jude haben kaum Gäste. Jude gibt Online Sprachunterricht und Andres fertigt als Tischler Kleinmöbel. Von dem Hostel können sie nicht leben.
Im Hostel hat es zwei Hunde. Sie heissen Amarilla und Mia. Mit beiden ging ich mehrfach am Fluss spazieren. Sie waren sehr dankbare Hunde. Mir hat das viel gebracht, den Kopf frei zu bekommen. Und ich traf andere mit ihren Hunden im Park. Einige davon waren Ausländer, die hier leben.
Andres gibt super Tipps für Ausflüge. Der Trip zum Cajas Nationalpark war super. Nur eine Stunde von Cuenca entfernt, erlebst du eine Hochgebirgslandschaft auf über 4.000 Meter Höhe. Es hat tolle Wanderwege im Hochmoor.
Für Ingapirca solltest Du Dir mehr Zeit nehmen. Am besten mit Übernachtung. Du musst vorab eine Email an die Parkverwaltung senden. Datum und Uhrzeit für Deine Führung im Park angeben! Pro Führung werden corona bedingt nur 15 Besucher zugelassen.
Die Inka Ruinenstadt wurde für Corona umgestaltet. Seit 26. September ist sie wieder am Wochenende geöffnet. Ich war am Tag der Wiedereröffnung da. Unter den 90 Besuchern gab es nur 2 Ausländer: ich und ein Spanier!
Sonntags kannst Du in Canar (in Bibijan samstags) einen gigantisch großen indigenen Tiermarkt besuchen. Der kann sich allemal mt Otavalo messen. Sogar eine eigene Buslinie fährt dort hin. Was Du dort zu sehen bekommst, ist der pure Wahnsinn. Unbedingt um 9 h morgens dort sein. Ab 10 h lässt der Besucherstrom bereits nach.

So viele Stiere, Schafe, Schweine, Hühner und Kleintiere auf einen Haufen. Auch Hunde werden angeboten.
Die Stiere, die am Nasenring gezogen vorgeführt werden, sind der absolute Hit. Zubehör wie Fesseln und Seile werden ebenso angeboten. Die Stiere werden mit selbstgefertigten Lanzen und Speerspitzen in Schach gehalten. Elektroschockgeräte habe ich nicht gesehen.
Männer tragen hier gerne Zopf! Trachten gehören zu diesem sonntäglichen Volksfest dazu.

Ich finde es super, dass trotz Corona ein solcher Markt wieder möglich ist. Und einen Stier am Nasenring zu ziehen, ja das hat mir gefallen!

Wenn Du die Ingapirca Ruinen auf Deinen Plan hast, so kannst Du am Samstag in Bibijan und am Sonntag in Canar den Tiermarkt besuchen. Canar liegt näher an den Ruinen. Ein solcher Markt gehört zu den authentischten Erlebnissen in Ecuador.

Die Cuenca Region sollte meine letzte große Station in Ecuador werden. Jetzt fehlt mir nur noch das Galapagos Archipel. Das wird meine letzte Station für Ecuador werden. Danach mache ich mich auf nach Peru. Flüge gibt es ab 05. Oktober. Das Ticket habe ich gekauft. Mal sehen, wie es weitergeht! Dreieinhalb Monate gingen für alles ins Land.

Galapagos Inseln: Das Weltnaturerbe am Ende der Welt
Ab dem 28.09.2020 zog es mich für 15 Tage auf das Archipel im Pazifik gelegen.
Mit leichtem Gepäck (das grosse hinterlies ich im Casa Michael in Guayaquil) begab ich mich frühmorgens zu Fuss zum nahegelegenen Flughafen.
Auf ging es für mich in eine andere Welt! Denn ein Ecuador Urlaub von mehr als drei Monaten ist nur ein Urlaub, wenn Galapagos auch dazu gehört. Die Tierwelt und die Zutraulichkeit der Tiere sind einmalig. Das gibt es nirgends woanders ein zweites Mal. Die zweite große Attraktion der Inseln sind die Vulkane.
Die Kosten für den Galapagos Trip sind immens. Aber was ich zu sehen bekomme ist das Geld wert. Riesen Landschildkröten, so viele “Seewölfe”, Land- und Meeresleguane und die bezaubernden Fragattvögel aus Distanzen von 50 cm zu sehen, das gibt es nur hier.
Knapp 7 Monate hatten die Tiere ihre Ruhe vor den vielen Touristen. Jetzt kommen die ersten sehr wenigen Touristen wieder an. Vögel fliegen nicht weg, wenn Du Dich ihnen näherst. Kein Tier hat Angst und läuft weg. Mal ein Vorteil, den Corona mit sich bringt.
In knapp zwei Flugstunden ist der Militärflughafen auf der Insel Baltra erreicht. Dann geht es weiter mit Bus und Fähre nach Puerto Ayora, der grössten Kleibstadt des Archipels.
Bereits der Anflug auf Baltra ist atemberaubend. Die Insel “Saymour Norte” mit ihrer sagenhaften Tierwelt liegt links vom Fenster.
Ich quartierte mich im Hostal “Vista al Mar” ein. Auf dem Weg vom Flughafen lernte ich einen der wenigen Backpacker, die im Flugzeug waren, kennen. John aus Fort Lauderdale. Wir verbrachten die kommenden drei Tage gemeinsam, bevor er auf eine Kreuzfahrt zum Tauchen ging.
John wechselte sein Quartier und zog in mein Hostel ein. Abends kochte ich. Dafür erledigte John einige Computeraufgaben für mich.
Als erstes hiess es für uns Frühtour um 6 h morgens zur Tortuga Bay, dort wo hunderte von Meeresleguanen leben. Schon der 2,5 km lange Weg dorthin ist etwas ganz Besonderes.
Wir unternamen eine gemeinsame Tour zur El Chato Ranch zu den Riesenschildkröten und die Fahrradtour zum Strand “Garrapatero”, die für uns mit platten Schläuchen endete, denn die sogenannten Gooseheads, das sind kakteenähnliche Spitzen, zerstörten die Bereifung. Zum Glück half uns ein einheimischer Pickupfahrer und brachte uns die 23 km vom Strand zurück in die Stadt.
Darauf muss man erstmal kommen, dass am Strand Gooseheads liegen. Der Fahrer, ein einheimischer Rechtsanwalt, erläuterte uns nicht nur Gefahren der Insel, er gab auch gute Tips für Ausflüge.
Beide Ausflüge an zwei verschiedenen Tagen waren sensationell. Diese riesigen Landschildkröten an die man ganz dicht rankommt. Aber auch die Kakteenlandschaft, die vielen Meeresleguane und Flamingos.
Abends gab es Spaghetti mit Garnelen und an einem Tag einen 4 Kilo schweren Hummer. Der war riesig aber das Geschmackserlebnis hielt sich in Grenzen. Ich bereitete das Essen im Hostel zu. Um den Hummer zu kochen, da half mir Robin der Hostelwirt.
John verbrachte nur einen Kurzurlaub von 12 Tagen, bei gleichzeitigem Remote Arbeiten, was man Flex@Work nennt. Einen halben Tag arbeiten, den Rest Freizeit. Er wählt Donald Trump. Seine Einstellung zu Corona: Der Staat soll sich raushalten und die Freiheit nicht einschränken. Die Corona Regeln hält er aber ein. Abstand halten und stets mit Maske rumlaufen.
Nachdem John auf seine Tauch Exkursion ging, unternahm ich noch eine Fahrradtour auf der Insel zum “Canal Itabaca”. Aufgefallen ist mir auf dieser Tour, wie viele Vögel an der Strasse gegen Windschutzscheiben der Autos knallen und sterben. Ich habe mindestens 10 tote Vögel auf der Strasse gesehen.
Zwei Touren buchte ich mit Veranstaltern. Die beste Tour war die nach Saymour Norte. Sie war mit Dollar 170 recht üppig, aber das was ich zu sehen bekam, war einzigartig. Der Inselrundgang von ca. 2 Stunden war für mich das absolute Highlight des Galapagos Trips. So viele Brutvögel hautnah.
Zu sehen bekamen wir Fragatt Vögel und Patiazules. Ebenso große Landleguane und putzige neugeborene Seewölfe. Die erwachsenen Tiere besorgten gerade Futter.
Von den hochpreisigen Touren, die angeboten werden, gilt Saymour Norte als ein Muss. Bartolome denke ich, kann man weglassen. Vulkan Landschaften bekomme ich auch auf der Insel Santa Isabella zu sehen.
Die Tour wurde auf einer luxurösen Yacht durchgeführt. Mahlzeiten und Erfrischungsgetränke, sowie Kaffee waren inklusive. Für 14 Touristen hatten wir 5 Mann Besatzung und 2 Guides dabei. Also recht aufwendig das Ganze!
Der abschliessende Bade- und Schnorcheltrip am Playa “Las Bachas” flachte aber deutlich ab, zu dem, was wir zuvor erlebt haben.
Auf dieser Tour lernte ich Ellen aus Atlanta kennen. Sie machte ebenso wie John nur einen Kurzurlaub von 14 Tagen. Fokus war Galapagos.
Wir trafen uns nach der Tour in einem Cafe. Ihre Einstellung zu Tourismus: Der muss nachhaltiger werden! CO2 Abgabe für jede Flugreise und Bettensteuer in Hotels, ja das muss sein, denn so wie bisher, darf und kann es nicht weitergehen. Sie findet Trump als eine Schande für die Nation. Was die CO2 Abgabe betrifft: Diese Meinung teile ich mit Ellen. Wir sind uns beide einig gewesen, dass für ein Langstreckenflugsegment eine Abgabe von Dollar 200 auf jeden Fall angemessen erscheint. Für den Rückflug gilt demnach das Gleiche.
Für Hotelübernachtungen muss es Abgaben geben! Auch wenn diese meinen Urlaub deutlich verteuern würden. Wir beide sprachen darüber, dass 10 Dollar pro Bett und Tag Sinn machen.
Alles vorausgesetzt, dass die Abgaben ausschliesslich für glaubhaft nachhaltige Massnahmen eingesetzt werden.
Die zweite und kleinere Tour führte mich zu Ausflugszielen in der Bay von Puerto Ayora. Mit Dollar 25 ist diese 4 Stunden Tour definitiv angemessen.
Für die Insel Santa Cruz sind 7 Tage ein guter Ansatz, alles zu sehen. Respektive, dass man einige teure Ausflüge weglässt.
Die zweite Woche führte mich auf die Insel “Santa Isabella”. Hier gab es um den 01. Oktober herum einen Corona Fall bei 3.000 Inselbewohnern. Daruafhin sollte die Insel für 3 Wochen für Touristen geschlossen werden.
Aber: Wer eine Hotelreservierung auf Santa Isabella hat, darf trotzdem kommen. Die 3 Wochen Touristensperre wurde am 09. Oktober bereits wieder aufgehoben. Aber was nützen solche Regeln, wenn dennoch ca. 20 bis 30 Touristen auf der Insel sind, die Avionetas Kleinflugzeuge Touristen einfliegen und die Boote statt 1 mal pro Woche jetzt wieder 3 mal verkehren dürfen.
Hier hält man es nicht so richtig mit Regeln! Wir sind nicht in Europa!
Auf der Insel Isabela lernte ich Zaka aus Bayern kennen. Er lebt bereits seit 35 Jahren in UK. Aus einem 3 Wochen Trip, der Ende Februar startete, wurde ein unfreiwilliger Trip, der jetzt noch andauert. Er strandete auf den Galapagos Inseln, dank des Lockdowns.

