
Du erwägst eine Sprachreise! Ein lateinamerikanisches Billiglohnland weckt Hoffnungen auf einen preiswerten Sprachurlaub. Guatemala ist definitiv eine Lösung, weil es dort ein sehr grosses Angebot gibt, Spanisch zu lernen.

Errechne die Kosten: Hast Du nur wenig Zeit zur Verfügung und steht die Sprachreise und das Lernen im Vordergrund, dann musst Du abwägen:
– ist es preiswerter in Spanien den Unterricht (Gruppe á 10 Personen ) zu nehmen.
– wie hoch sind die Mehrkosten für den Trans-Atlantikflug im Vergleich zu den Anreisekosten nach Spanien
– was kostet mich die Unterkunft und Mahlzeiten in Spanien mehr
– wieviel höher ist das tägliche Taschengeld in Spanien

Ziehe den Lernerfolg in Erwägung:
– was bringt mir der Klassenunterricht mit 10 Personen
– wie schnell erreiche ich mein Ziel mit Privatunterricht in Guatemala

Ziehe den Reisekomfort mit in Erwägung:
– bin ich bereit auf gewohnten und liebgewonnenen Komfort in meinem vorrübergehenden zuhause zu verzichten
– habe ich Lust auf das guatemaltekische Essen
– möchte ich in Primitivbussen fahren

Wäge Sicherheitsaspekte ab:
– habe ich Lust auf öffentliche Verkehrsmittel die in keinster Weise dem deutschen Standard entsprechen
– gleiches gilt für die Sicherheit und Brandschutzaspekte in den angebotenen Unterkünften und Gaststätten
– wie gehe ich mit der Kriminalität in Guatemala um
– habe ich Lust in einem Land zu reisen, welches für Korruption und Drogenschmuggel berühmt ist
– wie sieht die gesundheitliche Versorgung für den Ernstfall aus
– wie sicher sind die Geldautomaten und das bargeldlose Bezahlen
All diese Aspekte musst Du abwägen. Kannst Du damit leben, so ist eine Reise nach Guatemala zu empfehlen.

Welche Standort ist für mich der Richtige:
Es gibt viele Städte, wo Spanisch-Unterricht angeboten wird. Berühmt sind Antigua, die Dörfer am Atitlansee und Quetzaltenango, genannt Xela. Ferner gibt es kleinere Orte wie Huehuetenango im Hochgebirge oder auch Monterico am Pazifik.
Für A1 und A2 Studenten bieten sich sicherlich alle Orte an. Für B1 Studenten bieten sich Antigua und Xela an. Die Dörfer am Atitlansee können mit Einschränkungen empfohlen werden. Für B2 und C Studenten werden Antigua und Xela empfohlen.

Was erwartet mich wo?
Party- und Feierleute geniessen den Atitlansee am meisten. Dort besteht aber auch die Gefahr, das man abends nur mit anderen Gringos zusammen ist und seine neu erworbenen Kenntnisse nicht anwendet bzw. umsetzt. Das Nachtleben kann für den nächsten Tag Katerstimmung aufbringen. San Pedro la Laguna verfügt über ein Alkohol- und Drogenproblem bei einem Teil der sehr hippen Rucksacktouristen. Die Polizei rückt häufig aus, damit das Problem nicht noch größer wird.
Antigua ist ein großer Touristenort, der eher etwas ältere und seriöse Studenten anzieht. Hier ist das Leben aber auch teurer als anderswo in Guatemala.
Xela ist eine typische Stadt zum Arbeiten und Lernen und gilt als preiswert.

Wie suche ich die richtige Schule aus?
Bei der Auswahl der Sprachchule sollten nicht die Kosten im Vordergrund stehen. In San Pedro la Laguna gibt es 20 Stunden Unterricht ab US $ 70. Gute Schulen verlangen US 120 (San Pedro Spanish School und die Cooperativa). Auch für ein Homestay sind die Kosten unterschiedlich. Willst Du preiswert wohnen, dann bechwere Dich weder über die Qualität der Unterkunft und das Essen.

Wie teste ich eine Schule vorab aus?
– prüfe die website
– besuche Tripadvisor
– google Erfahrungsberichte
– buche vorab Deiner Reise den Unterricht für wenige Stunden via Skype.

Was mache ich, wenn ich auf den von zuhause gewohnten Komfort nicht verzichten möchte?
Dann kannst Du nur Antigua als Schulort in Erwägung ziehen. Dort werden auch luxuriöse Apartments inklusive Security angeboten. Auch Condos in „Gated Security Areas“ stehen zur Verfügung.
Antigua ist das touristische Highlight schlechthin in Guatemala. Hier gibt es bis hin zum 5 Sterne Hotel und zum Luxusrestaurant alles, was man auch von daheim her kennt. Erwarte aber nicht, dass die Stadt total restauriert wurde. Es gibt Seitenstrassen die heruntergekommen sind und nicht dem Standard wie in Europa entsprechen. Tuktuks bilden das Taxiangebot, nicht vernünftige Autos.

Wie komme ich in Guatemala herum?
Die preiswerteste Form der Fortbewegung sind die Hühnerbusse (uralte Schulbusse aus den USA). Diese werden auf Nebenstrecken ergänzt durch alte Klapperkisten (Kleinbusse). Sie fahren ständig und man winkt sie an der Strase einfach heran.
Dann gibt es auch alte Greyhoundbusse, die auf längeren Strecken unterwegs sind. Man nennt sie Pullman Busse.
Ferner gibt es Luxusbusse, die zwischen Guate und Xela, bzw. Huehuetenango fahren. Sie fahren nur wenige Male am Tag. Nachtbusse sind zwischen Guate und Flores (Tikal) im Einsatz.
Touristen Shuttles verbinden alle touristischen Ziele mit Antigua. Sie fahren z.T. mehrmals täglich. Hierbei handelt es sich um Kleinbusse mit vernünftigen Standard. Der Sitzkomfort lässt zu Wünschen übrig. Man bucht sie in den zahlreichen Reiseagentouren bzw. im Hostel.
Ferner kann man vernünftige SUV´s samt Fahrer mieten. Das lohnt sich, wenn man zu mehreren reist und Geld weniger eine Rolle spielt. Diese Fahrzeuge kann man aber eher in Guate, Antigua oder Flores anmieten, also in den Orten wo Nachfrage besteht.
Die Sprachschulen bieten an, sich am Flughafen Aurora in Guate abholen zu lassen. Dies ist eine gute Alternative wenn man z.B. abends nach 17 h ankommt. Öffentliche Verkehrsmittel stellen ihren Betrieb bei Einbruch der Dunkelheit ein.