
Valparaíso ist eine Reise in die Vergangenheit. Total angestaubt, heruntergekommen und uralt. Das macht den Charme dieser Hafenstadt aus. Nichts ist schick herausgeputzt. Dem verwahrlosten Hafenviertel schließen sich die touristischen Hügel an, die man mit über 120 Jahre alten Aufzügen erreicht. 50 Jahre alte Museums-Trolleybusse fahren durchs Hafenviertel. … und überall hat es Vierbeiner, die durch die Stadt streunen. Sie kennen die Treppen zum Touristenviertel auf der Suche nach Futter.


Du hast häufig einen vierbeinigen Begleiter an Deiner Seite. Während der 3 stündigen Stadtführung hatten wir bis zu 4 treue Hunde an unserer Seite. Wir nahmen einen Aufzug. Die Hündin kennt den Weg zur Bergstation und nahm den Weg über Treppen. Sie macht das jeden Tag. Sie wartet morgens bereits auf die Gruppe und folgt ihr. Ausser in San Pedro de Atacama habe ich nirgendwo so viele Hunde gesehen wie hier. Chile ist berühmt für seine vielen Straßenhunde.

Die vielen Hügel der Stadt werden mit dem Hafenviertel und Zentrum mit Aufzügen verbunden. 6 Aufzüge funktionieren, die restlichen 9 gammeln vor sich hin. Die Stadt hat die Aufzüge erworben und will sie wieder herrichten. Die Stadt ist insbesondere wegen der historischen Aufzüge ein Weltkulturerbe.

Im Hafenvietel fahren auf einer 4,5 km langen Strecke uralte Stangentaxis. Sie stehen ebenso unter Denkmalschutz. Die neueren gebraucht gekauften O-Busse aus der Schweiz sind davon ausgenommen. Die Busse werden von einer Gesellschaft betrieben “Trolleybuses de Chile”, damit sie weiter fahren können und die Touristen erfreuen.
Valparaíso hat mal bessere Zeiten erlebt, aber seit 1914, dem Jahr der Eröffnung des Panama-Kanals, ging es mit der Stadt bergab. Man sieht noch die historischen Bankgebäude, die aus einer bessern Zeit stammen. Das Hafenviertel ist schmuddelig. Auch die Innenstadt ist gruselig. Abends treibt man sich hier lieber nicht herum.

Die Touristen ziehen die Hügel von “Concepcion” und” Bellavista” vor und ziehen sich abends hier hin zurück. Eine 2 minütige Fahrt mit dem Fahrstuhl und man ist in einer anderen Welt. Hier hat es Restaurants und kleine Boutique Hotels. Auch die Backpacker Szene trifft sich hier! Die kleinen Häuser tragen Wellblech und sind bunt bemalt. Man wandelt durch kleine Gassen und Treppensteige. Viele Häusr sind saniert, ebenso viele gammeln vor sich hin.
Es hat noch viele weitere Hügel in Valparaíso! Aber diese sind nicht touristisch und die Aufzüge sind Ruinen. Es gibt sehr viel zu tun. Chilenische Touristen zieht es eher in den mondänen Badeort nebenan, genannt “Vina del Mar”! Das grosse Spielcasino mit Hotel zeigt auf, wo der Trend liegt. Aber Vina del Mar ist gesichtslos und austauschbar. Deswegen bevorzuge ich Valparaíso mit seinem morbiden Charme. Denn es gibt nicht mehr viele Orte auf der Welt, die mit Valparaíso vergleichbar sind.

In Chile verbrachte ich insgesamt 22 Tage. Weil der Strassentunnel zwischen Santiago und Mendoza in Argentinien ab dem 15.04.2016 für mehrere Tage wegen starker Regenfälle gesperrt wurde, reiste ich wieder über San Pedro de Atacama nach Argentinien. Die zwischen diesen beiden Genzübergängen liegenden Gebirgspässe sind teilweise bereits für den Winter geschlossen bzw. verfügen über kaum Verkehr. Die Strecken sind mindestens in Teilen nicht asphaltiert. Chile gilt als relativ teuer.

Ich gab pro Tag EUR 74 aus, welches die Flüge von und nach Patagonien einschließt.