Wir lernten uns auf einer Vernissage kennen, auf der mehrere Künstlerinnen ihre drei Wandmalereien in Puerto Villamil, dem Hauptort von Santa Isabela einweihten.
Neben zwei üppigen Abendessen gingen wir mit anderen Touristen auf eine Tagestour mit 24 km Wanderung zum Vulkan de Azufre. Hierbei handelt es sich um die längere der beiden Vulkanwanderungen auf dieser Insel. Um die gelb leuchtende dampfende Lava erleben zu dürfen, musst Du Dir Dein Erelebnis durch die anstrengende Wanderung erarbeiten.
Unsere Gruppe mit Pablo als Guide hat super harmoniert. Wir haben unsere Erlebnismomente auf Bildern festgehalten.

Mit Paula und ihrem Bekannten aus Cuenca hatte ich zwei Tage zuvor die Tour zum Vulkan Sierra Negra gemacht.
Der Höhepunkt, den ich mit Zaka und einer hier lebenden Spanierin erleben durfte, war ein Kampf zwischen zwei großen Meeres Leguanen. Ich habe die beiden auf dem Balkon entdeckt, da wo Zaka wohnt. In den nahegelegenen Lava Steinen leben mehr als 100 Leguane. Die beiden großen Männchen leben dort nicht. Ein Pascha kam vor ca. 3 Wochen hierher, der andere eine Woche später. Jetzt kämpfen beide um die Vorherschaft. Das kann sich wochenlang hinziehen.
Mit Zaka habe ich mich sehr gut verstanden. Er ist 57 Jahre alt. Wir werden uns bestimmt wiedersehen. Er betont, dass er hier auf der Insel an einem sehr sicheren Ort sich aufhält, wo es eher kaum Corona gibt.
Ich habe Santa Isabela am 12.10.2020 wieder mit dem Boot Richtung Puerto Ayora verlassen. Mit Zaka kommuniziere ich regelmässig per What´s App.
Auch Paula aus Cuenca finde ich sehr sympathisch. Sie betreibt in Cuenca mehrere kleine Hotels. Ihre beiden Ehemänner, mit denen sie Kinder hat, hat sie in die Wüste gejagt. Sie lässt es sich nicht bieten, von Männern in die Position des Hausfrauendaseins gedrückt zu werden. Paula ist selbstständig. kreativ, hat Ideen und ihren eigenen Kopf. Genau das gefällt mir an ihr.

Während der Tagestour zum Vulkan Sierra Negra betonte unser Guide, dass die Lockdown Massnahmen eher der Erhöhung der Sicherheit dienen, als stattdessen den Zweck erfüllen, das Virus in seine Schranken zu weisen.
Ich denke in Ansätzen ähnlich. Ich gehe davon aus, dass wir vor einer zukünftigen gigantischen Krise stehen, die alles bis dato dagewesene in den Schatten stellt. Ich denke da an eine Inflation. Eine solche wird Technoligie basierende Massnahmen und Regeln bringen, wie wir sie noch nie hatten.

