
In Berlin per Pedes starten und auf in Richtung Balkan! Viele Länder vor allem im Südosten Europas, die es zu erkunden gilt. Auf dem Velo erlebst Du Kultur, Natur, Tiere und Vögel, Dörfer und heimische Lebenswelten hautnah. Ruhige Landstrassen und Radfernwege bilden Dein Terrain! Bahnstrecken entlang Deiner Route bieten Dir Möglichkeiten an, Deine Strecke abzukürzen. Preiswerte Unterkünfte und lokale Küchen bieten Dir Regenerierung nach einem anstrengenden Radeltag.

Reisetipps für die Balkanroute nach Ländern:
Tschechien: Das entwickelste Land auf der Berlin Balkan Bike Battle! Ein landesweit komplett ausgeschildertes Radwegenetz mit Radwegenummern. Einstellige und zeistellige Nummern stehen für überregionale Radfernwege. Vierstellige Nummern bilden regionale Radwege ab. Dreistellige Nummern stehen oft für Trekkingrouten und sind weniger für Reiseradler geeignet. Einige Radwege werden besonders für Trekking- bzw. Reiserouten ausgeschildert. Das Eisenbahnnetzt ist gut und erschließt das gesamte Land. Praktisch jeder Zug nimmt Räder mit. Nur in Express, EC, SC und Railjets muß Dein Stellplatz reserviert werden. Alle anderen Züge können einfach so benutzt werden. Auf Nebenstrecken fährt mindestens 4 mal täglich ein Zug, auf Hauptstrecken stündlich bzw. zweistündlich. Vielen Unterkünften und einfachen Gaststätten bzw. Bierlokalen wirst Du begegnen. Aber der Lebensstandart steigt an in Tschechien, somit wirst Du viele ältere Pensionen antreffen, die für immer ihre Pforte geschlossen haben.

Tschechien gilt nach wie vor als ein preiswertes Reiseland. Aber die Preise für Essen und Unterkünfte ziehen aktuell stark an. Bier und Bahnfahren sind nach wie vor im Vergleich zu westlichen Ländern sehr günstig.

Für Deine Radeltour durch Tschechien ist gute Kondition gefordert. Das Land ist bergig, es geht stets bergauf bzw. bergab. Der Elberadweg bildet da eine Ausnahme.

Ungarn: Bedingt ein gutes Reiseradlerland. Im Großen und Kleinen Becken ist die Landschaft eher langweilig. Der Donauradweg im Rahmen der EuroVelo Nummer 6 führt auch durch das Kleine Becken. Städte hingegen sind sehr schön. Der Donauradweg ist zwischen Estargom und Budapest am eindrucksvollsten, befindet sich aber Abschnittsweise auf den letzten 25 Kilometern vor Budapest in schlechtem Zustand.

Ein weiteres Radelgebiet befindet sich rund um den Balaton, dort war ich nicht.

Ein landesweit einheitliches System für Radwege wie in Tschechien existiert nicht in Ungarn. Entlang von stark befahrenen Landstrassen gibt es Radwege, die aber nicht immer im besten Zustand sind, insbesondere was das Wurzelwerk der Bäume betrifft.

Das Eisenbahnnetz ist sehr gut ausgebaut. In Nahverkehrszügen nimmst Du Dein Rad einfach so mit. Für Fernzüge musst Du reservieren. Das klappt an den Fahrkartenautomaten sehr gut, weil Du stets für einen bestimmten Zug Dein Ticket erwirbst. Das gilt auch für die Fahrradkarte, die 25 % des Fahrpreises ausmacht.

Unterkünfte gibt es zahlreich entlang des Donau Radwegs flussaufwärts von Budapest. Sie sind deutlich preiswerter als in Deutschland. Kostenniveau vergleichbar mit Tschechien auch was Essen und Trinken betrifft.

Die meisten Strecken befinden sich an der Donau und am Balaton, somit hast Du nicht wie in Tschechien mit großen Bergen zu kämpfen.

Rumänien: Ein hervorragendes Reiseradelland zumindest in Siebenbürgen. Ein ausgewiesenes Radwegenetz existiert nicht, dafür gibt es aber zahlreiche Nebenrouten, die durch historische Dörfer und tolle Landschaften führen. Touristenbüros bieten kostenfreies Kartenmaterial an. Die Radelstrecken sind bergig und somit anspruchsvoll.

Entlang der Radelrouten in Siebenbürgen triffst Du schöne alte historische Städte mit deutschen Wurzeln an.

Ergänzen kannst Du Deine Radeltour durch ein mäßig gutes Eisenbahnnetz. In den Desiro Nahverkehrstriebwagen kannst Du Dein Rad bequem mitnehmen. In älteren Zügen gestaltet sich der Einstieg schwieriger. Du wirst Dich eher auf die Regionalzüge beschränken müssen. Diese verkehren auch nur wenige Male am Tag. Auf manchen Strecken wie Orsova nach Timisoara wird nur ein Zug täglich für Radmitnahme angeboten. Fernzüge kosten den doppelten Fahrpreis und nehmen nur in wenigen Fällen Fahrräder mit. Nur wenn der IR ZUG einen alten deutschen Interregio Wagen mit Radabteil mitführt, kannst Du im IR ZUG mitfahren. Fahrradmitnahme ist somit in Zügen in Rumänien etwas schwieriger und muß geplant werden. Die Webseite der rumänischen Bahn gibt Dir komplett Auskunft wo es geht. Der Fahrpreis ist in Regionalzügen sehr niedrig. Im IR ZUG entspricht er eher dem Preisniveau wie in Tschechien. Züge in Rumänien sind langsam! Mehr als 40 Kilometer erreichen sie selten in einer Stunde.



