

Im Süden Indiens liegt der Bundessaat Karnataka. Er beherbergt unter anderem die Haupstadt Bangaluru mit 8 Millionen Einwohnern. Unweit von hier befindet sich das Weltkulturerbe “Mysuru Palast”, ein absoluter Höhepunkt für Südindien. Und dann ist da auch noch Hampi mit seinen Ausgrabungen und vielen Tempeln.

Mit dem Nachtzug fuhren wir von Hyderabad nach Bangaluru. Hier überraschte uns die Modernität der wohlhabendsten Stadt Indiens. In dieser Metropole leben die meisten Ausländer, die in indischen Weltkonzernen, wie Tata Interactive, Satjam oder Wipro arbeiten. Überall wird gebaut, es gibt eine Shoppingmall mit dem Brandenburger Tor als Wahrzeichen. Zwei neue Hochbahnlinien durchziehen das Stadtgebiet. Abends zieht es die gehobene Mittelschicht in die zahlreichen Brauereigaststätten, die Preise verlangen, wie wir sie aus Deutschland kennen. Ein halber Litter Bier kostet hier 4 Euro!

Bangaluru ist im Vergleich zu Hyderabad sehr “Grün”. Sehenswürdigkeiten gibt es nur wenige. Die “National Gallery of Modern Art” fand ich nichts Besonderes, aber der Eintrittspreis für Ausländer war mit EUR 7 stramm. Der “Bangaluru Palast” ist eher sein Eintrittsgeld wert. Etwas heruntergekommen sieht diese Kopie von “Windsor” bei London aus.

Wer Großstadtfeeling, kosmopolitische Menschen, Nachtleben und Bars sucht, der ist in Bangaluru richtig. Im Gegensatz zu Hyderabad gibt es hier überall Alkohol zu kaufen. Zahlreiche “Späties” prägen die Strassen. Die Stadt bildet einen Megakontrast zu dem eher konservativen Hyderabad.

Drei Zugstunden von Bangaluru befindet sich Mysuru. Der Kaiserpalast ist eine Pracht. Leider wird man mit tausenden von Einheimischen richtig durch die gigantischen Säle gepresst. Man kann sich kaum etwas in Ruhe ansehen. In ca. 90 Minuten sind mindestens 2000 Menschen bereits an Dir vorbeigezogen. Vielleicht sollte man frühmorgens kommen.

Abends wird der Palast von tausenden Glühlampen beleuchtet. Ein gigantisches Spektakel. Zwischen Weihnachten und Neujahr wird Dir diese Show jeden Abend geboten, ansonsten nur sonntags. Es gibt Lifemusik.

Die Taxifahrer bieten sogenannte “Coffeeshop-Touren” a la Amsterdam an. Sie behaupten, dass der Haschischkonsum hier legal sei. Aber Vorsicht vor solchen Touren! Der sogenannte Coffeeshop ist ein “Herbal Shop”, wo Dir natürlich auch “Stoff” angeboten wird. Der Begleiter des Taxifahrers ist aber ein gewifter Verkäufer. Im Shop raucht man gemeinsam einen Joint. Danach startet eine große Präsentation, die ca. 1 Stunde dauert. Es werden esoterische Öle, Safran, Lotusöl und vieles andere geboten. Ich kaufte 20 Gramm Safranöl für über EUR 50. Alles wirkt sehr professionell. Weihrauch und Kerzen sorgen für eine gute Stimmung.
Die Tour in den “Bandipur” Tiger Nationalpark kann man sicht schenken. Es gab viel Tiger-Futter zu sehen (Rehe), aber keine Großkatze. Zwei angekettete Elephanten waren auch da. Einen Tag haben wir somit verschenkt! Wir haben eine Niete gezogen, was die Kosten für die Tour betraf. 180 km Taxifahrt plus 17 Euro Eintritt in den Park.
Hampi, seine Ruinen, Tempelanlagen und Paläste sind grandios. Im Virukapaksha-Tempel wird man von der 28 Jahre alten Elephanten-Dame “Lakshmi” begrüßt. Man kann stundenlang durch Trümmer und gigantische Bazare und Tempelanlagen wandern. Das Areal ist riesig. Man benötigt mehrere Tage um alles zu sehen.
Absoluter Höhepunkt: Der “Steinerne Wagen”! Um ihn zu sehen,wanderst Du 2 km von Hampi Bazar durch eine sagenhafte Felsenlandschaft dorthin.

Das Hippiedorf “Virupadur Gaddi” auf der anderen Seite des kleinen Flusses bildet ein Zentrum für Meditation und Joga. Im gesamten Dorf richt es nach Gras. Mehr als 1000 Rupien solltest Du aber dafür nicht ausgeben. In vielen Cafes darf man seinen Joint rauchen.

Die Unterkünfte im Hippiedorf waren an Sylvester recht teuer. Wir wohnten stattdessen im “Vijay Shree” Heritage Village. Es liegt 10 km von Hampi entfernt. Diese gehobene Unterkunft bietet Komfort-Bungalows in einem sehr gepflegten Park.

Sylvester verbrachten wir im Hippiedorf bei Trance-Musik im “Loughing Buddha”. Es gab eine sogenannte “Rainbow Party”, die war aber weit ausserhalb. Wir gingen dort nicht hin. Alkohol ist in Hampi verboten, die Einheimischen gelten als konservativ. Im Hippiedorf wird abends aber Bier und Schnaps verkauft.