Aber die Leute, die stets davor gewarnt haben, sehr vorsichtig mit sozialen Medien umzugehen, um nicht zum gläsernen Menschen zu werden, dass sind heute leider diejenigen, die alles mit sich machen lassen, was der Staat uns vorschreibt. DDR Bürger verwendeten einen super Begriff für solches Handeln: Wendehälse!
Ich verstehe unseren Tourguide sehr gut. Seit 7 Monaten kämpft er ums Überleben. Wenn die USA keine lockere Corona Politik hätten, würden noch weniger Touristen nach Galapagos kommen.
Santa Isabela ist noch viel ursprünglicher als Santa Cruz. Die Tiere sind sehr zutraulich. So viele Seewölfe und Leguane. Da hatte ich meine Freude. Und hier hat es die sagenumwobenen Vulkane.
Auf dem Rückweg Richtung Flughafen übernachtete ich wieder im Vista Al Mar in Santa Cruz. Dort traf ich erneut Tali und André. Tali ist Argentinerin und arbeitet als Journalistin für diverse Medien, u.a. in Spanien. André kommt aus Russland und lebt in Israel. Beide sind Langzeitreisende.
Wir gingen zusammen mit Kajaks in eine nahegelegene Lagune und gestalteten unsere Mahlzeiten gemeinsam. Essen gemeinsam macht viel Spass.
Somit gehen jetzt 3,5 Monate In Ecuador zu Ende. Ich habe Vieles gesehen und erlebt. Das überschaubare Land gut kennengelernt und interessante Leute getroffen. Reisen war zunehmendst wieder möglich. Die Einschränkungen wurden stets weiter gelockert und die ersten Touristen kommen wieder.
Reisen mit vielen Hürden! Auf nach Peru!
Von Galapagos Flughafen aus treibt es mich zu einer mehrtägigen Hürdentour nach Iquitos in Peru. Diese drei Tage waren nichts für schwache Nerven. Bereite Dich auf einen Wechsel in ein anderes Land, ausser den USA, sehr gut vor! Oder Deine Reiseträume werden im Chaos enden.
Mein Plan bestand daraus, lediglich nach Peru zu kommen. Weitere Planungen lege ich erstmal auf Eis.
Als ich wieder im Casa Michael Hostel in Guayaquil ankam, da musste ich wieder einen PCR Test machen, denn der ist Vorschrift, um nach Peru zu reisen.
Ich suchte noch am 13.10.2020 in Guayaquil zwei Labore auf, um den Test zu machen. Im ersten Labor betrug der Preis 80 Dollar, aber ich hätte das Testergebnis erst am 16.10.2020 bekommen. Mein Flug sollte aber um 15.10.2020 stattfinden.
Das zweite Labor war nur eine Aussenstelle. Dort konnte ich den Test nicht machen.
Am 14.10.2020 begab ich mich zu einem Labor, dass 88 Dollar verlangt. Aber auch hier hiess es, sie benötigen 48 Stunden um mir das Testergebnis mitzuteilen.
Dann suchte ich in einer großen Mall ein Labor auf. Für 65 Dollar war es das preiswerteste. Tali hatte es mir empfohlen. Aber auch hier die Aussage: Wir benötigen 2 Tage.
Im letzten und teuersten Labor sollte es klappen. Bei Interlab haben sie ein Drive In eingerichtet. Kosten 120 Dollar, die ich auf 114 Dollar drücken konnte. Testergebnis noch am selben Tag um 23 h.
Am 15.10.2020 also mein Flugtag, lag das Testergebnis morgens noch nicht vor. Auf dem Weg zum Flughafen in Guayaquil suchte ich das Labor nochmal auf. Sie sagten mir, dass das Ergebnis um 10 h vorliegt.
Anschliessend begab ich mich zum nahegelegenen Flughafen.
Ich wollte einchecken: Die Mitarbeiterin der Latam Fluggesellschaft wollte mein Salvo Conducto für Peru sehen. Das hatte ich am Vorabend Online beantragt und erstellt. Dann wollte sie den PCR Test sehen. Den hatte ich um 7:30 h jedoch nicht. Sie befragte ihre Chefin. Die sagte, das ich ohne Testergebnis nicht fliegen darf. Auch nicht nach Quito, was ein Inlandsflug ist.
Weil der nächste Flug erst am 17.10.2020 stattfinden würde, wäre mein PCR Test länger als 72 Stunden her. Ich hätte somit einen neuen Test für 114 Dollar machen müssen.
Den Mitarbeiterinnen der Latam interessierte es nicht, dass ich das Testergebnis bekomme, während ich in Quito umsteige auf den Flug nach Lima.
Da rastete ich aus, das wollte ich mir nicht bieten lassen. Die vielen Geschäftsleute, die zu ihren Terminen nach Quito flogen, brauchten auch keinen PCR Test machen.
Ich begab mich zum Verkaufsschalter der Latam. Die Mitarbeiterin wollte mich umbuchen. Da klingelte ihr Telefon. Es wurde entschieden, dass ich mitfliegen darf, aber erstmal nur bis Quito. In Quito sollte ich erneut einchecken, sobald das Testergebnis vorliegt.
In Quito wartete ich im Business Center des modernsten Flughafens auf dem gesamten Kontinent. Um 11:30 h lag das Testergebnis nicht vor. Ich begab mich zu einem Mitarbeiter der Latam. Vorher musste ich aber der Security erklären, was mein Problem ist. Einchecken für Lima war erst ab 14 h möglich. Daher durfte ich nicht vorher in die Abflughalle. Das Business Center liegt gegenüber.