Rumänien gilt als ein preiswertes Reiseland. Unterkünfte gibt es zahlreich. In Siebenbürgen existiert in den Städten eine ausgeprägte Hostelszene.



Reiseradeln bietet sich in Siebenbürgen und in den an Ungarn grenzenden Regionen gut an. Die Walachei wird nicht zum Radeln empfohlen.


In Bukarest gibt es gute Fahrradwerkstätten, die Dein Rad wieder auf Vordermann bringen. Ich empfehle den Laden Velopedia in der Nähe des Nordbahnhofs.


Bulgarien: Eher kein gutes Reiseradelland. Es existieren zu wenige Nebenstrassen. Somit bist Du häufig auf stark befahrene Hauptstrassen angewiesen. Diese verfügen oftmals nicht über Standstreifen und somit wirst Du Probleme mit großen Dich überholenden LKW´s und großen Bussen haben.

Nur in wenigen Regionen wie um Melnik herum oder in der Nähe des Rila Klosters macht radeln Spass. Der Abschnitt von Burgas zum Sonnenstrand ist stark befahren.

Das Bahnnetz ist ebenso wie in Rumänien veraltet. Es verkehren nur wenige Züge am Tag. Dafür darfst Du in allen Zügen Dein Rad mitnehmen. Es gibt nur einen Fahrpreis und der entspricht dem der Regionalzüge in Rumämien. Der Fahrpreis ist somit extrem niedrig insbesondere für die Fernzüge. Die Radmitnahme kostet umgerechnet EUR 1. Du kannst in den alten Fernzugwagen Dein Rad entweder im ersten oder letzten Wagen im Gang verstauen. In den alten EX “Langen Halberstädtern” gibt es Fahrradbereiche. Modernes Wagenmaterial wie die Desiros trifft man nur selten an und dann auch eher in der Region Sofia. Sofia hat einen neuen schicken Hauptbahnhof. In Burgas wurde der Bahnhof renoviert.


Bulgarien ist sehr bergig.


Unterkünfte und Gaststätten gibt es zahlreich und gelten als preiswert. Das Kostenniveau liegt sogar noch unter dem von Rumänien. Am teuersten ist der Sonnenstrand und selbst der gilt als günstig.
In Sofia gibt es eine hervorragende Fahrradwerkstatt. Du findest sie unter http://www.baze.bg.

Griechenland: Im Norden östlich von Thessaloniki ein recht gutes Reiseradelland. Gute kleine Nebenstrasssen. Hauptstrassen lassen sich dank der Standstreifen befahren. Zwischen Alexandroupolis und der bulgarischen Grenze bei Kulata ist ein einzigartiges Radreiseerlebnis garantiert. Die Insel Thassos und die Insel Ringstrasse bilden ein absolutes Highlight.

Allerdings ist das Land sehr bergig und gute Kondition ist gefragt.
Die Eisenbahn im Norden Griechenlands befindet sich in schlechtem Zustand. Die Bahnstrecke nordöstlich von Alexandroupolis wird aktuell nur im Schienenersatzverkehr bedient. Offiziell nehmen die täglich 3 Busverbindungen nach Dikaia Nahe der bulgarischen Grenze keine Räder mit. Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Busse halten in vielen Orten nicht am Bahnhof. Haltestellenschilder Fehlanzeige!

Zwischen Alexandroupolis und Thessaloniki verkehren 2 Zugpaare am Tag. Eines davon hat sehr günstige Fahrpreise. Diese beiden Dieseltriebwagenzüge aus DDR Produktion nehmen Fahrräder mit.

Auf den Fähren von und nach Thassos kannst Du Dein Rad problemlos mitnehmen, zahlst dafür aber für die Fahrradkarte.

Griechenland bietet sehr schöne Unterkünfte und gute Restaurants. Die Preise sind höher als in den anderen Ländern aber dennoch günstig gegenüber deutschen Preisen.

Serbien: In Serbien ist die EuroVelo Route 6 an der Donau von großer Bedeutung. Der serbische Donauabschnitt ist über 630 km lang und sehr gut ausgeschildert. Es werden Alternativrouten angeboten. Auf Schotterpisten wird stets hingewiesen.


In Negotin gibt es ein ausgezeichnetes Reiseradlerhostel. Dort kann man auch Zelten. Das Hostel und deren Gastgeber ist ein Muss für Reiseradler. Man trifft dort seinesgleichen und kann sich austauschen.

Ich bin nur 2 Tage in Serbien gewesen. Somit kann ich nicht allzuviel zu Serbien sagen.

Das Kostenniveau ist in Serbien am niedrigsten von allen von mir besuchten Balkanländern
