
Siebenbürgen ist immer noch ein europäischer Geheimtip für Reiseradler. Auf den Spuren der Sachsen kannst Du eine wahnsinns Kultur erleben, historische Städte und Kirchenburgen erkunden und durch tolle Berglandschaften auf ruhigen Strassen radeln.

Anreise: Mit dem Zug am besten über Budapest. Von dort fahren mehrmals täglich Züge Richtung Arad und weiter nach Deva, Sibiu und Brasov. Eine weitere Verbindung von Budapest bringt Dich nach Oradea und weiter nach Cluj-Napoca. In den Zügen können bis zum jeweils letzten Bahnhof in Ungarn problemlos Räder mitgenommen werden. Das gilt aber nicht für Rumänien. Du mußt am ungarischen Grenzbahnhof in den nach Rumänien weiterfahrenden Zugteil umsteigen. Der Zug hält an der Grenze i.d.R. 30 Minuten. Im letzten rumänischen Wagen kannst Du Dein Rad abstellen. Mehr als 2 Räder passen jedoch nicht in den Gang. Am rumänischen Grenzbahnhof kannst Du dann beim Schaffner ein Ticket für Dein Rad erwerben. Es gilt der Frachttarif, der höher ist als 10 RON. Der Schaffner kann den Radtransport ablehnen, wenn der Zug voll ist. Für diesen Fall mußt Du den Zug verlassen und den nächsten Regionalzug nehmen. Offiziell nehmen rumänische Interregiozüge nur dann Räder mit, wenn der Zug über ein Fahrradabteil verfügt.

Die grenzüberschreitenden Züge sind in der Regel klimatisiert und haben keine Radstellplätze. Vom ungarischen Grenzbahnhof Lököshaza muß man per Pedes einen großen Umweg nach Arad in Kauf nehmen. Vom ungarischen Kötegyan kann man 15 km bequem nach Salonta in Rumänien radeln. Ebenso von Biharkeresztes nach Oradea

Bahnfahren in Siebenbürgen und Chrisana: Diese Regionen verfügen über Bahnstrecken auf denen Regionalzüge Dein Rad für 5 RON transportieren. Privatbahnen, die mit französischen Doppel-Dieseltriebwagen aus den 60ziger Jahren unterwegs sind, sind noch günstiger. Du mußt vor Deiner Reise stets die Webseite und den Fahrplan prüfen, denn die Züge fahren in Rumänien nur sporadisch und nicht stündlich, so wie in Ungarn. Auch die Privatbahnen veröffentlichen ihre Fahrpläne im Netz.

Unterkünfte: In Siebenbürgen findest Du hervorragende Hostels in Cluj-Napoca, Schäßburg, Karlsburg, Hermannstadt und Brasov. Pensionen mit gutem Standard gibt es ab EUR 20 / Nacht. Du findest sie in allen Städten. In Dörfern gibt es sie auch, aber Du solltest vorher prüfen. wo sie sind. Viele Dörfer verfügen nur über eingeschränkte Touristenangebote. Selbst Biertan bietet ausserhalb der Saison nur ein Restaurant und wenige Unterkünfte an.

Hunde: man trifft sie oft an als Radler, auch freilaufend. Aber weniger bissig als man denkt. Manchmal rennen sie Dir hinterher. Gefährlich wurde es aber nie. Die Hundehalter pfeifen sie häufig zurück.

- Radelstrecken:
- von Deva und Eisenmarkt nach Alba Julia (90 km) über Meresch
- von Alba Julia nach Hermannstadt (90 km) über Drämbar, Blutroth, Rothkirch, Mandra, Salzburg
- von Hermannstadt nach Biertan (70 km) über Nocrich
- von Biertan nach Schäßburg (35 km) über Copsa Mare
- von Schäßburg nach Bazna (73 km) über Biertan, Atel, Mediasch
- von Bazna nach Rimetea (110 km) über Blaj, Teius, Strassburg am Mieresch
- von Rimetea nach Cluj-Napoca (98 km) über Turda
- von Cluj Napoca nach Rächitele (75 km) über Dängau Mare, Cálata
- von Rächitele nach Chiscau (61 km) über Padis und den Apuseni Nationalpark (Pass 1.348 Meter Höhe)
- von Oradea nach Ciucea (80 km) über Telechiu, Suncuius, Bratca
- von Cluj-Napoca nach Rimetea (60 km) Casele, Micesti, Filea de Sus, Buru
- von Hermannstadt nach Sambata (90 km) über Marpod, Kirchberg, Vistea
- von Brasov nach Bran (35 km)

Sehenswertes: Da sind zu allererst die größeren Städte zu nennen, wie z.B. Hermannstadt, Brasov, Schäßburg, Clui-Napoca und Alba Julia. Besonders schöne Burgen findest Du in Bran (Graf Dracula) und Eisenmarkt. Alba Julia bietet Dir die große Zitadelle und Turda das Salzbergwerk an.

Die Städte sind sehr gut restauriert. Schöne Cafe´s und Restaurants triffst Du überall an. Zu Fuss durch die Altstadtviertel und per Pedes die Aussenbezirke erkunden.

Das ländliche Siebenbürgen bietet Dir tolle Kirchenburgen, wie die in Biertan. Rimetea verfügt über gigantische Felsen. Das Apuseni Gebirge kannst Du als geübter Radfahrer über den Bergpass bei Padis erkunden.

Als Radler solltest Du die zahlreich vorhandenen kleinen Nebenstrassen nutzen. Vereinzelt kommt es vor, daß Du auf nicht asphaltierten Strassen Deinen Drahtesel schieben mußt. Bei Padis gibt es einen Streckenabschnitt von 8 km nicht geteerter Strasse.