Die Security liess mich passieren. Der Latam Mitarbeiter rief bei Interlab an. Dauernd besetzt. Erst nach 30 Minuten erreichte er eine Mitarbeiterin. Diese teilte mir mit, das mein Testergebnis um 13 h vorliegt.
Um 14 h lag es immer noch nicht vor. Der selbe Mitarbeiter versuchte Interlab wieder zu erreichen. Obwohl wir die Durchwahl Rufnummer bei Interlab hatten, dauerte es 45 Minuten, bis jemand antwortete. Ich hatte dann um 14:45 h mein Testergebnis.
Das waren aufregende Stunden. Es war völlig unklar, ob ich fliegen darf. Ich war total genervt und mein Puls war auf 180. Es kamen weitere Fluggäste zum Einchecken, die keinen PCR Test gemacht hatten. Niemand von ihnen durfte mitfliegen.
Dann musste ich noch ein Visier kaufen. Jeder Fluggast musste Visier und chirurgische Maske tragen. Es wurden beim Einchecken Fluggäste darauf hingewiesen, dass ihre Masken nicht den Vorschriften entsprachen. Sie konnten aber zugelassene Masken im Airportshop erwerben.
Auf dem erneuten Weg ins Business Center traf ich auf ein Fernsehteam. Die wollten ein Interview von mir. Ich absolvierte es auf Spanisch!
Um 15 h konnte ich einchecken. Weil das WLAN im Business Center ausfiel, hatte ich das Testergebnis nicht auf meinem Handy. Der freundliche Latam Mitarbeiter half mir erneut und ich konnte das Testergebnis über sein Handy auf meins übertragen.
Weil ich Premium Economy flog (mit Aufgabegepäck billiger als Economy), bat ich darum, mir eine Einladung für die VIP Lounge zu erstellen. Der Mitarbeiter machte das dann. Freiwillig angeboten hat er es aber nicht.
Bei der Ausreisekontrolle sagte mir der Passbeamte, das ich meine Aufenthaltsgenehmigung um 15 Tage überzogen habe. Dann musste er den Fall klären. Ich hatte jetzt die Möglichkeit eine Strafe zu bezahlen oder eine Einreisesperre für 1 Jahr nach Ecuador zu akzeptieren. Ich entschied mich für die Einreisesperre.
Um 15:30 h kam ich in der VIP Lounge an. Dort genoss ich das Bufet, Wein, Säfte und Kaffee Spezialitäten. Und nochmal tief Luft holen. Die zurückliegenden Stunden waren nichts für schwache Nerven.
Um 16:46 h ging der Flug nach Lima los. Ich sass vorne in der Premium Economy. Trotz Corona gab es vollen Service mit warmen Essen und Getränken.
In Lima angekommen, da fanden sehr lasche Kontrollen statt. In Ecuador hat es an den beiden großen Airports Corona Zentren mit Ärzteteams. Hier in Lima Fehlanzeige. Auch die Körpertemperatur wurde nicht gemessen.
Ein Flughafenmitarbeiter wollte das Salvo Conducto sehen, plus das PCR Testergebnis mit Datum. Der war kein Arzt. Fragen zur Gesundheit wurden nicht gestellt. Die Passbeamtin wollte auch beides nur kurz sehen. Es wurden keine Kopien des Testergebnisses verlangt. Auch gab es keinerlei Desinfektionsmassnahmen, so wie diese in Ecuador durchgeführt werden.
In Ecuador ist am Flughafen alles auf Corona ausgerichtet. Hier in Lima sieht man die Zeichen für Abstandsregeln und Spender für Alkoholgel. Mehr nicht! Personal der Gesundheitsbehörde scheint am Flughafen nicht präsent zu sein.
Ich wohnte im “El Viajero” Hostel beim Flughafen. Das Hostel befindet sich nur 10 Minuten Fussweg vom Terminal entfernt. Es ist einfach aber sehr sauber. Das Viertel ist eher ärmlich. Etwas Vorsicht ist angesagt! Gefährlich war der Weg dorthin aber nicht.
Der Besitzer sagte mir, dass in den letzten Tagen Ausländer zur Abreise da waren. Neuankömmlinge hatte es aber viel weniger.
Am nächsten Morgen flog ich weiter nach Iquitos. Strenge Kontrollen um ins Terminal zu kommen, gab es nicht. Das war in Ecuador anders. Man muss nur sein Ticket bzw. Bordkarte zeigen. Mehr nicht. Aber der Flughafen war recht voll.
Während des Inlandsfluges muss jeder Maske und Visier tragen. Auf Bordservice wird verzichtet. Man will Kontakt vermeiden.
In Iquitos fiel mir auf, wie viele Menschen ohne Maske rumlaufen. das war in Ecuador aber ganz anders!
Fazit für Reisen zwischen zwei Ländern in Lateinamerika:
- Strassenübergänge bleiben zwischen den meisten Ländern vorerst geschlossen
- Somit sind Flugreisen erforderlich
- PCR Test mindestens 48 Stunden vor Abflug erledigen
- Nur mit Testergebnis zum Flughafen gehen, wenn Du zum Zielflughafen im Zielland durchcheckst und gleichzeitig Dein erster Flug ein Inlandsflug ist
- Nur mit chirurgischer Maske reisen, z.B. KN95
- Visier, da wo erforderlich ist, vorher kaufen
- Hotelreservation am Zielort des Ziellandes inklusive Bestätigung zwingend erforderlich
- Salvo Conducto ausfüllen und auf Dein Handy laden
Warum ich auf Ayahuasca Zeremonien verzichte
Die Stadt Iquitos liegt tief im Amazonas Urwald. Diese Stadt mit mehr als einer halben Million Einwohner ist von der Aussenwelt nur auf dem Wasserweg oder dem Flugzeug erreichbar.
Iquitos gilt als ein wichtiges Reiseziel für Backpacker in Peru. Warum? Weil der Urwald so schön ist? Nein! Das Schlüsselwort heisst Ayahuasca.
Es kommen somit hier Menschen her, die einen Selbsterfahrungstrip anstreben. Schamanische Ayahuasca Zeremonien werden Dir in Deinem Hostel in Iquitos gerne angeboten. Sie finden in der Regel in Urwaldcamps statt.
Das Ganze für die Dauer von 5 bis 7 Tagen kostet ab EUR 350 aufwärts. Die Teilnahme an einer durch einen Schamanen durchgeführten Zeremonie kostet mindestens US Dollar 100 für eine Sitzung zwischen 20 h und Mitternacht. Während einer 7 tägigen Therapiedauer werden i.d.R. 3 Zeremonien angeboten, also jeden zweiten Tag.
Gemessen an den Preisen niederländischer Ayahuasca Zentren, die solche Zeremonien anbieten, sind die Preise hier, die für 7 Tagen bis EUR 600 hochgehen können, ein Witz. Daher verzeichnet Peru und Iquitos einen stark zunehmenden Tourismus, der sich für Ayahuasca interessiert.
Aktuell hat es jedoch keine ausländischen Traveller hier, die sich für solche Zeremonien anmelden würden. Das wäre für mich besonders wichtig gewesen, weil sich während der 4 bis 5 stündigen Zeremonie-Dauer auch Gruppenprozesse entwickeln.
Meine Erfahrung mit Halluzination und LSD Trips sind nicht die Besten. Zuletzt habe ich einen LSD Trip vor mehr als 30 Jahren geschmissen. LSD oder Magic Mushrooms, das waren nie so richtig mein Ding.

Ich sehe, dass der Ayahuasca Tee in diese Richtung geht. Auf meiner Urwald Tour nach San Antonio am Rio Momón gelegen, betonte unser Guide, der auch als Schaman arbeitet, dass der Ayahuasca Trunk für Zeremonien durch eine weitere Pflanze ergänzt wird, damit die Halluzinationen noch verstärkt werden.
Ich entschied mich aus drei Gründen gegen eine schamanische Ayahuasca Zeremonie:
- weil keine Gruppe vertreten durch Traveller mit ähnlicher Weltanschauung
- meine bisherigen Erfahrungen mit LSD
- Kosten
Ich buchte eine Urwaldtour für das “Amazon Camp”, welches am Rio Momón und nur 1 Stunde entfernt vom zentralen Platz in Iquitos liegt. Die Tour kostete mich EUR 120 für 4 Tage und 3 Nächte. Das Camp gehört zu den aktuell sehr wenig geöffneten Dchungel Einrichtungen.
Es kamen jeden Tag peruanische Touristen zum Camp. Ausländer traf ich keine an. Die Tour nach San Antonio und dem Urwald Marsch waren Teil des Programms. Ebenso bekam ich zwei sogenannte Rundbauten zu sehen, wo die indigene Bevölkerung ihre Tänze und Kultur demonstrieren und anschliessend ihre Kunstartikel zum Verkauf anbieten. Diese sehr spirituellen Bauten werden insbesondere für schamanische Ayahuasca Zeremonien verwendet.
Mit dem Eigentümer des Amazon Camp sprach ich über solche Zeremonien. Er betonte, dass es sehr vereinzelt dabei zu Todesfällen gekommen ist. Die Gefahr dabei auf einen sogenannten Horrortrip zu kommen, ist also gegeben.

