Eisenbahnfahren in Vietnam: Geduld ist angesagt!

Vietnam ist ein langezogenes Land mit mehreren Klimazonen. Von Hanoi nach Ho Chi Minh City (HCMC) führt eine mehr als 1720 km lange Schmalspurbahnstrecke auf der je Richtung täglich bis zu 16 Fernzüge rollen.

Wer Vietnam erkunden will, kann dies mit der Eisenbahn tun. Die wichtigste Bahnstrecke ist die von Hanoi nach HCMC. An ihr liegen mehrere wichtige Touristenziele wie z.B. Hue, Da Nang (für Hoi An) und Nha Trang. Man bereist die Strecke in mehreren Etappen. Die Strecke ist eingleisig.

Züge mit ungeraden Nummern fahren von Nord nach Süd, mit geraden Nummern von Süd nach Nord.

Die 4 “SE” Züge je Richtung sind bessere Expresszüge mit klimatisierten Wagen. Sie bieten “Softseats”, 6 er und 4 er Liegewagenabteile an. Sie benötigen für die gesamte Strecke ca. 30 Stunden. Die Fahrkarten für Bettplätze sollten mindestens 5 Tage vorher reserviert werden. Die oberen Liegen im 6 er Abteil sind nicht zu empfehlen.

Die “TN” Züge sind einfache Primitivzüge, die auch die Holzklasse anbieten. Sie benötigen für die gesamte Strecke ca. 40 Stunden. Für Touristen empfehlen sich nur Mittagszüge zwischen Hue und Da Nang, die den schönen Wolkenpass passieren.

Eine Reise mit der Eisenbahn ist nur reiseerfahrenen Backpackern zu empfehlen. Die Züge entsprechen nicht den europäischen Nachtzügen bzw. den Langstrecken “Amtrak” Zügen in den USA. Die Züge sind überfüllt, schmutzig und muffelig. Das Essen wird in den Abteilen verzehrt. Mütter teilen sich ihre Liege mit Kleinkindern. Wenn man Pech hat und nicht mit anderen Backpackern sein Abteil teilt, dann kann die Reise unangenehm werden. Wir hatten hier bei den 2 Nachtzugfahrten großes Glück, zumal die Fahrten zwischen 12 und 17 Stunden dauerten. Ausserdem hatten wir bei beiden Fahrten neueres Wagenmaterial.

Die Bettwäsche der Liegewagen wird bei Passagierwechsel nicht ausgetauscht. Somit kann es passieren, wenn man nicht in Hanoi oder HCMC einsteigt, daß man die Bettwäsche des Vorgängers benutzt. Die Toiletten werden zwar von dem zahlreichen mitfahrenden Personal gereinigt, sind aber trotzdem nicht angenehm.

Die Schlafwagen Nachtbusse sollen noch weniger Komfort und Platz bieten. Hingegen bieten die unteren Liegen in den Zügen ausreichend Platz.

Wem das alles nicht paßt, der sollte alle Inlandsreisen über 8 Stunden Reisedauer mit dem Flugzeug machen. Selbst Kurzstrecken wie z.B. Nha Trang nach Da Lang, bzw. HCMC nach Da Lat, bzw. HCMC nach Nha Trang können geflogen werden.

Für Pufferküsser bieten sich die Bahnfahrten an. Selbst nördlich von Hanoi Richtung Sapa gibt es Nachtzüge, die teilweise besser sein sollen, obwohl die Strecke nur kurz ist.

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2 Antworten auf “Eisenbahnfahren in Vietnam: Geduld ist angesagt!”

  1. also wir sind nur im Norden nach Sapa von Hanoi aus gefahren! und hier muss man mal sagen, die Züge sind mit gut einer Stunde Verspätung echt ganz gut unterwegs! und die Soft-Sleeper-class war echt mal Komfortabel!

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