Die Tourangebote vom Amazonas Camp waren ok. Das von Gudrun aus Linz an der Donau seit mehr als 28 Jahren geführte Schmetterlingzentrum und die Tour nach San Antonio waren am interessantesten. Die weiteren Angebote finde ich eher austauschbar. Im Vergleich zu den Galapagos Inseln bekam ich wenige Tiere zu sehen.
Meine Pantanal Tour vor knapp 5 Jahren mit dem Fang einer Anakonda und den “Aras Azules” war ergiebiger. Das Amazon Camp bietet einen tollen Pool an, der neu und gepflegt ist. Aber für EUR 30 pro Tag kann ich auch nicht allzuviel erwarten.
Insgesamt verbrachte ich eine Woche in der Amazonas Region. Wie so häufig in den letzten Monaten, war ich der erste Neuankömmling im Hostel seit Februar 2020. Alle anderen Hostelgäste leben in Peru.
In Iquitos musste ich ja auch meine Weiterreise planen. Es gibt zwei Möglichkeiten auf dem Wasserweg nach Yurimaguas zu kommen.
Ich begab mich somit zum Frachtschiffhafen, um mir die alten Seelenverkäufer anzusehen. Ich schaute mir ein Frachtschiff an, welches am nächsten Tag ablegen sollte. Komfort und Diebstahlgefahr waren der Grund für mich, eine solche Tour nicht in betracht zu ziehen. Juan, der Hostelwirt warnte mich vor Frachtschiffreisen.
Somit reiste ich am 22.10.2020 mit einem schnellen und 500 PS starken Lancha von Nauta nach Yurimaguas. Das Ticket kaufte ich drei Stunden vor “Leinen los” in Nauta im Hafen. Es kostet 200 Soles. Die Fahrt dauerte 19 Stunden. Nach Nauta kam ich mit einem Linientaxi (Van) von Iquitos aus. Yurimaguas ist 2,5 Stunden entfernt im Linientaxi von Tarapoto.
In Nauta traf ich zwei sehr trinkfeste Traveller aus Italien und der Schweiz. Beide sind nicht mehr die jüngsten. Sie leben seit mindestens Februar und vor dem Lockdown im Urwald. Nauta ist nichts mehr als ein Hafen, der die Schiffspassage für Iquitos um ca. 200 km verkürzen soll.
Die Fahrt mit dem Lancha war für sich ein kleines Erlebnis. Ich war mit als erster an Bord und konnte mir somit den besten Sitzplatz im Boot sichern. Denn es kann eng werden! Auffällig war, dass die Fahrgäste die Toilette recht sauber hielten. Toilettenpapier gehört mit ins Gepäck! Schlafen konnte ich sehr gut auf dem Kahn. Es gibt nur wenige Zwischenstopps.
Am Abend erlebte ich noch den Sonnenuntergang auf dem Rio Maranón. Am Folgetag konnte ich noch viele Stunden das Leben auf dem Fluss erleben. Und wir überholten einige Frachtschiffe. Unser Lancha hat die dreifache Geschwindigkeit im Vergleich zum Kutter.
Frühstück, Getränke und zwei Filme gehören zum Angebot dieses Urwald Schiffserlebnis. Ich kann diese Reisevariante nur empfehlen. Es muss nicht das Flugzeug sein. Und Tarapoto hat auch viel zu bieten!
Regionen San Martin & Amazonas: Perus Norden entdecken
In der Region Amazonas bin ich bereits 2 mal gewesen, zuletzt vor 9,5 Jahren. Die Region San Martin ist neu für mich. Eine Region bildet einen Bundesstaat ab und sie untergliedert sich in Provinzen.

Als erstes fiel mir hier auf, dass im Rahmen der Corona Massnahmen, die Kleinbusse in Peru ihre Fahrpreise im Rahmen der Abstandsregeln und “Social Distancing” verdoppelt haben. Es dürfen nur noch etwas mehr als die Hälfte der sonst üblichen Fahrgastanzahl befördert werden. Übrigens müssen in Peru in Fernbussen, dazu zählen auch die Kombi Vans, neben Masken insbesondere Gesichtsvisiere getragen werden. Daran hält sich aber nicht jeder, zumindest was das Visier betrifft. Du musst es aber stets dabei haben.
In Ecuador fahren ja stets große Busse. Die Abstandsregeln galten dort auch für viele Monate. Fahrpreiserhöhungen gab es nicht.

Als erstes zog es mich nach Tarapoto. Diese Stadt ist nichts Besonderes. Eine Übernachtung und dann weiter zur “Laguna Azul” und ins Dorf Sauce. Dort blieb ich zwei Tage und Nächte ab dem 24.10.2020.
Hier gibt es super Fisch aus dem See zu essen namens “Tilapia”. Davon machte ich mehrfach Gebrauch.
Bootstouren werden hin zu einem hochpreisigen Erlebnispark angeboten. Eine Seilrutsche über den See für EUR 20 oder 10 Minuten mit dem Wassermotorrad für EUR 12 ersparte ich mir. Weil jetzt doch wieder einige peruanische Touristen an den Wochenenden hierher kommen, laufen die Angebote recht gut. Mittagessen war hier doppelt so teuer wie im Dorf. Aber es geht um das Erlebnis! Der Eintritt in diesen Funpark ist frei!

Die Laguna Azul erreichst Du über einen Fluss, den Du auf einer großen Eisenplatte überquerst. Statt Fähre eine Platte, auf die so einige Fahrzeuge passen. Danach fährst Du auf einer kurvigen Schotterpiste mindestens 40 Minuten bis Sauce. Zum Glück hat der Busfahrer für den Fall eines Falles entsprechende Beutel dabei.
Für Kulturinteressierte ist das Castillo de Lamas ein absolutes Muss. Ich fühlte mich am 26.10.2020 wie in Spanien. Untermalt wird das kurze Adelserlebnis mit klassischer Musik. Wie sonst üblich in Peru mit den Regeln der “Bioseguridad” wurden hier der Eintrittspreis nicht verdoppelt.
Ich kämpfte mich auf der Natinalstrasse 5N weiter Richtung Chachapoyas in der Region Amazonas vor.
Einen weiteren Stopp machte ich an der “Naciente de Tioyacu” einem dem Flusslauf gestalteten Badeparadies, dass Du mit sogenannten Tubes (LKW Schlauch) erlebst. Aber im Gegensatz zu “Vang Vang” ist hier Alkoholkonsum verboten, denn wir befinden uns in einem Familienpark. Corona Regeln gelten hier! Aber wer trägt in einem Wasserpark schon Maske? Nettes Naturerlebnis, aber nicht viel mehr. Bei Peruanern und für den niedrigen Eintrittspreis recht beliebt.
Fazit für die Region San Martin: Sie bildet eine Durchgangsstation zwischen Iquitos und Chachapoyas auf dem Landweg. Herrliche Landschaft. Das Castillo de Lamas ist das Highlight.
Ich lernte jetzt, dass die Fahrt mit den kleinen Vans recht nervig sein kann. Erstens sind sie aktuell nicht ganz so preiswert. Die grossen komfortablen Reisebusse sind wesentlich besser und günstiger. Aber sie fahren nur lange Distanzen und ohne Zwischenstops und stets nur nachts. Um Land und Leute zu erleben, ja dafür sind sie ungeeignet.
Die Vans fahren ebenso auf kurzen Strecken auch nur von A nach B. Zwischenstops gibt es nicht. Du zahlst immer den Einheitspreis. Der Fahrer nimmt Dich von unterwegs nur dann mit, wenn er einen freien Platz hat.
Beim Transport hat also Ecuador die Nase vorn.
Am 28.10.2020 komme ich in Cocachimba, einem Weiler mit wenigen Häusern in der Provinz Chachapoyas in der Region Amazonas an.
Hier bin ich vor 9,5 Jahren schon mal gewesen. Die Berge, Felsformationen und Wasserfälle sind schier unglaublich. Das Dorf hatte im Jahr 2012 kein einziges Hotel. Heute gibt es ca. 10 recht gute Unterkünfte hier. Ein 3 Sterne Hotel ist auch dabei.
Die Cascada de Gocta (2002 von Stefan Ziemendorff, einem Deutschen Entwicklungshelfer der GIZ entdeckt) mit ihren 771 Metern Höhe auf zwei Fallebenen ist der höchste und beeindruckendste Wasserfall Perus. Das hat mich 2012 bereits beeindruckt, somit bin ich wieder hin.
Die Wanderung dauert mit Pausen ca. 6 bis 7 Stunden hin und zurück. Am 29.10.2020 zählte ich ca. 55 Wanderer an einem Donnerstag. Eigentlich nicht schlecht! In normalen Zeiten kommen ca. 200 bis 300 Touristen zumindest am Wochenende hier her.

Die meisten Gäste kommen mit einem Touristenvan aus Chachapoyas. Das kostet 50 Soles. Das Problem bei diesen Touren ist, dass der Guide darauf achtet, dass jeder den Eintritt von 20 Soles für den Wanderweg bezahlt. Weil ich im Dorf übernachtete, bezahlte ich das nicht im Gemeindebüro. Am Weg kontrolliert niemand, ob Du ein Ticket hast.

Im Jahr 2012 machte ich alle Touren von Chachapoyas aus. Jeden Abend ging es dann wieder zurück in die Stadt. Jetzt gestalte ich das anders. Ich übernachte dort, wo die Attraktionen sind. Die Fahrten mit den Vans bzw. trampen sind preiswerter als die Touren und so manchen Eintrittspreis erspare ich mir.
Am 30.10.2020 zog es mich nach Mendoza. Diese Kleinstadt liegt abseits von Gut und Böse. 3,5 Stunden auf einer Holperpiste und 84 km von Chachapoyas dorthin.
Mendoza ist berühmt für seinen Hochland Kaffee. Davon leben viele hier. Was ich aber hier nicht zu sehen bekomme, ja das ist die Kokain Produktion. Tief und abseits in den Bergen wachsen die Kokapflanzen und “Weisses Gold” bringt den armen Bauern zumindest ein kleines Einkommen.
Aber das Ganze läuft diskret ab. Da komme ich nicht hin. Jeder redet aber darüber.
Mendoza ist so abgelegen, so dass selbst die Touranbieter in “Chacha” es nicht auf ihrem Radar haben. Es gibt einen Flugplatz hier und die Avionetas bringen Dich in 20 Minuten für nur 60 Soles nach Tarapoto. Ich habe sogar ein Kleinflugzeug gesehen, also es funktioniert.
Morgens um 7:30 h trampte ich zur Caverna Omia. Der Fahrer hielt extra für mich am Privathaus des Betreibers der Tropfsteinhöhle an, um ihm Bescheid zu sagen, dass ich in die Höhle will.
An der Höhle angekommen, wartete ich auf den Besitzer und Guide, der mit dem Fahrrad hinterher kam. Wenige Minuten später hält ein Taxi an und lässt 4 Fahrgäste heraus. Zwei davon ebenso aus meinem Hotel. Anschliessend kommt der Guide mit dem Rad daher.
WOW! Ich habe Glück! Vor genau 7 Tagen waren die letzten Gäste hier. Und jetzt komme ich und habe gleich 4 Follower!
Wir tragen uns im Gästebuch ein. Die letzten Ausländer, die hier waren, kamen am 8. März (Franzosen). Seit dem 28. September empfängt Cesar wieder Gäste.
Mit Taschenlampen geht es in die Tropfsteinhöhle. Am Eingang musst Du kriechen, drinnen geht´s dann auch aufrecht. Ein tolles Erlebnis! Die Caverna Omia gilt als die schönste aller Höhlen der Region.
Danach machen wir eine Wanderung zusammen zu den Termales Tocuya. Ein sehr schöner Spaziergang von ca. 8 km durch das Kaffeeanbaugebiet und tropischer Natur. Ich halte selbstverständlich Ausschau nach Koka Pflanzen. Zu sehen bekomme ich keine.
Die Banos Termales sind noch nicht offiziell wieder geöffnet, aber jeder kann da hin.
Der Ausflug dauerte ca. 8 Stunden. Ich lernte Paulino und seine Tochter kennen. Ebenso einen Mechatroniker. Der 4. der Runde sagte nicht viel. Alle 4 kommen aus “Chacha”. Aber für dieses Erlebnis habe ich jetzt wirklich gute Spanisch Kenntnisse. Hier spricht keiner Englisch!
Zurück fuhren wir die 21 km auf der Piste per Anhalter. Aber der PickUp Fahrer, der viel Baumholz geladen hatte, verlangte Geld. 10 Soles pro Fahrgast! Nicht ganz wenig, wie ich empfinde.
Ja es ist üblich in Peru, dass man fürs Trampen etwas gibt. Ich trampe ja hier öfters. Mal ist es umsonst, mal zahle ich. So mancher Fahrer spricht mich auch direkt an, weil er die Fahrtkosten teilen will.
Der Ausflug von “Chacha” zu den Kaffeebauern nach Mendoza gibt Dir ein peruanisches Erlebnis ohne den üblichen Tourismus. Wenn Du Zeit hast, solltest Du das machen. Für die Ausflüge in der Region Mendoza benötigst Du einen ganzen Tag (Kaffee, Höhle, Terme). Also stets 2 Übernachtungen in dem extrem rustikalen Mendoza einplanen.
Ziehe In Erwägung, wenn Du von oder nach Tarapoto willst, eine Avioneta zu nehmen. Das spart Dir allein 2 volle Tage Reisezeit. In Mendoza gibt es ein Reisebüro!
Last but not least zog es mich in dieser Region nach Chachapoyas. Dies war am 02.11.2020 meine letzte Station in der Region Amazonas.
Das Fortaleza Kuelap und das Mumien Museum Leymebamba bleiben noch geschlossen. Die Protokolle zur Eröffnung dieser wichtigen Attraktionen lassen noch auf sich warten. Aber für die Inka Ruinenstadt Kuelap soll es wohl am 12.11.2020 so weit sein, dass eröffnet werden darf.
In Chachapoyas traf ich keinen einzigen Ausländer an. Im Hostel war ich wieder mal der erste ausländische Traveller, der dort seit März übernachtet hat. Neben mir gab es dort einen Rechtsanwalt aus Lima, der in “Chacha” aktuell arbeitet.
“Chacha” war also wie ausgestorben. Absolut nichts los! Kein schönes Cafe mit gefülltem Leben, keine Kneipe, nichts! Daher galt für mich: Essen im Hostel, denn es hat dort eine Küche. Zumindest konnte ich ein paar Worte mit dem Rechtsanwalt wechseln.
Kolonialstädte des Nordens von Peru lassen grüßen
Am 03.11.2020 fuhr ich mit einem Kombivan in 7 Stunden die atemberaubende Strecke von “Chacha” nach Celendin. Diese Strasse fuhr ich im Mai 2012 in einem Teilabschnitt zu zweit per Anhalter. Damals gab es kein Corona. Aber wegen der Trinkwasserverseuchung durch die Goldminen in der Region Cajamarca, gingen die Bauern auf die Strasse. Und die Busse blieben im Depot. Da half nur eins: Daumen raus!
Heute fahren die Busse und Vans. Die Buslinie jedoch nur noch über Nacht.
Es hat sich in 9,5 Jahren viel getan. Die winzige Paßstrasse zwischen Leymebamba und Celendin ist jetzt asphaltiert. Nur kleine Busse können sie passieren. Die tödliche Unfallgefahr, insbesondere bei Nachtfahrten dürfte gigantisch sein. Die Vans kommen da bestimmt besser und sicherer durch.
Die Strecke gilt als eine der schönsten von Peru. Von der Passhöhe auf 3.600 Meter geht es runter auf 900 Meter um den Fluss Maranón, den ich von der Bootsfahrt bereits her kenne, zu queren und dann wieder rauf auf über 3.000 Meter. Die Fahrt runter dauert alleine 2,5 Stunden, die Fahrt rauf immerhin 90 Minuten.
Nachts würde ich das nicht fahren wollen. Ich denke jedoch, dass Personenbeförderung nach dem ersten tödlichen Unfall für diese Strecke verboten wird. Eine Todespiste ist diese Strasse aber allemal. Sie ist praktisch ungesichert. Leitplanken Fehlanzeige!
Cajamarca liegt im Hochgebirge auf 2.750 Meter Höhe. In dieser schönen Kolonialstadt treffe ich nur wenige peruanische Touristen an.
Hier wurden bisher nur wenige Attraktionen wieder geöffnet. Angeblich soll Vieles am 15.11.2020 endlich wieder aufmachen. Das soll auch für die schönen alten Kirchen gelten.
Im Hostel bin ich selbstverständlich der einzige Tourist. Zumindest hat eins der vier Backpacker Einrichtungen geöffnet. Aber von ca. 11 Euro Umsatz mit drei Gästen kann das Hostel nicht leben. Mike aus Sao Paulo arbeitet im Hostel. Er ist aber auch Strassenkünstler. Der Hostel Eigentümer wird ihm wohl nur das Bett stellen.
Mir wird zumindest ein Ausflug zu einer nahegelegenen Lagune und einer Höhle, sowie einer Gitarren Manufaktur angeboten. Es nehmen auch 6 weitere Peruaner an der Tour teil. Alle anderen Touren fallen Corona bedingt, zumindest bis zum 15.11.2020 aus.
Selbst wenn sich Peru dem Tourismus zaghaft öffnen will, so werden wohl auf absehbare Zeit keine Traveller hierher kommen. Keiner will das Risiko mehr eingehen, einen Flugzeug für eine Fernreise zu besteigen, wenn man nicht weiss, ob man wieder zum Wunschtermin zurückfliegen kann. Die Lage ist einfach unüberschaubar.

Aktuell nimmt die Anzahl der sich in Peru befindlichen Touristen weiter ab. Viele, der noch aus der Vor Corona Zeit sich hier befindenden Ausländer denkt an Abreise. Reisen unternimmt fast keiner mehr. Die meisten befinden sich an festen Orten. Und das seit vielen Monaten! Beliebt sind eher Badeorte, keine Gebirgsregionen.

Wenn es keine zweite Corona Welle in Europa geben würde und gleichzeitig der Winter seinen ersten Gruß aussendet, ich glaube es dürften noch mehr abreisen.
Passanten schauen mich verstört an, weil sie seit vielen Monaten keinen Ausländer mehr gesehen haben.
Bei meinen Freunden daheim, finden einige es nicht gut was ich mache. Egoistisch, grenzüberschreitend! Ich lasse mich nicht einschüchter! Ich mache weiter! Dann treffe ich eher Einheimische und spreche immer besser Spanisch. Und preiswert ist es allemal! Lieber einen Gast als keinen!
Ich bin jetzt drei Wochen in Peru. Es hat viel weniger Touristen hier als in Ecuador. Das liegt sicherlich daran, dass Peru erst vor einem Monat seine Grenzen öffnete. Die Armut und die große Fläche des Landes geben ihr Übriges! Ecuador ist sehr bequem zu bereisen und bei Weitem nicht so arm. Peru ist irgendwie anders. Für mich aber ok!
Von Cajamarca zog es mich am 06.11.2020 weiter in die Küstenstadt Trujillo. Es war wirklich schwierig einen Fernreisebus zu finden, der am Tage fährt. Für 7 Stunden Fahrtdauer habe ich keine Lust nachts zu fahren. Die Anzahl der Fahrten wird aber jetzt stetig gesteigert. Die Hälfte des normalen Angebots dürfte bereits wieder erreicht sein.
Trujillo ist viel größer und quirliger als Cajamarca. Weil ich erst gegen 20 h hier ankam, buchte ich mein Quartier über Booking. Zum ersten mal seit März 2020. Und prompt: Die Unterkunft war dicht. Ein Passant rief den Betreiber an. Der entschuldigte sich für den Fehler. Ein Reserve Quartier hatte ich aber in der Pipeline. Wir riefen dort an. Alles klar! Innerhalb von 20 Minuten traf ich dann dort ein. Also die Haverie schnellstmöglich abgewendet.
Ich wäre hier auch nicht gegen 20 h eingetroffen, wenn es eine frühere Busverbindung gegeben hätte. Und der Bus, den ich von Cajamarca nach Trujillo nahm, fährt auch erst seit dem 01.11.2020 wieder. Zuvor gab es nur Nachtbusse, die bis 5 h morgens alle hier eintreffen. Ich verstehe nicht, warum bei relativ kurzen Strecken unter 350 km fast jeder so gerne nachts reisen und morgens um 4 h oder 5 h am Ziel ankommen mag.
Trujillo ist eine farbenfrohe und sehr bunte Kolonialstadt. Viele Häuser und Kirchen repräsentieren das spanische Erbe. Es lohnt sich hier einige Tage zu verbringen. Wenn Peru nicht so arm wäre, dann könnte man viel mehr aus dieser Stadt machen. Schöne Strassencafes und Restaurants fehlen! Die Stadt bietet einen morbiden Charme längst vergangener Tage. Und wer Geld in Trujillo hat, gibt es lieber im nahegelegenen Huanchaco aus.
Die Ruinenstadt Chan Chan befindet sich auf halben Weg in die Backpacker- und Surferhochburg Huanchaco. Stadtbusse verbinden Beides im 5 Minuten Takt und für wenig Geld.
Die Ruinenstadt Chan Chan ist jetzt am 07. November und an allen Wochenenden geöffnet und Eintritt wird nicht erhoben. Deshalb besser am Wochenende nach Trujillo reisen. So langsam werden aber alle Touristenattraktionen wieder geöffnet.
Huanchaco zieht junges Partyvolk und Surfer an. Eines der wenigen geöffneten Hostel ist Heimstätte für Feierwütige. Aber die Polizei vertreibt am Wochenende Besucher vom Strand. Surfer hingegen dürfen ins Meer. Es gelten hier Corona Regeln. Das betrifft insbesondere Alkoholkonsum unter freiem Himmel.

Der Badeort ist aber an den Corona geregelten Wochenenden dennoch zugänglich. In Chile war an so etwas im Sommer überhaupt nicht zu denken. Die Strandpromenade ist samstags rappelvoll. Es wird viel verzehrt und Alkohol darf in den Gaststätten bestellt werden.
Seit längerer Zeit wurde ich wieder von einem Dealer auf der Strasse angesprochen. Auch ein Markenzeichen von Badeorten mit Surfer Touch! Aber: Huanchaco ist dennoch nicht Mancora!
El Brujo ist eine Ruinenstätte in der Nähe des Dorfes Magdalena de Cao. Auch dort gilt “Freier Eintritt”, aber nur mit Guide. Am Wochenende kommen gerne Großstädter hierher, um in den Fischrestaurants des Dorfes “Magdalena de Cao” zu Speisen. Dieses Erlebnis solltest Du Dir nicht entgehen lassen. Ohne einer gebuchte Tour verfügst Du über Deine Wunschzeit. Ein Tourveranstalter wird Dir nicht ausreichend Zeit erlauben, hier Ceviche zu geniessen.
Am 09.11.2020 zog ich weiter nach Huaraz, einer der ganz großen Backpacker Hochburgen für Wander- und Bergsteigerfreunde in Peru.
Die Cordillera Blanca: Wandern und Klettern in schwindelerregenden Höhen
Die Cordillera Blanca zählt zu den beliebtesten Backpacker Zielen Perus. Auf Höhen von häufig über 4.000 Höhenmetern kann es im Kopf so richtig knallen. Du musst Dich also auf dieses Abenteuer vorbereiten, wenn Du nicht scheitern willst. Denn nur wenn Du Dich an diese Höhen gewöhnst, funkioniert Dein wirklich sensationelles Abenteuer.
Die Cordillera Blanca ist mit dem Bus nur 9 Stunden von Lima entfernt. Von Chimbote brauchen Busse 5 Stunden und von Trujillo sind es nochmal 2,5 Stunden extra.

Die meisten Traveller nehmen Nachtbusse. Aber tagsüber die spektakuläre Landschaft in einem Doppeldecker vom Oberdeck in der ersten Reihe zu geniessen, ist ein Erlebnis, das Du Dir nicht entgehen lassen solltest.
Ausgangspunkt für Deine Abenteuer im Hochgebirge ist die Stadt Huaraz. Hier befinden sich mehrere Hostel, u.a. das Andes Camp Backpacker, wo ich für EUR 3,70 inklusive Frühstück wohnte. Der Hostelwirt ist Profi, was geführte Touren betrifft. Er berät Dich auch für Deine eigenen Abenteuer ohne bebuchte Tour.
Am beliebtesten ist bei Backpackern der “Santa Cruz Trek”. Wird aber aktuell nur als Individualtour angeboten. Ich traf später in Cuszco zwei Traveller aus Litauen, die das individuell ohne Guide gemacht haben.
Höhepunkt für erfahrene Kletterer ist Bergsteigen auf den 6.768 Meter hohen “Nevado Huascarán”, dem höchsten Gipfel Perus und dem fünfthöchsten Berg Südamerikas. Die Tour kostet aber pro Person ca. US Dollar 2.000. Am besten eignet sich hierfür der Monat Juli.
Ich kam am 09. November in Huaraz an. Fast alle Tourangebote nach der Coronakrise wurden wieder aufgenommen. Ausländer hat es kaum welche hier. Auf meinen Touren traf ich nur Peruaner an, die Kurzurlaub für 3 bis 4 Tage machen. Ein Franzose, der seit Februar 2020 in Peru ist und den Lockdown erlebt hat, war sehr wanderfreudig und insbesondere ohne Tour und Guide.
Die Touren sind extrem preiswert und kosten im Paket gebucht nur ca. EUR 12 pro Tour und Tag. Die Touren dauern jeweils ca. 8 bis 9 Stunden. Der spektakuläre Ausflug zur “Laguna 69” startet morgens um 5 h und man kommt gegen 20 h erst wieder zurück.
Wenn ich vom üblichen Tourangebot spreche, so bildet die “Laguna 69” das absolut ansprechendste Angebot ab. Die Wanderung dauert alleine ca. 6 bis 7 Stunden für 14 km hin- und zurück. Sie startet auf ca. 3.900 Höhenmetern und bringt Dich nach 7 km auf sage und schreibe 4.604 Meter Höhe über dem Meer. Weil man zusätzlich auch die tiefergelegenen “Lagunas de Llanganuco” zu sehen bekommt, ist das für mich mit Abstand die beste Tour des Standard Angebots.
Wenn Du viele extrem hohe Berge sehen willst, dann buche die Tour zur “Laguna Parón”. Hier bekommst Du 5 extrem hohe Gipfel zeitgleich vor Deine Kamera. Ein absolutes Abenteuer, das Du nicht so schnell vergessen wirst.

Um den “Pastoruri” Gletscher auf ca. 5.000 Meter Höhe zu erleben, musst Du auch ein Tourangebot buchen.
Für die beiden erstgenannten Touren musst Du lange und teilweise nervige Busfahrten im Kombivan über Dich ergehen lassen. Die Fahrt im Bus dauert pro Tour 6 bis 7 Stunden hin- und zurück.

Die “Pastoruri” Gletscher Tour ist die abwechslungsreichste von allen Tourangeboten mit vielen Stops, aber auch die am wenigsten spektakuläre. Wegen der zahlreichen Besichtigungen und der geringeren Zeit im Bus, ist sie besonders beliebt.
In der Nähe von Huaraz gibt es zwei Wanderangbote zu Lagunen, die aber sehr anstrengend sind. Ich begab mich auf eigene Faust zur 4.450 Meter hohen “Lagune Churup”. Der Trek dorthin ist wesentlich kürzer als der, der zur “Laguna 69” führt. Dafür wesentlich anstrengender. Der Weg führt durch Felsen, wo man sich an Ketten hoch- bzw. abseilen muss.

Weil dann noch ein Gewitter aufzog, brach ich ca. 45 Minuten vor dem eigentlichen Ziel in der Nähe des Campingplatzes ab. Die Lagune bekam ich leider nicht zu sehen. Ich war zum Zeitpunkt, wo ich mich entschieden habe, abzubrechen, total fertig mit meiner Energie. Ich hatte reichlich Koka Blätter dabei, ansonsten wäre dieses Abenteuer überhaupt nicht möglich gewesen.
Dein Ausgangscamp bildet, wie gesagt, die Stadt Huaraz. Dort befinden sich die meisten Tourveranstalter und zahlreiche Übernachtungsquartiere. Die Stadt ist hässlich und chaotisch zugleich. Nach einer Touristenstadt sieht es hier nicht aus. Man merkt, dass man in einem sehr armen Land ist.
Bergsteigerprofis, die auch gerne nach Nepal gehen, denen macht das aber nichts aus. Es geht um das Erlebnis, denn den Tag über wirst Du komplett unterwegs sein und nicht in der Stadt. Ja es kommen Leute hierher, die nach Peru fliegen, nur um zu wandern und zu klettern.
Hallo Matthias,
ich weiß nicht, woher Du Deine Infos beziehst zur Situation in Deutschland. Ich kann essen gehen, Bier trinken, mich mit Freunden treffen….. Mir scheint, Du willst einfach nur Dein Ego pflegen. Andere, anscheinend auch Freunde, zählen nicht. “Aufs Maulhauen” statt sachlicher Diskussion.
Die ehemalige DDR als Hort der Freiheit zu bezeichnen im Vergleich zu jetzigen BRD. Das kann man nur erklären mit Deiner “DDR-nahen Vergangenheit”, die Du anscheinend immer noch weder richtig reflektiert noch überwunden hast. Die BRD ist kein Knast. Die DDR war es schon, zumindest für die Leute, die nicht systemkonform waren.
Was Du hier “hingerotzt” hast, ist unreif und verquirlte Scheiße.
Ich wünsche Dir Gesundheit, Glück und langes Leben. Achso: Auch eine gute Reise – aber in Zukunft ohne mich.
Hans
Hallo Hans! Ich habe, zumindest bis auf einen Punkt, alle die von Dir angesprochenen Punkte heraus genommen.
Ich will nicht in die Schiene mit dem gebracht werden, was letzten Samstag in Berlin passierte.
Ein Teil der noch verbliebenen Traveller in Südamerika, die ich traf, steht der AFD und Verschwörern sehr nahe und hat extrem krasse Ansichten.
Ich traf insbesondere ein sehr kriminelles Millieu in der Esotheriker, Aussteiger und Drogenhochburg “Montanita” an. Dort bin ich aber schon lange wieder weg. Es gibt bessere Orte mit normaleren Leuten in Ecuador.
Insbesondere störte mich, dass einige der Backbacker dort, sich grundsätzlich nicht an die Maskenpflicht hielten und auch im Bus “Ohne” rumliefen. Auch extrem nationalistische und rassistische Ansichten teilte mir dort jemand aus den USA mit.
Das Thema “Geheimdienste und Corona” war extrem oft in Montanita zu hören.
Ich finde es schade, wenn “Aussteiger Leben” in der Backpacker Szene zum Rechtsradikalismus und Hass schwenkt.
Den Politikern und Gesellschaftsforschern ist dieses Verhalten bekannt und ich nehme das in den Medien zur Kenntnis. Zumindest in Deutschland.
Ich würde mich freuen, wenn Du meinem Blog weiterhin folgst.